Großer Preis von Portugal 1996

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 Großer Preis von Portugal 1996
Renndaten
15. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996
Streckenprofil
Name: XXV Grande Prémio de Portugal
Datum: 22. September 1996
Ort: Estoril
Kurs: Circuito do Estoril
Länge: 309,56 km in 71 Runden à 4,36 km

Wetter: sonnig und trocken
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:20,330 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:22,873 min (Runde 73)
Podium
Erster: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari

Der Große Preis von Portugal 1996 (offiziell XXV Grande Prémio de Portugal) fand am 22. September auf dem Circuito do Estoril in Estoril statt und war das 15. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Italien führte Damon Hill in der Fahrerwertung mit 13 Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 32 Punkten vor Michael Schumacher. Somit hatten vor den letzten beiden Rennen nur noch Hill und Villeneuve die Chance auf den Fahrertitel. In der Konstrukteurswertung stand Williams-Renault nach dem Großen Preis von Ungarn als Weltmeister fest. Sie führten uneinholbar mit 88 Punkten vor Benetton-Renault und mit 91 Punkten vor Ferrari.

Mit David Coulthard, Hil, Schumacher und Gerhard Berger (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Der Große Preis von Portugal sollte erst 2020 wieder ausgetragen werden, aber dieses Rennen fand im Gegensatz zu Estoril an einem neuen Austragungsort auf dem Autódromo Internacional do Algarve statt.

Für Giovanni Lavaggi war es das siebte und letzte Formel-1-Rennen.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im ersten freien Training am Freitag erzielte Schumacher mit einer Zeit von 1:23,554 Minuten die Bestzeit vor Hill und Ukyō Katayama im Tyrrell.[1]

Am Samstag, dem zweiten freien Training konnte sich Schumacher erneut die schnellste Runde sichern, gefolgt von Hill und Villeneuve.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hill sicherte sich mit einer Zeit von 1:20,330 Minuten seine neunte Pole-Position der Saison vor Villeneuve und Jean Alesi im Benetton.[3] Für Hill war es die 20. und letzte Pole-Position seiner Karriere.

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einer 30-minütigen Aufwärmsitzung auf die Strecke. Im Warm Up sicherte sich erneut Schumacher die Bestzeit vor Villeneuve und Mika Häkkinen.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Start erwischt Hill einen guten Start, während sein Teamkollege Villeneuve von Alesi und Schumacher überholt wurde. Alesi versuchte dann Hill beim Anbremsen der ersten Kurve zu überholen, wurde aber mit einem entscheidenden Manöver vom Engländer zurückgehalten und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Hill begann sofort einen ordentlichen Vorsprung auf seine Verfolger herauszufahren, während sein Teamkollege Schumacher folgte, ohne ihn zu überholen.

In Runde 16 wurde der Deutsche in der schnellen Kurve vor der Hauptgeraden vom Minardi des überrundeten Lavaggi ausgebremst. Villeneuve griff ihn von außen an und überholte ihn mit einem äußerst spektakulären Manöver. Kurz darauf begann die erste Auftankserie, bei der der Kanadier Alesi überhole konnte. Alesi, der sich vorgenommen hatte, zwei Boxenstopps einzulegen (gegen die Drei-Stopp-Strategie seiner Gegner), verlor ebenfalls eine Position gegenüber Schumacher und landete auf dem vierten Platz.

An diesem Punkt begann dann Villeneuve Boden gegenüber Hill gutzumachen, gebremst allerdings durch einige Überrundungen und ein Kupplungsproblem. Am Ende der zweiten Boxenstoppserie lag der Kanadier nun ganz nah an hinter Hill. Die dritte Auftankserie erwies sich daher als entscheidend: Hill wurde von seinem Teamkollegen überholt und dieser musste sich mit dem zweiten Platz vor Schumacher, Alesi, Eddie Irvine und Berger begnügen. Der vierte Saisonsieg ermöglicht es Villeneuve zudem den Kampf um den Weltmeistertitel offen zu halten, auch wenn seine Hoffnungen auf einen Sieg minimal waren: Mit einem Rückstand von neun Punkten in der Gesamtwertung müsste der Kanadier beim Rennen in Japan gewinnen, während Hill ausscheiden oder keine Punkte mehr holen dürfte.

Die Siegerehrung mit Villeneuve, Hill und Schumacher

Villeneuve sicherte sich mit 1:22,873 Minuten die schnellste Rennrunde.

Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310 Ferrari 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 03 Frankreich Jean Alesi Benetton B196 Renault 3.0 V10 G
04 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW18 Renault 3.0 V10 G
06 Kanada Jacques Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Frankreich Ligier Gauloises Blondes 09 Frankreich Olivier Panis Ligier JS43 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich B&H Total Jordan Peugeot 11 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 196 Peugeot 3.0 V10 G
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Schweiz Red Bull Sauber Ford 14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 G
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 16 Brasilien Ricardo Rosset Footwork FA17 Hart 3.0 V8 G
17 Niederlande Jos Verstappen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha 18 Japan Ukyo Katayama Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Portugal Pedro Lamy Minardi M195B Ford EDM 3.0 V8 G
21 Italien Giovanni Lavaggi

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:20,330 01
02 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:20,339 02
03 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton Renault 1:21,088 03
04 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:21,236 04
05 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton Renault 1:21,293 05
06 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:21,362 06
07 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:21,640 07
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:22,066 08
09 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:22,205 09
10 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:22,324 10
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:22,325 11
12 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 1:22,655 12
13 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:22,765 13
14 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:23,013 14
15 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:23,055 15
16 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:23,531 16
17 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:24,230 17
18 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:24,293 18
19 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:24,510 19
20 Italien Giovanni Lavaggi Italien Minardi-Ford 1:25,612 20
107-Prozent-Zeit: 1:25,953 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:20,330 min)

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 70 3 1:40:22,915 02 1:22,873 (37.)
02 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 70 3 + 19,966 01 1:23,762 (37.)
03 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 70 3 + 53,765 04 1:24,059 (38.)
04 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton Renault 70 2 + 55,109 03 1:24,331 (05.)
05 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 70 2 + 1:27,389 06 1:25,206 (25.)
06 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton Renault 70 2 + 1:33,141 05 1:24,647 (47.)
07 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 69 2 + 1 Runde 11 1:24,869 (24.)
08 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 69 3 + 1 Runde 12 1:25,786 (18.)
09 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 69 2 + 1 Runde 10 1:25,028 (36.)
10 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 69 3 + 1 Runde 15 1:25,008 (58.)
11 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 69 2 + 1 Runde 13 1:26,199 (06.)
12 Japan Ukyō Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 68 2 + 2 Runden 14 1:26,447 (44.)
13 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 68 5 + 2 Runden 08 1:25,362 (49.)
14 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 67 2 + 3 Runden 17 1:26,863 (03.)
15 Italien Giovanni Lavaggi Italien Minardi-Ford 65 2 + 5 Runden 20 1:28,911 (02.)
16 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 65 2 + 5 Runden 19 1:27,754 (48.)
Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 52 3 DNF 07 1:24,747 (24.)
Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 47 2 DNF 16 1:25,913 (36.)
Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 46 2 DNF 18 1:25,791 (43.)
Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 41 2 DNF 09 1:24,954 (18.)

WM Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 87
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 78
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 53
04 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 47
05 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 27
06 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 18
07 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 18
08 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 14
09 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen-Honda 13
10 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 11
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 6
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Jordan-Peugeot 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 5
14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Ford 4
15 Brasilien Pedro Diniz Ligier-Mugen-Honda 2
16 Niederlande Jos Verstappen Footwork-Hart 1
17 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
18 Brasilien Ricardo Rosset Footwork-Hart 0
19 Italien Giancarlo Fisichella Minardi-Ford 0
20 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
21 Italien Luca Badoer Forti-Ford 0
22 Italien Giovanni Lavaggi Minardi-Ford 0
23 Italien Andrea Montermini Forti-Ford 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 165
02 Italien Benetton-Renault 65
03 Italien Ferrari 64
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 45
05 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 20
06 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 15
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Schweiz Sauber-Ford 10
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 5
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
10 Italien Minardi-Ford 0
11 Italien Forti-Ford 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Portugal 1996 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  3. Großer Preis von Portugal 1996 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).