Gruppe 9999

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Der Florentiner Gruppe 9999 gehörten Giorgio Birelli, Carlo Caldini, Fabrizio Fiumi und Paolo Galli an. Der Zusammenschluss arbeitete eng mit Superstudio zusammen und wird zu der Bewegung des radikalen Designs gezählt. Zusammen betrieben sie eine Schule für konzeptionelle Architektur.

Einer der wenigen tatsächlich physisch existierenden Räume, der aus der Arbeit der Gruppe hervorging, ist die Diskothek Space Electronic in Florenz. Sie wurde 1969 in einem ehemaligen Maschinenwerk gegründet und mit alten Waschtrommeln, Kühlschränken und damals moderner Technik ausgestattet. Die Diskothek wird heute noch von Carlo Caldini und Mario Bolgnesi betrieben. Auf der Architekturbiennale 2014 wurde die Diskothek unter dem Titel Space Electronic: Then and Now vorgestellt.[1][2]

Im Jahr 1972 nahmen sie an der Ausstellung Italy: The New Domestic Landscape teil und gewannen den Wettbewerb Competition for Young Designers mit ihrem Projekt Vegetable Garden House.[3] Ab 1973 waren sie Teil des Zusammenschlusses Global Tools. 2011 wurden die Werke der Ausstellung Italy: The New Domestic Landscape unter dem Titel Environments and Counter Environments in einer Zusammenarbeit der Columbia University und des Museo del Disseny de Barcelona erneut kuratiert und zur Ausstellung gebracht. In der Ausstellungsankündigung wird die Gruppe 9999 als zu den "most vibrant Italian Architects" gehörig bezeichnet.[4] 2013 wurden Objekte der Gruppe in der Gemeinschaftsausstellung Everything Loose Will Land im MAK Art Center Los Angeles gezeigt.[5]

Die Gruppe gilt heute als eine der aktiven Kräfte in der lange Zeit unterschätzten sogenannten zweiten Welle der italienischen radikalen Designbewegung, die letztendlich einen entscheidender Einfluss auf die italienische Designgeschichte hatte.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bruno Casini: Ribelli nello spazio: culture underground anni settanta: lo Space Electronic a Firenze, Arezzo, Zona, 2013.
  • Alex Coles und Catharine Rossi (Hrsg.): The Italian Avant-Garde: 1968 – 1976, Berlin, Sternberg, 2013.
  • Sylvia Lavin: Andy Architect: Or, a Funny Thing Happened on the Way to the Disco Log no. 15, Winter, 2009.
  • Bürdeck, Bernhard E.: Design. Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung, Basel, Birkhäuser, 2005, S. 133–135.
  • 9999 Group: Ricordi di Architettura, Capponi, Firenze, 1972.
  • Jim Burns: Arthopods, New York, 1971.
  • Mel Byars: Design Encyclopedia. 1880 to the present, München, Klinkhardt & Biermann, 1994, S. 232.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Catharine Rossi: Architecture at the Disco: Radicals, Rhythms and the 1970s Avant-Garde. Wordpress, abgerufen am 9. August 2014.
  2. Architecture. LaBiennale, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2014; abgerufen am 9. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.labiennale.org
  3. 9999: History and Philosophy Carlo Caldini. Graham Foundation, abgerufen am 8. August 2014.
  4. Environments and Counter Environments. “Italy: The New Domestic Landscape”, MoMA 1972. Museo del Disseny de Barcelona, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2014; abgerufen am 8. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museudeldisseny.cat
  5. Everything Loose Will Land. MAK Center, abgerufen am 8. August 2014.
  6. Grace Lees-Maffei,Kjetil Fallan: Made in Italy: Rethinking a Century of Italian Design. A&C Black, 2013, ISBN 978-1-4725-5842-8, S. 147.