Gustavus Myers

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Gustavus Myers

Gustavus Myers (* 20. März 1872 in Trenton, New Jersey; † 7. Dezember 1942 in Bronx, New York City) war ein US-amerikanischer Journalist und Historiker, der einige einflussreiche Studien über Kapitalbildung veröffentlichte. Sein Name ist mit der Muckraking-Ära der amerikanischen Literatur verbunden.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustavus Myers wurde 1872 in Trenton, New Jersey, als Sohn von Abram und Julia Hillman Myers geboren.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1891 ging Myers als Reporter für den Philadelphia Record nach New York City, wo er für den Rest seines Lebens blieb.[1] In den 1890er Jahren wurde Myers Mitglied der Volkspartei (People’s Party) (gemeinhin als „Populisten“ bezeichnet), später trat er in die Sozialistische Partei Amerikas (SPA) ein.[1]

In der Dekade der 1910er Jahre wurde Myers zu einem der führenden Gelehrten der amerikanischen sozialistischen Bewegung. Er publizierte eine Reihe von Bänden für die Charles H. Kerr Publishing Company, den größten Herausgeber von marxistischen Büchern und Broschüren. Zwischen 1909 und 1914 veröffentlichte Myers drei Bände über die Geschichte der reichen Familien in den Vereinigten Staaten, ein weiterer Band zu dem Thema in Canada folgte. Es folgte ein Buch zur Geschichte des Supreme Court der Vereinigten Staaten. Diese Publikationen wurden über mehrere Jahrzehnte häufig im akademischen Kontext zitiert, mit der Veröffentlichung von Myers ‚History of the Great American Fortunes‘ in einem Band im Jahr 1936 erlangte sein Werk neue Aufmerksamkeit.[1]

Myers Bruch mit der Sozialistischen Partei im Jahre 1917 geschah, weil die Partei gegen die amerikanische Intervention im Ersten Weltkrieg eintrat.[1] Im Jahr 1918 unterstützte Myers die amerikanischen Kriegsanstrengungen durch die Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel The German Myth: The Falsity of Germany's "Social Progress" Claims. griff er das an, was er „Germany's Sinister Propaganda“ (Deutschlands üble Propaganda) nannte.

Myers erhielt 1941 ein Guggenheim-Stipendium, das er nutzte, um ein Buch mit dem Titel „Die Geschichte der Bigotterie in den Vereinigten Staaten“ (History of Bigotry in the United States.)[1] zu schreiben. Myers starb, bevor die Arbeit veröffentlicht werden konnte; Random House publizierte die Arbeit erst nach seinem Tod.

Tod und Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustavus Myers starb am 7. Dezember 1942 in Bronx, New York. Er war zum Zeitpunkt seines Todes 70 Jahre alt.

Myers Nachlass liegt beim American Heritage Center der University of Wyoming in Laramie. Zu den Archivalien gehören Fotografien der Handschriften von Myers und unveröffentlichten die Manuskripte von zwei Sachbüchern. Ein Findbuch ist vor Ort verfügbar.[2]

Im Jahr 1984 wurde das „Gustavus Myers Center for the Study of Bigotry and Human Rights“[3] (für das Studium von Bigotterie und Menschenrechten) gegründet. Von 2001 bis 2008 vergab das Myers-Center jährlich Auszeichnungen für Bücher, die sich kritisch mit Bigotterie in Amerika beschäftigten. 2009, dem Jahr des 25. Jahrestages des Myers Centers wurde das Zentrum geschlossen aus Mangel an finanziellen Mitteln.[4][5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Gustavus Myers – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Francis X. Gannon: A Biographical Dictionary of the American Left: Volume 4. Boston: Western Islands, 1973; pp. 507–508.
  2. Listing for the Gustavus Myers Papers, University of Wyoming, Laramie. Abgerufen am 18. Juli 2010.
  3. Gustavus Myers Center For The Study of Bigotry and Human Rights in North America: „Gustavus Myers Center for the Study of Bigotry and Human Rights 2002 Award Winners“ (Memento vom 18. September 2009 im Internet Archive), 10. Dezember 2002.
  4. Loretta J. Williams, The Gustavus Myers Center For The Study of Bigotry and Human Rights in North America website (Memento des Originals vom 29. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.myerscenter.org, Boston, Massachusetts. Abgerufen am 18. Juli 2010.
  5. Loretta J. Williams: „With Sadness, Myers Center Closes: Announces Awards for Outstanding Titles in Human Rights“ (Memento vom 21. Juli 2011 im Internet Archive), Peacework Magazine, New England Office of the American Friends Service Committee, Cambridge, Massachusetts, issue no. 396.
  6. häufige deutsche Auflagen seit 1916 in versch. Verlagen, siehe Katalog der Deutschen Nationalbibliothek; ferner Reprint (deutsch) bei Bibliobazaar, 2009, 2010
  7. myerscenter.org Abgerufen am 18. Juli 2010.