Großer Preis von Großbritannien 1968

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 Großer Preis von Großbritannien 1968
Renndaten
7. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name: XXI RAC British Grand Prix
Datum: 20. Juli 1968
Ort: Fawkham
Kurs: Brands Hatch Circuit
Länge: 341,2 km in 80 Runden à 4,265 km

Wetter: zunächst regnerisch, später trocken und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:28,9 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:29,7 min
Podium
Erster: Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari
Dritter: Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari

Der Große Preis von Großbritannien 1968 (offiziell XXI RAC British Grand Prix) fand am 20. Juli auf dem Brands Hatch Circuit in Fawkham statt und war das siebte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein aus 20 Fahrern bestehendes Teilnehmerfeld trat zum Großen Preis von Großbritannien an. Darunter befanden sich zur Freude der Zuschauer acht einheimische Piloten. Veränderungen im Vergleich zum Großen Preis von Frankreich waren das Engagement von Robin Widdows als Cooper-Werksfahrer, der somit zu seinem ersten und einzigen Grand-Prix-Einsatz kam, sowie die Rückkehr von Dan Gurney mit seinem eigenen Eagle-Team.

Der Trend, die Fahrzeuge mit immer höher aufragenden Flügelkonstruktionen auszurüsten, um mehr Abtrieb zu generieren, erreichte einen neuen Höhepunkt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trainingseinheiten offenbarten eine Überlegenheit der Lotus-Rennwagen, indem sich der in der Weltmeisterschaft führende Graham Hill vor seinem Teamkollegen Jackie Oliver die Pole-Position sicherte. Der dritte Lotus 49 im Feld, der privat von Rob Walker eingesetzt und von Joseph Siffert pilotiert wurde, qualifizierte sich hinter Chris Amon im Ferrari 312 für den vierten Startplatz, neben Jochen Rindt auf Brabham.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum dritten Mal in Folge nach dem Großen Preis der Niederlande und dem Frankreich-GP begann das Rennen bei nassen Wetterbedingungen. Oliver ging vor Hill und Siffert in Führung, wodurch zunächst alle teilnehmenden Lotus-Fahrzeuge auf den Podiumsrängen lagen. Bereits nach wenigen Minuten begann jedoch der Motor des Führenden zu qualmen. Trotz sich anbahnendem Motorschaden wurde Oliver nur unwesentlich langsamer, sodass zunächst nur Hill an ihm vorbeiziehen konnte. Dieser fiel jedoch in Runde 27 wegen des Bruchs einer Halbwelle aus, wodurch Oliver wieder in die Spitzenposition gelangte. Dahinter duellierten sich Siffert und Amon um den zweiten Rang, wobei der Schweizer leichte Vorteile hatte und sich schließlich etwas absetzen konnte.

In Runde 44 fiel der Führende Oliver schließlich wegen eines Defektes der Kraftübertragung aus. Siffert übernahm die Führung und hielt sie bis ins Ziel. Die Ferrari-Piloten Amon und Jacky Ickx komplettierten das Podium.[1]

Das Rob Walker Racing Team erreichte seinen ersten Grand-Prix-Sieg seit sieben Jahren und den neunten insgesamt. Obwohl Privatteams in der Formel 1 noch bis einschließlich der Saison 1980 erlaubt waren, war dies der letzte Sieg eines Fahrzeugs ohne Werksunterstützung.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 01 Neuseeland Denis Hulme McLaren M7A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
02 Neuseeland Bruce McLaren
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 03 Australien Jack Brabham Brabham BT26 Repco 860 3.0 V8 G
04 Osterreich Jochen Rindt
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 05 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 (1968) Ferrari 242C 3.0 V12 F
06 Belgien Jacky Ickx
Japan Honda Racing 07 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda RA301 Honda RA301E 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 08 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
09 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 10 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez BRM P133 BRM P142 3.0 V12 G
11 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood BRM P126
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 14 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS10 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 15 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Cooper T86B BRM P142 3.0 V12 G
16 Vereinigtes Konigreich Robin Widdows
Frankreich Matra Sports 18 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS11 Matra MS9 3.0 V12 D
Schweiz Charles Vögele Racing 19 Schweiz Silvio Moser Brabham BT20 Repco 620 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Racing 20 Vereinigtes Konigreich Piers Courage BRM P126 BRM P142 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 22 Schweiz Joseph Siffert Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team 23 Schweden Joakim Bonnier McLaren M5A BRM P142 3.0 V12 G
Vereinigte Staaten Anglo American Racers 24 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle T1G Weslake 58 3.0 V12 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:28,9 172,711 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:29,4 171,745 km/h 02
03 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 1:29,5 171,553 km/h 03
04 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:29,7 171,171 km/h 04
05 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:29,9 170,790 km/h 05
06 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 1:30,0 170,600 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 1:30,0 170,600 km/h 07
08 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:30,2 170,222 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 1:30,3 170,033 km/h 09
10 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:30,4 169,845 km/h 10
11 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:30,4 169,845 km/h 11
12 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:31,0 168,725 km/h 12
13 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:31,6 167,620 km/h 13
14 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 1:31,6 167,620 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:31,7 167,437 km/h 15
16 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:32,3 166,349 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 1:33,0 165,097 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Robin Widdows Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 1:34,0 163,340 km/h 18
19 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:35,4 160,943 km/h 19
20 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 1:36,8 158,616 km/h 20

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 2:01:20,3 04 1:29,7 (42.)
02 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 80 0 + 4,4 03 1:29,9
03 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 79 0 + 1 Runde 12 1:31,3
04 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 0 + 1 Runde 11 1:31,3
05 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 78 0 + 2 Runden 09 1:31,6
06 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 78 0 + 2 Runden 07 1:31,1
07 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 77 0 + 3 Runden 10 1:32,9
08 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich B.R.M. 72 0 + 8 Runden 16 1:33,4
Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 55 0 DNF 05 1:31,6
Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 52 1 DNF 13 1:31,9
Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 52 2 NC 19 1:37,1
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 43 0 DNF 02 1:30,3
Vereinigtes Konigreich Robin Widdows Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 34 0 DNF 18 1:34,4
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 26 0 DNF 01 1:30,9
Vereinigtes Konigreich Vic Elford Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 26 0 DNF 17 1:33,7
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 11 0 DNF 14 1:33,5
Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich B.R.M. 10 0 DNF 15 1:32,9
Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 8 0 DNF 06 1:33,2
Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 6 0 DNF 20 1:39,8
Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 0 0 DNF 08

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 24
02 Belgien Jacky Ickx Ferrari 20
03 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 17
04 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 15
05 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. 10
06 Neuseeland Chris Amon Ferrari 10
07 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford / Cooper-Maserati 9
08 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 9
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 9
10 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus-Ford 9
11 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda 8
12 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood B.R.M. 6
13 Italien Ludovico Scarfiotti Cooper-B.R.M. 6
14 Belgien Lucien Bianchi Cooper-B.R.M. 5
15 Osterreich Jochen Rindt Brabham-Repco 4
16 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Cooper-B.R.M. 4
17 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Cooper-B.R.M. 3
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
18 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Lotus-Ford 2
19 Schweiz Silvio Moser Brabham-Repco 2
20 Vereinigtes Konigreich Piers Courage B.R.M. 1
21 Schweden Joakim Bonnier McLaren-B.R.M. / Cooper-Maserati 0
22 Rhodesien 1965 John Love Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle-Weslake / Brabham-Repco 0
Rhodesien 1965 Sam Tingle LDS-Repco 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Cooper-Climax 0
Australien Jack Brabham Brabham-Repco 0
Italien Andrea de Adamich Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich Mike Spence B.R.M. 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Brabham-Repco 0
Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra-Ford 0
Frankreich Jo Schlesser Honda 0
Vereinigtes Konigreich Robin Widdows Cooper-B.R.M. 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 38
02 Italien Ferrari 25
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 22
04 Frankreich Matra-Ford 20
05 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 17
06 Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 12
07 Japan Honda 8
Pos. Konstrukteur Punkte
08 Frankreich Matra 6
09 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 6
10 Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 2
11 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 0
Sudafrika 1961 LDS-Repco 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 13. März 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]