Großbreitenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Großbreitenbach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Großbreitenbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 35′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 50° 35′ N, 11° 1′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Höhe: 630 m ü. NHN
Fläche: 80,76 km2
Einwohner: 5956 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98701
Vorwahlen: 036738, 036781
Kfz-Kennzeichen: IK, ARN, IL
Gemeindeschlüssel: 16 0 70 058
Stadtgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 11
98701 Großbreitenbach
Website: lg-grossbreitenbach.de
Bürgermeister: Peter Grimm (WFE)
Lage der Stadt Großbreitenbach im Ilm-Kreis
KarteAlkerslebenAmt WachsenburgArnstadtBösleben-WüllerslebenDornheimElgersburgEllebenElxlebenGeratalGroßbreitenbachIlmenauMartinrodaGehrenOsthausen-WülfershausenPlaueStadtilmWitzlebenThüringenLandkreis Schmalkalden-MeiningenSuhlLandkreis HildburghausenLandkreis SonnebergLandkreis Saalfeld-RudolstadtLandkreis Weimarer LandErfurtLandkreis Gotha
Karte
Rathaus von Großbreitenbach

Die Kleinstadt Großbreitenbach ist eine 2019 gebildete Landgemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen mit 10 Ortsteilen. Die 3 Ortsteile Altenfeld, Großbreitenbach und Neustadt am Rennsteig tragen den Titel staatlich anerkannter Erholungsort.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großbreitenbach liegt im Thüringer Schiefergebirge knapp 50 Kilometer südlich von Erfurt und etwa 15 Kilometer südöstlich von Ilmenau zwischen dem Langen Berg im Norden, dem Tal der Schwarza im Südosten und dem Rennsteig im Südwesten. Die Kernstadt selbst liegt in rund 600 Metern Höhe auf einer Hochfläche oberhalb des Schwarzatals, ebenso wie die nordöstlichen Ortsteile Böhlen, Gillersdorf, Friedersdorf, Wildenspring, Willmersdorf, Herschdorf und Allersdorf. Westlich von Großbreitenbach liegen die Ortsteile Altenfeld (im Tal der Oelze) und Neustadt mit dem Weiler Kahlert direkt auf dem Kamm des Gebirges am Rennsteig.

Der größte Fluss in der Gemarkung ist die Schwarza, die die südöstliche Gemeindegrenze bildet. Ihr fließen neben der Oelze auch der Grundsbach, der Breitenbach, die Kurau, der Junkersbach und der Finkenbach zu. Bei Herschdorf ganz im Nordosten entspringt die Rinne, ebenfalls ein Nebenfluss der Schwarza, während die nördlich von Neustadt entspringende Wohlrose zur Ilm fließt.

Der höchste Berg im Stadtgebiet ist der Große Dreiherrnstein mit 838 m Höhe, wobei sich der Gipfel auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Schleusegrund befindet. Der Lange Berg kommt auf eine Höhe von 809 m. Der höchstgelegene Ortsteil ist Neustadt am Rennsteig (785 m). Der niedrigste Punkt liegt im Schwarzatal am Zirkel in etwa 380 m Höhe.

Stadt- bzw. Landgemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt gliedert sich in die Ortsteile Allersdorf, Altenfeld, Böhlen, Friedersdorf, Gillersdorf, Großbreitenbach, Herschdorf, Neustadt am Rennsteig (mit der Kleinsiedlung Kahlert), Wildenspring und Willmersdorf.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Ilmenau, Königsee, Schwarzatal, Katzhütte, Masserberg, Schleusegrund.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschlüsse bei der Gebietsreform in Thüringen 2018 bis 2024 verständigten sich die Stadt Großbreitenbach sowie die weiteren 7 Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach auf eine Fusion. Nach dem Gesetzesbeschluss am 13. Dezember 2018 im Landtag erfolgte der Zusammenschluss zur Landgemeinde am 1. Januar 2019, die Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach wurde gleichzeitig aufgelöst.[2] Die bisherigen Ortsteile von Herschdorf, Allersdorf und Willmersdorf, sind seitdem mit Herschdorf gleichrangige Ortsteile der Landgemeinde Großbreitenbach.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der nachstehenden Tabelle ist die Entwicklung der Einwohnerzahl seit der Gründung der Gemeinde 2019 dargestellt. Ermittelt wurden die Werte jeweils zum Stichtag 31. Dezember.[3]

Jahr Einwohner
2019 6253
2020 6104
2021 5974
2022 5956

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Wahlen von Gemeinderat und Bürgermeister fanden in der neu gegründeten Gemeinde zu den Kommunalwahlen in Thüringen am 26. Mai 2019 statt. Bis zum Zusammentritt des neuen Stadtrates setzte sich der Rat der neu gebildeten Landgemeinde aus den 68 Stadtrats- und Gemeinderatsmitgliedern der 8 Gründungsgemeinden zusammen.[4]

Bei der Wahl am 26. Mai 2019 ergab sich folgende Zusammensetzung des Gemeinderates der Landgemeinde Großbreitenbach, die Prozentzahlen stellen jeweils die Anteile an den abgegebenen gültigen Stimmen dar[5]:

  • CDU/UL (Christlich Demokratische Union Deutschlands/Unabhängige Liste): 6 Sitze mit 20,9 %
  • WFE (Wir für Euch): 6 Sitze mit 19,6 %
  • UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft): 4 Sitze mit 14,2 %
  • GBB 2000 (Großbreitenbach 2000): 3 Sitze mit 10,4 %
  • BGM (Bürgergemeinschaft): 3 Sitze mit 8,7 %
  • IG (Interessengemeinschaft Neustadt/Rstg.): 2 Sitze mit 7,8 %
  • TEO (Transparent-Ehrlich-Offen): 2 Sitze mit 7,5 %
  • FWG (Freie Wählergemeinschaft Herschdorf): 2 Sitze mit 6,3 %
  • ULBA/LG (Unabhängige Liste Bürger für Altenfeld/Landgemeinde): 2 Sitze mit 4,6 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Amtsantritt des neu zu wählenden Bürgermeisters leitete Andreas Beyersdorf als „Beauftragter der Stadt Großbreitenbach“ die Gemeinde. Bei der Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister setzte sich in der Stichwahl am 9. Juni 2019 Peter Grimm (WFE – Wir für Euch) mit 65,8 % der abgegebenen gültigen Stimmen durch. Zum ersten Wahlgang am 26. Mai 2019 hatten sich 5 Kandidaten beworben.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Großbreitenbach
Wappen von Großbreitenbach
Blasonierung: „Das Stadtwappen zeigt in blauem Schild einen goldenen, krallenseitig rot bewehrten und rotbezungten rechtsgewendeten Löwen, der in seinen Pranken einen doppelrandig goldenen Halbrundschild hält. Darin sind schräglinks oben eine schwarze Leiste und unten eine schräglinke blaue Wellenleiste, das Stadtgebiet zwischen Rennsteig und Schwarzatal symbolisierend. Das blaue Wappenschild ist mit 10 goldenen, fünfblättrigen Blüten, versinnbildlicht für die 10 Ortsteile, bestreut.“[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V 10 B des Glaswerks Großbreitenbach, 1970

Das Gebiet der heutigen Landgemeinde Großbreitenbach war ab 1883 an die Bahnstrecke Ilmenau–Großbreitenbach mit den Bahnhöfen Neustadt-Gillersdorf sowie Großbreitenbach angeschlossen.[8] Nach der Stilllegung der Strecke 1998 wurde im Wesentlichen auf der bisherigen Bahntrasse ab 2011 der Ilm-Rennsteig-Radweg errichtet. Dieser verläuft etwa 20 km von Ilmenau nach Großbreitenbach bzw. nach Neustadt am Rennsteig, wo eine Anbindung an den Rennsteig-Radweg besteht.

Weiterhin verläuft die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt durch das Gemeindegebiet, ohne dass sich hier Bahnhöfe befinden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff. Abgerufen am 19. Januar 2019.
  3. Thüringer Landesamt für Statistik, Bevölkerung nach Geschlecht, Stadt Großbreitenbach. Abgerufen am 11. Juli 2023.
  4. Zeitung Freies Wort, Ausgabe Ilm-Kreis: Landgemeinde geglückt: Stadträte erteilen Separation eine Abfuhr. 68. Jahrgang, Nr. 27, 1. Februar 2019, S. 11.
  5. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 19. Juni 2019.
  6. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 19. Juni 2019.
  7. 4. Änderung der Hauptsatzung der Landgemeinde Großbreitenbach vom 19. August 2020, veröffentlicht am 11. September 2020. (PDF-Datei; 77 kB)
  8. Streckendaten der Bahnstrecke Ilmenau–Großbreitenbach. In: klauserbeck.de. Abgerufen am 3. Dezember 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großbreitenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien