Großer Preis von Australien 1985

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 Großer Preis von Australien 1985
Renndaten
16. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985
Streckenprofil
Name: L Australian Grand Prix
Datum: 3. November 1985
Ort: Adelaide
Kurs: Adelaide Street Circuit
Länge: 309,96 km in 82 Runden à 3,78 km

Wetter: sonnig
Zuschauer: ~ 120.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:19,843 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:23,758 min
Podium
Erster: Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier
Dritter: Frankreich Philippe Streiff Frankreich Ligier

Der Große Preis von Australien 1985 fand am 3. November als 16. und letztes Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985 auf dem Adelaide Street Circuit statt.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal wurde ein Großer Preis von Australien als WM-Lauf der Formel 1 ausgetragen. Das Rennen fand auf dem zum damaligen Zeitpunkt neuen Straßenkurs in Adelaide statt.

Die Teams Renault und Ligier, die den Großen Preis von Südafrika zwei Wochen zuvor aus Protest gegen das südafrikanische politische System boykottiert hatten, waren wieder mit am Start. Folgerichtig kehrte Philippe Streiff in sein angestammtes Team Ligier zurück und überließ das Cockpit bei Tyrrell wieder Ivan Capelli.

Niki Lauda bestritt das letzte Rennen in seiner Karriere.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Training resultierte Ayrton Sennas siebte Pole-Position der Saison. Nigel Mansell folgte in der Startaufstellung vor seinem Teamkollegen Keke Rosberg und dem bereits seit mehreren Wochen als neuer Weltmeister feststehenden Alain Prost.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mansell ging zunächst vor Senna in Führung. Die beiden kollidierten jedoch während der ersten Runde, woraufhin Mansell das Rennen an der Box aufgeben musste. Rosberg führte dadurch vor Senna. Dahinter folgte Michele Alboreto vor Alain Prost, Gerhard Berger und Marc Surer.

Mehrere Fahrer bekamen Probleme mit ihren Reifen und stoppten, um diese wechseln zu lassen. Dadurch kam es auch in der Spitzengruppe zu mehreren Positionswechseln. Da er in der Startaufstellung einen Regelverstoß begangen hatte, wurde Elio de Angelis die schwarze Flagge zur Disqualifikation gezeigt.

In der 18. Runde übernahm Surer den dritten Rang von Prost, verlor die Position jedoch in Runde 25 wieder an den Franzosen. Als dieser jedoch zwei Umläufe später aufgrund eines Motorschadens ausschied, gelangte der Schweizer erneut auf den dritten Platz, bis er in Runde 42 ausschied.

Rosberg und Senna duellierten sich über mehrere Runden um die Spitze. Als Rosberg vorn lag, prallte Senna in dessen Heck und verlor dabei seinen Frontflügel. Er versuchte zunächst, ohne diesen weiterzufahren, um einen zusätzlichen Boxenstopp zu vermeiden. Nach zwei Runden sah er jedoch ein, dass dies kaum möglich war und ließ den Flügel an der Box ersetzen. Er kam als Drittplatzierter hinter Rosberg und Lauda zurück auf die Strecke. In der 50. Runde überholte er den Österreicher. Rosberg legte in der 53. Runde einen weiteren Boxenstopp zum Reifen wechseln ein. Dieser dauerte länger als üblich, sodass er auf den dritten Platz hinter dem neuen Führenden Senna und Lauda zurückfiel.

In der 56. Runde zog Lauda an Senna vorbei an die Spitze. Anstatt seine Rennfahrerkarriere mit einem Sieg zu beenden, schied er jedoch zwei Runden später aufgrund eines leichten Unfalls, der durch einen Bremsdefekt ausgelöst wurde, aus. Als Senna in der 61. Runde aufgrund eines Motorschadens ausschied, übernahm Rosberg endgültig die Führung. Hinter ihm erreichten die beiden Ligier-Piloten Jacques Laffite und Philippe Streiff das Siegerpodium. Aufgrund eines Missverständnisses kollidierten die beiden Teamkollegen in der vorletzten Runde, wobei Streiffs Wagen das rechte Vorderrad verlor. Daraufhin fuhr dieser die letzte Runde auf drei Rädern zu Ende. Ivan Capelli, Stefan Johansson und Gerhard Berger erhielten die letzten WM-Punkte der Saison 1985.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Osterreich Niki Lauda McLaren MP4/2B TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 014 Renault EF4B 1.5 V6t G
4 Italien Ivan Capelli
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW10 Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Schweiz Marc Surer
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 97T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE60B Renault EF15 1.5 V6t G
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Osterreich Gerhard Berger Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Toleman Group Motorsport 19 Italien Teo Fabi Toleman TG185 Hart 415T 1.5 L4t P
20 Italien Piercarlo Ghinzani
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 184TB Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Niederlande Huub Rothengatter Osella FA1G P
Frankreich Équipe Ligier 25 Frankreich Philippe Streiff Ligier JS25 Renault EF4B 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 156/85 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson
Italien Minardi F1 Team 29 Italien Pierluigi Martini Minardi M185 Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
Vereinigte Staaten Team Haas (USA) Ltd 33 Australien Alan Jones Lola THL1 Hart 415T 1.5 L4t G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:22,403 165,140 km/h 1:19,843 170,434 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:22,564 164,818 km/h 1:20,537 168,966 km/h 02
03 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:22,402 165,142 km/h 1:21,887 166,180 km/h 03
04 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:23,943 162,110 km/h 1:21,889 166,176 km/h 04
05 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:24,666 160,726 km/h 1:22,337 165,272 km/h 05
06 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:24,404 161,225 km/h 1:22,561 164,824 km/h 06
07 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:25,362 159,415 km/h 1:22,592 164,762 km/h 07
08 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:25,173 159,769 km/h 1:22,683 164,580 km/h 08
09 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:23,018 163,916 km/h 1:22,718 164,511 km/h 09
10 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:24,543 160,960 km/h 1:23,077 163,800 km/h 10
11 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:23,960 162,077 km/h 1:23,196 163,566 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:24,372 161,286 km/h 1:23,426 163,115 km/h 12
13 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:23,597 162,781 km/h 1:24,295 161,433 km/h 13
14 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:23,758 162,468 km/h 1:24,128 161,754 km/h 14
15 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:24,732 160,600 km/h 1:23,902 162,189 km/h 15
16 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:24,691 160,678 km/h 1:23,941 162,114 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:25,646 158,887 km/h 1:24,241 161,537 km/h 17
18 Frankreich Philippe Streiff Frankreich Ligier-Renault 1:26,618 157,104 km/h 1:24,286 161,450 km/h 18
19 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Hart 1:25,780 158,638 km/h 1:24,369 161,291 km/h 19
20 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:26,972 156,464 km/h 1:24,830 160,415 km/h 20
21 Italien Piercarlo Ghinzani Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:25,021 160,055 km/h 1:26,630 157,082 km/h 21
22 Italien Ivan Capelli Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:27,120 156,198 km/h keine Zeit 22
23 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 1:27,196 156,062 km/h 1:27,402 155,694 km/h 23
24 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:28,261 154,179 km/h 1:28,110 154,443 km/h 24
25 Niederlande Huub Rothengatter Italien Osella-Alfa Romeo 1:30,319 150,666 km/h keine Zeit 25

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 82 3 2:00:40,473 03 1:23,758
02 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 82 1 + 46,130 20 1:25,469
03 Frankreich Philippe Streiff Frankreich Ligier-Renault 82 1 + 1:28,536 18 1:25,032
04 Italien Ivan Capelli Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 81 0 + 1 Runde 22 1:26,497
05 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 81 2 + 1 Runde 15 1:24,337
06 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 81 3 + 1 Runde 07 1:26,216
07 Niederlande Huub Rothengatter Italien Osella-Alfa Romeo 78 1 + 4 Runden 25 1:28,942
08 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 78 1 + 4 Runden 23 1:28,366
Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 62 1 DNF 01 1:24,140 Motorschaden
Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 61 1 DNF 05 1:24,642 Getriebeschaden
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 57 0 DNF 16 1:24,498 Bremsprobleme
Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 57 1 DNF 12 1:26,313 Differentialschaden
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 49 1 NC 17 1:27,223 nicht gewertet
Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 42 0 DNF 06 1:25,751 Motorschaden
Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 42 1 DNF 14 1:28,675 gebrochener Auspuff
Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 41 1 DNF 24 1:28,535 Motorschaden
Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 37 2 DNF 11 1:26,668 Motorschaden
Italien Piercarlo Ghinzani Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 28 3 DNF 21 1:28,809 Kupplungsschaden
Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 26 0 DNF 04 1:25,388 Motorschaden
Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 20 1 DNF 08 1:26,819 Getriebeschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Lola-Hart 20 0 DNF 19 1:27,504 Motorschaden
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 19 0 DSQ 10 1:26,913 disqualifiziert
Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 14 0 DNF 09 1:27,155 Elektrikschaden
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 05 0 DNF 13 1:27,744 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 01 0 DNF 02 2:23,614 Getriebeschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Alain Prost McLaren 73 (76)
02 Italien Michele Alboreto Ferrari 53
03 Finnland Keke Rosberg Williams 40
04 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 38
05 Italien Elio de Angelis Lotus 33
06 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 31
07 Schweden Stefan Johansson Ferrari 26
08 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 21
09 Frankreich Jacques Laffite Ligier 16
10 Osterreich Niki Lauda McLaren 14
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Belgien Thierry Boutsen Arrows 11
12 Frankreich Patrick Tambay Renault 11
13 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Renault 5
14 Schweiz Marc Surer Brabham 5
15 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 4
16 Frankreich Philippe Streiff Ligier 4
17 Italien Ivan Capelli Tyrrell 3
18 Osterreich Gerhard Berger Arrows 3
19 Frankreich René Arnoux Ferrari 3
20 Italien Andrea de Cesaris Ligier 3

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich McLaren 90
02 Italien Ferrari 82
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 71
04 Vereinigtes Konigreich Williams 71
05 Vereinigtes Konigreich Brabham 26
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Ligier 23
07 Frankreich Renault 16
08 Vereinigtes Konigreich Arrows 14
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Übersicht“ (Memento vom 10. Februar 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. April 2013)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 23. April 2013)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 10. Februar 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. April 2013)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]