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Gustav von Cube

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Gustav von Cube (* 25. Oktober 1873 in Menton; † 31. März 1931 in Duisburg) war ein deutscher Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Hermann v. Cube stammte aus dem deutsch-baltischen Adelsgeschlecht der von Cube, welches aus der Mark Brandenburg kam und sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Livland angesiedelt hatte. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule Hannover und wurde Mitglied des Corps Macaro-Visurgia.[1] 1906 wurde er in Hannover mit der Dissertation Über die römische ‚Scenae Frons‘ in den pompejanischen Wandbildern 4. Stils zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.) promoviert.

Vor dem Ersten Weltkrieg errichtete er großbürgerliche Villen konservativer Bauform im Münchener Umland. Nach 1920 arbeitete er in Sozietät mit dem Architekten Arthur Buchloh in Duisburg. Beide errichteten in Duisburg einige bemerkenswerte Bauten des Backsteinexpressionismus. Das Büro befand sich im AEG-Haus am Sonnenwall in Duisburg.

Von Cube war Mitglied im Münchner Architekten- und Ingenieur-Verein (MAIV) sowie im Bund Deutscher Architekten (BDA).

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Cubes Vater war der Lungenfacharzt Maximilian Gotthard von Cube (* 1. Mai 1831 in Salaspils, Lettland; † 23. November 1910 in Tegernsee), der mit Sophie Luise Strohblum (* 31. Mai 1847 in Sankt Petersburg; † 13. August 1913 in Tegernsee) verheiratet war. Gustav von Cube heiratete in 1. Ehe Maria (Mamy) Sternheim (26. März 1879 in Berlin; † 25. März 1922 in München), einer Schwester von Carl Sternheim, ihre Kinder waren Irma von Cube und Felix-Eberhard von Cube. 1931 beging von Cube Selbstmord, der familiären Überlieferung zufolge aus wirtschaftlichen Gründen.[2]

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohngebäude (1921)
Villa Henle (1921)
Schifferkinderheim Nikolausburg (1923–1927)
  • 1908: Villa Bellemaison für Carl Sternheim und Thea Sternheim an der Zugspitzstraße 15 in Höllriegelskreuth[3]
  • 1909: Geschäfts- und Ausstellungsgebäude für die Hofmöbelfabrik M. Ballin am Promenadeplatz in München (mit Karl Stöhr)[4]
  • 1910–1911: Wohn- und Geschäftshaus für den Antiquar Jacques Rosenthal in München, Brienner Straße 47
  • 1911–1912: Wohnhaus Widenmayerstraße 28 in München[5]
  • 1912–1913: Villa Seewies für Gustav Tschernikow in Feldafing, Seewiesstraße 65[6]
  • 1912–1913: Villa für den Privatgelehrten Dr. Kurt Grelling in Höllriegelskreuth, Josef-Breher-Weg 2
  • 1913–1914: Villa für Direktor Otto Luppe in Höllriegelskreuth, Josef-Breher-Weg 3
  • 1921: Villa Henle in Duisburg-Duissern, Wilhelmshöhe 10 (Anbau von Emil Fahrenkamp) Lage
  • 1921: Wohngebäude in Duisburg, Kardinal-Galen-Straße 2, 4 Lage
  • 1921–1923: Villa für Ludwig Giesen in Duisburg Dellviertel, Friedenstraße 106 (mit Arthur Buchloh) Lage[7][2]
  • 1922–1924: Büro- und Geschäftshaus für Alfred Bergk, gen. „Mercedes-Haus“, in Duisburg, Sonnenwall 73 (nach 1945 verändert, unter Denkmalschutz) Lage[8]
  • 1923: Villa in Duisburg, Curtiusstraße 1 (mit Arthur Buchloh) Lage[2]
  • 1923–1927: Schifferkinderheim „Nikolausburg“ in Duisburg-Ruhrort Lage[9][2][10]
  • 1924: Häusergruppe Oranienstraße in Duisburg (mit Arthur Buchloh)[2]
  • 1924: Villa in Duisburg, Curtiusstraße 3 (mit Arthur Buchloh) Lage[2]
  • vor 1924: Häusergruppe Krusestraße in Duisburg-Ruhrort (mit Arthur Buchloh)Lage[2]
  • 1924–1926: Wohn- und Geschäftshaus in Duisburg-Ruhrort, Karlstr. 26 (mit Arthur Buchloh)Lage[10]
  • 1925: Stadtvilla für Dr. Max Vygen in Duisburg, Böningerstraße 39 (nach 1945 umgebaut)Lage[2]
  • Häusergruppe in Duisburg, Prinz-Albrecht-Straße 1–5 in Duisburg (mit Arthur Buchloh)Lage[10]
  • Mehrfamilienhäuser in Neudorf (Duisburg), Mülheimer Str. 78 (mit Arthur Buchloh)Lage[10]
  • Kino Mercator-Palast in Duisburg, Königstraße (zerstört)[2]
  • Wohnhausgruppe für Wilhelm Schmitz in Duisburg, Nahestraße Lage
  • Frauenstation des St.-Joseph-Hospitals in Duisburg-Laar (mit Hans Walbrück)

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über die römische ‚Scenae Frons‘ in den pompejanischen Wandbildern 4. Stils. Wasmuth, Berlin 1906 (zugleich Dissertation, Technische Hochschule Hannover, 1906).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • o. V.: Neue Arbeiten von Prof. Dr.-Ing. Gustav von Cube und Arthur Buchloh, Architekten B.D.A. Aida Verlag, o. O. 1930.
  • Gudrun Escher, Claudia Euskirchen, Ulrich Bücholdt, Rüdiger Jordan, Marco Kieser: Gustav von Cube (1873–1931), Architekt in München und Duisburg. In: Denkmalpflege im Rheinland, Heft 3/2011.
  • Nicolai von Essen (Bearb.): Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil Oesel. Tartu 1935, S. 92. (Digitalisat bei der Digitalen Bibliothek, Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) der Bayerischen Staatsbibliothek)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 180.
  2. a b c d e f g h i Denkmalliste der Stadt Duisburg
  3. Liste der Baudenkmäler in Pullach im Isartal #Höllriegelskreuth
  4. Deutsche Kunst und Dekoration, Band 25.
  5. Denkmalliste München
  6. feldafing.de abgerufen am 9. August 2011
  7. Ein Haus mit Stadtgeschichte. WAZ.
  8. lfd. Nr. 137 der Denkmalliste der Stadt Duisburg, Eintragung vom 15. Dezember 1992
  9. Schifferkinderheim erwähnt im Artikel über die Fürst-Bismarck-Straße in Duisburg auf den Webseiten der Route der Industriekultur; abgerufen am 17. Januar 2013
  10. a b c d AG Arch Ruhrgebiet: Architektur in Duisburg. Mercator-Verlag, Duisburg 1994