Buchenhofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Gut Buchenhofen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Buchenhofen
Stadt Wuppertal
Koordinaten: 51° 14′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 51° 13′ 31″ N, 7° 6′ 37″ O
Höhe: ca. 132 m ü. NHN
Vorwahl: 0202
Buchenhofen (Wuppertal)
Buchenhofen (Wuppertal)

Lage von Buchenhofen in Wuppertal

Die Ortslage Buchenhofen befindet sich im gleichnamigen Wuppertaler Wohnquartier Buchenhofen des heutigen Stadtbezirks Elberfeld-West an der Grenze zu Vohwinkel. Die befindet sich südlich dem Rittergut Hammerstein auf der rechten Wupperseite.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte von Erich Philipp Ploennies

Der Hof Buchenhofen wurde erstmals 1193 urkundlich erwähnt. Der Edelherr Wilhelm von Limburg verkaufte dem Kloster Gräfrath seinen Hof Buchenhofen bei Sonnborn. Der Hof selbst war ein Mannlehen und bis zur Auflösung des Klosters 1803 in dessen Besitz.[1] Weitere Nennungen erfolgten 1591 und 1612. Zu Buchenhofen gehörte das 80 Ha große Waldgebiet Klosterbusch.[2]

Auf der Topographia Ducatus Montani (1715) von Erich Philipp Ploennies ist es als „Bückenhof“ vermerkt. Später war es unter dem Namen „in den Buchen“ bekannt.[3]

Buchenhofen lag im 19. Jahrhundert in der 1867 von der Bürgermeisterei Haan abgespalteten Gemeinde Sonnborn, die 1888 unter Gebietsabtretungen an die Stadt Elberfeld in Gemeinde Vohwinkel umbenannt wurde. Der Bereich um Buchenhofen gehörte zu diesen Gebietsabtretungen. Laut dem Gemeindelexikon des Königreichs Preußen von 1888 besaß Buchenhofen ein Wohnhaus mit elf Einwohnern.[4] Spätestens mit dem Bau des Klärwerks Buchenhofen 1906 wurden vorhandene Gebäudeteile des Gutshofes niedergelegt.

Verschiedene lokalhistorische Schriften geben an, dass das Gut Buchenhofen ein Rittergut gewesen sein soll,[5] was aber im Widerspruch zu den Urkunden steht, in denen das Gut vom 12. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 ein Besitztum des Gräfrather Kloster war.

Ortssage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Buchenhofen verbindet sich die variantenreiche Sage des Nonnenraubs von Gräfrath, die Otto Schell in seine Sammlung Bergischer Sagen in Kurzform aufgenommen hatte, aber auch von Vincenz von Zuccalmaglio in mehrseitiger Gedichtform überliefert wurde. Nach dieser Sage sollen ein Ritter von Kronenburg und eine Nonne des Klosters sich verliebt haben; er raubte sie kurzerhand aus dem Kloster. Zur Sühne musste er seinen Hof Buchenhofen dem Kloster überschreiben. Eine andere Variante besagt, dass ein Herr von Hammerstein seine Nichte zwangsweise unter Überlassung des Gutes Buchenhofen in das Kloster geschickt hat, aus dem sie von geliebten Ritter von Kronenburg geraubt wurde. Für seine Tat wurde der Ritter gerichtet, entweder bei der sofortigen Belagerung seiner Burg oder später durch die Feme. Die Nonne soll entweder in das Kloster zurückgeführt worden sein oder lebte als Witwe des Ritters weiter mit ihren gemeinsamen Kindern auf der Kronenburg.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. 1. Band: Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. Walter Braun Verlag, Duisburg 1973.
  2. Wilfried Heimes: Die Anfänge der Gemarkung Sonnborn im Bergischen Land und deren Entwicklung – Eine siedlungsgeographische Untersuchung. Köln 1961 (Köln, Universität, phil. Inaugural-Dissertation vom 14. Dezember 1961).
  3. Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Thales Verlag, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8.
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  5. Festschrift anlässlich des 100-jähr. Bestehens der Kath. Volksschule Sonnborn, 1857–1957