Gustav Demmler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Firma Gustav Demmler war ein 1867 in Berlin gegründetes Unternehmen zur Herstellung von Luxus- und Spitzenpapier.[1]

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Gustav Demmler besaß eine monopolähnliche Stellung bei der Herstellung von „Jubilarzahlen“, auf Draht montierter und in Pappe geprägter silber- oder goldfarbener Zahlen. Ebenfalls nahezu keine Konkurrenz gab es bei der Produktion von Tortenspitzen und vielfältigen Dekorationen wie Girlanden oder Spitzendeckchen aus Papier, die unter Kaffeegedecke gelegt wurden.[1]

Der Betrieb befand sich zunächst in der Prinzenstraße 86[2] in der wachsenden Tempelhofer Vorstadt, an der seinerzeit südlichen Stadtgrenze Berlins. Dort wurde der Sohn des Unternehmensgründers und spätere Fußballspieler Georg Demmler (1873–1931), genannt „Hutti“, geboren.[3] Der Fabrikant zog in den 1880er Jahren um in die Brandenburgstraße 45[4] (heutige Lobeckstraße). Im Jahr 1901 wurde in die Produktion in die Zossener Straße 31 verlegt.

Eines der Markenzeichen des Unternehmens war „GD dekorativ“, deren Rechte in den 1980er Jahren von einem Unternehmen in Schwaben erworben wurde.[1]

Aus den Adressbüchern geht hervor, dass Gustav Demmler in den 1940er Jahren nicht mehr Spitzenpapier herstellte, sondern Blumenbindereibedarf.[5]

Staufen-Demmler GmbH & Co. KG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Staufen-Demmler GmbH & Co. KG“ in Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen) übernahm 1985 zunächst 50 Prozent, 1995 schließlich die verbliebene Hälfte des Berliner Unternehmens und damit auch das Recht, den Namen „Demmler“ in der Firma fortzuführen.[6]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Jahr 1900 gab es eine Papierhandlung und gleichnamigen Verlag Gustav Demmler in Ribnitz, der Ansichtskarten vertrieb.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christa Pieske, unter Mitarbeit von Konrad Vanja u. a.: Das ABC des Luxuspapiers / Herstellung, Verarbeitung und Gebrauch 1860–1930, Buchhandelsausgabe zur gleichnamigen Ausstellung 1984 in Berlin. Reimer Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-496-01023-1, S. 11f, S. 44, 68, 252f.
  • Winfried Müller (Hrsg.) in Verbindung mit Wolfgang Flügel, Iris Loosen, Ulrich Rosseaux: Das historische Jubiläum / Genese, Ordnungsleistung und Inszenierungsgeschichte eines institutionellen Mechanismus. In der Reihe: Geschichte, Forschung und Wissenschaft, Bd. 3. Lit Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-6597-5, S. 303
  • N.N.: Das Kopfballmonster. In: Michael Broschkowski und Thomas Schneider: Fußlümmelei - Als Fußball noch ein Spiel war, Transit 2005, auf: Dr. Michaela Prinzinger, Hans W. Korfmann: Die Literatur. In: Kreuzberger Chronik, Juli 2006, Ausgabe 79.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Winfried Müller (Hrsg.) u. a.: Das historische Jubiläum … (s. Literatur)
  2. Demmler, G. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1868, Teil 1, S. 111. „Luxuspapierfabrikant“.
  3. Das Kopfballmonster … (s. Literatur)
  4. Demmler, Gustav. In: Berliner Adreßbuch, 1881, Teil 1, S. 156.
  5. Demmler, Gustav. In: Berliner Adreßbuch, 1943, Teil 1, S. 453. „Blumenbindereibedarf, Zossener Straße 31“.
  6. Eigendarstellung des Unternehmens „Staufen-Demmler“ im Abschnitt „Weblinks“
  7. Abbildung Ansichtskarten-Lexikon.de