Großmürbisch

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Großmürbisch
Wappen Österreichkarte
Wappen von Großmürbisch
Großmürbisch (Österreich)
Großmürbisch (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 7,92 km²
Koordinaten: 47° 1′ N, 16° 22′ OKoordinaten: 47° 1′ 1″ N, 16° 21′ 37″ O
Höhe: 293 m ü. A.
Einwohner: 226 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 29 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7540
Vorwahl: 03322
Gemeindekennziffer: 1 04 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Großmürbisch 120
7540 Großmürbisch
Website: www.grossmuerbisch.at
Politik
Bürgermeister: Jürgen Kurta (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)
9
2
Insgesamt 11 Sitze
Lage von Großmürbisch im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Großmürbisch im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)BildeinBocksdorfBurgauberg-NeudaubergEberauGerersdorf-SulzGroßmürbischGüssingGüttenbachHackerberg (Güssing)HeiligenbrunnHeugrabenInzenhofKleinmürbischKukmirnMoschendorfNeuberg im BurgenlandNeustift bei GüssingOlbendorfOllersdorf im BurgenlandRauchwartRohr im BurgenlandSankt Michael im BurgenlandStegersbachStinatzStremTobajTschanigrabenWörterbergBurgenland
Lage der Gemeinde Großmürbisch im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Großmürbisch (ungarisch Alsómedves, Nagymedves; kroatisch Veliki Medveš)[1] ist eine Gemeinde mit 226 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Güssing im Burgenland in Österreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Großmürbisch ist die einzige Ortschaft in der Gemeinde und liegt südlich von Güssing am Reinersdorfer Bach. Zu Großmürbisch gehören auch die Streusiedlungen Bergen und Hütterische Häuser.

Über die Hälfte der Fläche ist bewaldet, fast vierzig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[2]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinmürbisch Güssing
Inzenhof Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Heiligenbrunn
Rönök (Ungarn)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Alsómedves verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Wie viele andere Orte des Burgenlandes wurde auch Großmürbisch im 16. Jahrhundert im stärkeren Ausmaß von der kroatischen Kolonisierung erfasst. Seit der Nachkriegszeit ist der Anteil der Volksgruppe der Burgenlandkroaten stark rückläufig und beläuft sich heute nur mehr auf wenige Sprecher (1934: 43,4 %; 2001: 1,1 %).

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Pfarrkirche Großmürbisch
Das Ortszentrum

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Großmürbisch
  • Katholische Pfarrkirche Großmürbisch hl. König Stephan
  • Marienkapelle im unteren Ort
  • Dreifaltigkeitskapelle im Garten des Hauses 1, erbaut im Jahre 1913.
Naturschutzgebiet Luka mit Gelben Taglilien.

Naturschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Nordwesten des Gemeindegebietes befindet sich das Naturschutzgebiet Luka. Auf naturbelassenen Feuchtwiesen findet man das größte Vorkommen der Gelben Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus) in Österreich.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sank von 48 im Jahr 1999 auf 27 im Jahr 2010. Davon wurden 1 im Haupt-,19 im Nebenerwerb, 3 von Personengemeinschaften und 4 von juristischen Personen geführt werden.[4] Im Produktionssektor gab es keine Erwerbstätigen, im Dienstleistungssektor arbeiteten 13 Beschäftigte.[5]

Von den 124 Erwerbstätigen, die 2011 in Großmürbisch lebten, arbeiteten 18 in der Gemeinde, 85 Prozent pendelten aus.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
75,19
(+15,33)
24,81
(−15,33)
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 11 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[7] 2017[8] 2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 203 75,19 9 170 59,86 7 136 49,64 5 115 53,00 6 129 55,84 7 124 58,22 7
SPÖ 67 24,81 2 114 40,14 4 138 50,36 6 102 47,00 5 92 39,83 4 60 28,17 3
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 10 4,33 0 29 13,62 1
Wahlberechtigte 311 315 295 267 262 257
Wahlbeteiligung 90,03 93,02 % 94,92 % 85,77 % 91,22 % 87,16 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist Jürgen Kurta (ÖVP).

Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2007 setzte sich Siegfried Klucsarits (SPÖ) mit 51,35 % gegenüber Borka (ÖVP, 48,65 %), der die Nachfolge von Franz Jandrasits (ÖVP) antreten hätte sollen, durch und holte für die SPÖ den Bürgermeistertitel.[10] Klucsarits stand zehn Jahre an der Spitze der Gemeinde, denn bei der Wahl am 1. Oktober 2017 wurde der bisherige Vizebürgermeister Jürgen Kurta von den Wählern mit 60,21 % zum Bürgermeister gewählt. Klucsarits erhielt lediglich 39,79 % der Stimmen und zog sich daraufhin von den Parteispitze zurück, weshalb nicht er, sondern Werner Jandrasits in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats zum Vizebürgermeister gewählt wurde.[8][12]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Burgenland. Großmürbisch. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5, S. 114.
  • Stefan Geosits (Hrsg.): Die burgenländischen Kroaten im Wandel der Zeit. Edition Tusch, Wien 1986, ISBN 3-85063-160-5.
  • Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten in Österreich, Ungarn, Mähren und der Slowakei. BoD. 2008. ISBN 978-3-8370-4278-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großmürbisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Großmürbisch, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2020.
  3. Naturschutzgebiet Luka Großmürbisch. Land Burgenland, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Großmürbisch, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Großmürbisch, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Großmürbisch, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  7. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 5. Oktober 2022.
  8. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Großmürbisch. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Großmürbisch. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  10. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Großmürbisch. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  11. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Großmürbisch. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  12. Gemeinde Großmürbisch: Die Gemeinde im Überblick (abgerufen am 22. Jänner 2018)