Großer Preis von Südafrika 1968

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 Großer Preis von Südafrika 1968
Renndaten
1. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name: XIV Grand Prix of South Africa
Datum: 1. Januar 1968
Ort: Midrand
Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit
Länge: 327,52 km in 80 Runden à 4,094 km

Wetter: heiß
Zuschauer: ~ 80.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:21,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:23,7 min (Runde 73)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Südafrika 1968 (offiziell XIV Grand Prix of South Africa) fand am 1. Januar auf dem Kyalami Grand Prix Circuit in Midrand statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Neujahrstag 1968 startete die neue Saison und das Team Lotus mit den beiden Fahrern des Vorjahres, Jim Clark und Graham Hill, galt von Beginn an als Favorit auf den Gewinn des Weltmeistertitels. Grund für diese Einschätzung der Fachwelt waren die Siege des Teams bei den letzten beiden Rennen der Saison 1967.

Der amtierende Weltmeister Denis Hulme hatte Brabham verlassen und war zu McLaren gewechselt. Jack Brabham engagierte daraufhin Jochen Rindt als zweiten Fahrer in seinem Team, das wegen des frühen Termins ebenso wie einige weitere Teams mit Vorjahrestechnik in die Saison startete.

Bei Ferrari behielt man Chris Amon und verpflichtete zudem Jacky Ickx als zweiten Stammfahrer. Andrea de Adamich bekam die Chance, zum Saisonbeginn als Gaststarter in einem dritten Werkswagen an den Start zu gehen. Honda verlängerte die Zusammenarbeit mit Werksfahrer John Surtees.

B.R.M. präsentierte ein neues Fahrzeug und setzte neben Vorjahrespilot Mike Spence den Mexikaner Pedro Rodríguez als Stammfahrer ein.

Jackie Stewart war von B.R.M. in das unter der Regie von Ken Tyrrell antretende Matra International-Team gewechselt, dass im Gegensatz zum französischen Matra-Werksteam, für das Jean-Pierre Beltoise als Stammfahrer an den Start ging, für die komplette Saison den Einsatz des Ford-Cosworth-Motors beabsichtigte.

Die Cooper Car Company musste nach dem Weggang der beiden Werksfahrer des Vorjahres zwei neuen Stammpiloten verpflichten. Man entschied sich für Ludovico Scarfiotti und Brian Redman. Die Privatteams von Rob Walker und Joakim Bonnier starteten ebenfalls jeweils mit einem Cooper in die Saison. Einziger Fahrer im Anglo American Racing-Team blieb Teamgründer Dan Gurney.

Zudem traten in Südafrika wie üblich einige Gaststarter in privat eingesetzten Fahrzeugen an, wodurch das Feld auf insgesamt 23 Teilnehmer aufgestockt wurde.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Training bewahrheitete sich die Einschätzung der Fachwelt, indem Clark mit einer ganzen Sekunde Vorsprung vor seinem Teamkollegen Hill im als favorisiert eingestuften Lotus 49 die Pole-Position erreichte. Stewart komplettierte die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Startreihe. Die zweite Reihe teilten sich die beiden Brabham-Werksfahrer Rindt und Brabham, während sich Surtees im Honda neben den beiden Ferrari von Amon und de Adamich für die dritte Reihe qualifizierte.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stewart ging nach einem gelungenen Start vor Clark in Führung, während Hill auf den siebten Rang hinter Rindt, Surtees, Brabham und Amon zurückfiel.

Bereits in der zweiten Runde ging Clark in Führung, während Brabham Surtees überholte und Hill an Amon und Surtees vorbei auf den fünften Rang gelangte. Weiter hinten im Feld schied Scarfiotti aus, als heißes Kühlwasser aus einem Leck austrat und bei ihm Verbrennungen ersten Grades hervorrief. Er wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht.

In der siebten Runde überholte Brabham Rindt und nahm somit kurzzeitig den dritten Rang ein, bevor er wegen eines Motorproblems zunächst zurückfiel und schließlich aufgeben musste. Der daraufhin wieder drittplatzierte Rindt hielt diese Platzierung, bis er in Runde 13 von Hill überholt wurde. Weitere 14 Runden später ging dieser schließlich an Stewart vorbei und nahm den zweiten Platz ein.

Nachdem Stewart in Runde 43 ausgefallen war, übernahm Rindt wieder den dritten Rang. An der Reihenfolge der ersten drei änderte sich daraufhin in der zweiten Hälfte des Rennens nichts mehr. Lotus feierte einen souveränen Doppelsieg.

Clark baute an diesem Wochenende noch mehrere zum damaligen Zeitpunkt bestehende Rekorde aus, zum Beispiel erreichte er seine 33. Pole-Position und seinen 25. GP-Sieg. Ohne dass es jemand ahnte, war dies sein letzter Grand Prix. Er starb noch vor dem nächsten WM-Lauf während eines Formel-2-Rennens auf dem Hockenheimring. Auch für Mike Spence war es der letzte Grand Prix. Er starb am 7. Mai 1968 bei einem Trainingsunfall in Indianapolis.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 01 Neuseeland Denis Hulme McLaren M5A BRM P142 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 02 Australien Jack Brabham Brabham BT24 Repco 740 3.0 V8 G
03 Osterreich Jochen Rindt
Vereinigtes Konigreich Team Lotus 04 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 49 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
05 Vereinigtes Konigreich Graham Hill
Vereinigte Staaten Anglo American Racers 06 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle T1G Weslake 58 3.0 V12 G
Japan Honda Racing 07 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda RA300 Honda RA273E 3.0 V12 F
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 08 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 (1967) Ferrari 242 3.0 V12 F
09 Belgien Jacky Ickx
10 Italien Andrea de Adamich
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 11 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez BRM P126 BRM P142 3.0 V12 G
12 Vereinigtes Konigreich Mike Spence BRM P115 BRM P75 3.0 H16
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 14 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Cooper T81B Maserati 10/F1 3.0 V12 F
15 Italien Ludovico Scarfiotti Cooper T86
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 16 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
26 Matra MS7[# 1]
Rhodesien 1965 Team Gunston 17 Rhodesien 1965 John Love Brabham BT20 Repco 620 3.0 V8 F
18 Rhodesien 1965 Sam Tingle LDS Mk3
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 19 Schweiz Joseph Siffert Cooper T81 Maserati 10/F1 3.0 V12 F
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team 20 Schweden Joakim Bonnier G
Frankreich Matra Sports 21 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS7 Ford Cosworth FVA 1.6 L4 D
Sudafrika 1961 Scuderia Scribante 22 Sudafrika 1961 Dave Charlton Brabham BT11 Repco 620 3.0 V8 F
Sudafrika 1961 Team Pretoria 23 Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Climax FPF 2.8 L4 F
Rhodesien 1965 John Love 25 Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Cooper T79 F

Anmerkungen

  1. Stewart fuhr den Matra MS7 mit der Startnummer 26 nur im Training.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,6 180,618 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,6 178,431 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 1:22,7 178,215 km/h 03
04 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:23,0 177,571 km/h 04
05 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:23,2 177,144 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 1:23,5 176,508 km/h 06
07 Italien Andrea de Adamich Italien Ferrari 1:23,6 176,297 km/h 07
08 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 1:23,8 175,876 km/h 08
09 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 1:24,0 175,457 km/h 09
10 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:24,9 173,597 km/h 10
11 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:24,9 173,597 km/h 11
12 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 1:25,6 172,178 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:25,9 171,576 km/h 13
14 Sudafrika 1961 Dave Charlton Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:26,2 170,979 km/h 14
15 Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:26,3 170,781 km/h 15
16 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:26,4 170,583 km/h 16
17 Rhodesien 1965 John Love Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:27,0 169,407 km/h 17
18 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 1:27,2 169,018 km/h 18
19 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:27,3 168,825 km/h 19
20 Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 1:27,8 167,863 km/h 20
21 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 1:28,0 167,482 km/h 21
22 Rhodesien 1965 Sam Tingle Sudafrika 1961 LDS-Repco 1:28,6 166,348 km/h 22
23 Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 1:29,0 165,600 km/h 23

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 1:53:56,6 01 1:23,7 (73.)
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 + 25,3 02
03 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 80 0 + 30,4 04
04 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 78 1 + 2 Runden 08
05 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 78 0 + 2 Runden 09
06 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 77 0 + 3 Runden 18
07 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 77 0 + 3 Runden 16
08 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 75 1 + 5 Runden 06
09 Rhodesien 1965 John Love Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 75 0 + 5 Runden 17
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 71 0 NC 23
Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 58 0 DNF 12
Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 51 0 DNF 11
Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 46 0 DNF 19
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 43 0 DNF 03
Rhodesien 1965 Sam Tingle Sudafrika 1961 LDS-Repco 35 1 DNF 22
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 22 0 DNF 20
Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 20 0 DNF 10
Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 16 1 DNF 05
Italien Andrea de Adamich Italien Ferrari 13 0 DNF 07
Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 7 0 DNF 13
Vereinigtes Konigreich Brian Redman Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 4 0 DNF 21
Sudafrika 1961 Dave Charlton Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 3 0 DNF 14
Italien Ludovico Scarfiotti Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 2 0 DNF 15

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus-Ford 9
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 6
03 Osterreich Jochen Rindt Brabham-Repco 4
04 Neuseeland Chris Amon Ferrari 3
05 Neuseeland Denis Hulme McLaren-B.R.M. 2
06 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 1
07 Schweiz Joseph Siffert Cooper-Maserati 0
08 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda 0
09 Rhodesien 1965 John Love Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle-Weslake 0
Belgien Jacky Ickx Ferrari 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
Schweden Joakim Bonnier Cooper-Maserati 0
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 0
Rhodesien 1965 Sam Tingle LDS-Repco 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Cooper-Climax 0
Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. 0
Australien Jack Brabham Brabham-Repco 0
Italien Andrea de Adamich Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich Mike Spence B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich Brian Redman Cooper-Maserati 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Brabham-Repco 0
Italien Ludovico Scarfiotti Cooper-Maserati 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 9
02 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 4
03 Italien Ferrari 3
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 2
05 Frankreich Matra-Ford 1
06 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Japan Honda 0
Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 0
Sudafrika 1961 LDS-Repco 0
Vereinigtes Konigreich Cooper-Climax 0
Vereinigtes Konigreich B.R.M. 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 12. März 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]