Großer Preis der USA 1969

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 Großer Preis der USA 1969
Renndaten
10. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969
Streckenprofil
Name: United States Grand Prix
Datum: 5. Oktober 1969
Ort: Watkins Glen
Kurs: Watkins Glen International
Länge: 399,708 km in 108 Runden à 3,701 km

Wetter: heiß
Pole-Position
Fahrer: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:03,62 min
Schnellste Runde
Fahrer: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:04,34 min (Runde 69)
Podium
Erster: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich B.R.M.

Der Große Preis der USA 1969 (offiziell XII United States Grand Prix) fand am 5. Oktober auf dem Watkins Glen International in Watkins Glen statt und war das zehnte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abgesehen von zwei kanadischen Gaststartern waren alle Teams, die beim Großen Preis von Kanada zwei Wochen zuvor anwesend waren, auch in Watkins Glen mit ähnlichen Besetzungen präsent. Hinsichtlich der Fahrer wurde lediglich John Miles von Mario Andretti vertreten und der dritte Werks-B.R.M. wurde für die letzten beiden Rennen mit dem Formel-1-Debütanten George Eaton besetzt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im ersten Training bei feuchten Streckenverhältnissen erzielten Rundenzeiten spielten keine Rolle für die Startaufstellung. Es zeigte sich, dass die umstrittenen allradgetriebenen Wagen Lotus 63 und Matra MS84 auch unter diesen Bedingungen keine nennenswerten Vorteile gegenüber den konventionell angetriebenen Fahrzeugen hatten.

Im zweiten Training schlug Jochen Rindt mit einer um 0,03 Sekunden schnelleren Rundenbestzeit den McLaren-Fahrer Denis Hulme. Die zweite Startreihe teilte sich der bereits seit dem Italien-GP als neuer Weltmeister feststehende Jackie Stewart mit Graham Hill, dem Weltmeister des Vorjahres.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruce McLaren konnte seinen sechsten Startplatz nicht nutzen, da sein Motor bereits in einer der Aufwärmrunden überhitzte.

Rindt setzte seine Pole-Position in eine Führung um, ohne sich jedoch deutlich von seinen Verfolgern Stewart und Hill absetzen zu können. Hulme fiel aufgrund von technischen Problemen sofort zurück und musste nach wenigen Runden die Box ansteuern. In der dritten Runde konnte Joseph Siffert Hill überholen, gefolgt von Jean-Pierre Beltoise und Piers Courage. Durch Sifferts Ausfall wenige Runden später und die Tatsache, dass Beltoise wegen Getriebeproblemen benachteiligt war, gelangte Courage auf Rang drei.

In Runde 12 gelang es Stewart, die Führung von Rindt zu übernehmen. Dieser kämpfte sich jedoch in Runde 20 zurück an die Spitze und konnte sich diesmal deutlich von Stewart absetzten, da dessen Motor bereits erste Anzeichen eines Defektes zeigte, die schließlich in Runde 36 zu einem Ausfall führten.

Rund 40 Sekunden hinter Rindt kämpfte nun Courage in seinem Kunden-Brabham mit den beiden Werkswagen von Jacky Ickx und Jack Brabham um die zweite Position. Nachdem jedoch Ickx mit Motorschaden ausgefallen war und Brabham zum Nachtanken an die Box musste, ergab sich für den ehemaligen Weltmeister John Surtees erstmals in dieser Saison die Chance auf einen Podiumsplatz.

In Runde 88 hatte Hill einen Dreher, bei dem sein Motor ausging. Er musste daraufhin aussteigen, um seinen Wagen durch Anschieben wieder in Gang zu setzen. Dies gelang zwar, er konnte sich jedoch ohne die Unterstützung seiner Mechaniker nicht mehr korrekt anschnallen. Bei einem weiteren Dreher mit anschließendem Überschlag in Runde 91 wurde Hill daher aus dem Cockpit geschleudert und brach sich beide Beine.[1]

Rindt konnte schließlich im höchstdotierten Rennen des Jahres seinen ersten Grand-Prix-Sieg sicherstellen, und zwar direkt in Verbindung mit seinem ersten Hattrick. Es war zugleich der erste Sieg für einen österreichischen Formel-1-Fahrer.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
02 Osterreich Jochen Rindt
09 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 63
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 03 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS80 D
04 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
16 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra MS84
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 05 Neuseeland Denis Hulme McLaren M7A G
06 Neuseeland Bruce McLaren McLaren M7C
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 07 Belgien Jacky Ickx Brabham BT26A G
08 Australien Jack Brabham
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing Team 10 Schweiz Joseph Siffert Lotus 49B F
Vereinigte Staaten North American Racing Team 12 Mexiko Pedro Rodríguez Ferrari 312 (1969) Ferrari 255C 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 14 Vereinigtes Konigreich John Surtees BRM P139 BRM P142 3.0 V12 D
15 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
22 Kanada George Eaton BRM P138
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 18 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham BT26A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Schweiz Silvio Moser Racing Team 19 Schweiz Silvio Moser Brabham BT24 G
Vereinigte Staaten Pete Lovely Volkswagen Inc. 21 Vereinigte Staaten Pete Lovely Lotus 49B F

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:03,62 209,425 km/h 01
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:03,65 209,326 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 1:03,77 208,932 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:04,05 208,019 km/h 04
05 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:04,06 207,986 km/h 05
06 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:04,22 207,468 km/h 06
07 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 1:04,29 207,242 km/h 07
08 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:04,32 207,146 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:04,58 206,312 km/h 09
10 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:04,80 205,611 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:05,06 204,789 km/h 11
12 Mexiko Pedro Rodríguez Italien Ferrari 1:05,94 202,056 km/h 12
13 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:06,52 200,295 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:06,55 200,204 km/h 14
15 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Frankreich Matra-Ford 1:07,13 198,475 km/h 15
16 Vereinigte Staaten Pete Lovely Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:07,55 197,241 km/h 16
17 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:08,20 195,361 km/h 17
18 Kanada George Eaton Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:11,27 186,945 km/h 18

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 108 0 1:57:56,84 01 1:04,34 (69.)
02 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 108 0 + 46,99 09
03 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich B.R.M. 106 0 + 2 Runden 11
04 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 106 1 + 2 Runden 10
05 Mexiko Pedro Rodríguez Italien Ferrari 101 1 + 7 Runden 12
06 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 98 0 + 10 Runden 17
Frankreich Johnny Servoz-Gavin Frankreich Matra-Ford 92 0 NC 15
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 90 0 DNF 04
Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 77 0 DNF 08
Kanada George Eaton Vereinigtes Konigreich B.R.M. 76 0 DNF 18
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 72 1 DNF 07
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 52 1 DNF 02
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 35 0 DNF 03
Vereinigte Staaten Pete Lovely Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 25 0 DNF 16
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 23 0 DNF 14
Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3 0 DNF 13
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3 0 DNF 05
DNS Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 06

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 60
02 Belgien Jacky Ickx Brabham-Ford 31
03 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 26
04 Osterreich Jochen Rindt Lotus-Ford 22
05 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 19
06 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 19
07 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham-Ford 16
08 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford 15
09 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 11
10 Australien Jack Brabham Brabham-Ford 10
11 Vereinigtes Konigreich John Surtees B.R.M. 6
12 Neuseeland Chris Amon Ferrari 4
13 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Lotus-Ford 3
14 Vereinigtes Konigreich Vic Elford McLaren-Ford / Cooper-Maserati 3
15 Mexiko Pedro Rodríguez Ferrari / B.R.M. 3
16 Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra-Ford 1
17 Schweiz Silvio Moser Brabham-Ford 1
18 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
19 Vereinigte Staaten Pete Lovely Lotus-Ford 0
20 Rhodesien Sam Tingle Brabham-Repco 0
21 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus-Ford 0
Frankreich Henri Pescarolo (F2) Matra-Ford 0
Deutschland Kurt Ahrens (F2) Brabham-Ford 0
Deutschland Rolf Stommelen (F2) Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Peter Westbury (F2) Brabham-Ford 0
Schweiz Xavier Perrot (F2) Brabham-Ford 0
Sudafrika 1961 Peter de Klerk Brabham-Repco 0
Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford 0
Rhodesien John Love Lotus-Ford 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen McLaren-Ford 0
Schweden Joakim Bonnier Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell McLaren-Ford 0
Frankreich François Cevert (F2) Tecno-Ford 0
Kanada Bill Brack B.R.M. 0
Kanada John Cordts Brabham-Climax 0
Kanada George Eaton B.R.M. 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Matra-Ford 63
02 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 47
03 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 45
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 29 (31)
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 7
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 6
07 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
08 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 14. März 2024.