Gymnasium Carolinum (Ansbach)

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Gymnasium Carolinum Illustre
Gymnasium Carolinum aus südlicher Richtung
Schulform Humanistisches, sprachliches und musisches Gymnasium
Schulnummer 0010[1]
Gründung 1528
Adresse

Reuterstraße 9
91522 Ansbach

Ort Ansbach
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 18′ 4″ N, 10° 34′ 11″ OKoordinaten: 49° 18′ 4″ N, 10° 34′ 11″ O
Träger Stadt Ansbach[2]
Schüler 362 (Stand: 2022/23)[1]
Lehrkräfte 35 (Stand: 2022/23)[1]
Leitung Stefan Exner[3]
Website www.gymnasium-carolinum.de

Das Gymnasium Carolinum Illustre ist das kleinste der drei heute bestehenden Gymnasien im mittelfränkischen Ansbach und nach dem Melanchthon-Gymnasium Nürnberg das zweitälteste nichtklösterliche Gymnasium in Bayern.[4]

Gründungsgeschichte des Gymnasiums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1528 gründete Markgraf Georg der Fromme eine Lateinschule in Ansbach, dem damaligen Onolzbach. Sie sollte sich bald zum Bildungszentrum des Ansbacher Unterlandes entwickeln. Im Jahr 1736 zog die Schule in das bis heute bestehende Gebäude. Dieses wurde 1727 als geplantes Zuchthaus erbaut, jedoch bereits 1736 zum Gymnasium umkonzipiert. Nach Auflösung der Heilsbronner Fürstenschule wurde die Ansbacher Lateinschule zum Gymnasium Carolinum Illustre erhoben (Stiftungsbrief vom 1. Mai 1737). Die Namensgebung erfolgte nach ihrem Gönner, dem Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich.

Bauliche Erscheinung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Schule befindet sich in dem barocken Gebäude des frühen 18. Jahrhunderts mit einem dicken Turm, in dem Bibliotheken und das Lehrerzimmer untergebracht sind. Bei einer Komplettsanierung in den 1960er Jahren wurde das gesamte Gebäude entkernt und von Grund auf modernisiert. Besonders auffällig ist die rosa Außenfarbe sowie der moderne Aufbau des „dritten Stocks“, der in den 1990er Jahren (Einweihung am 1. März 1996) dem alten Gebäude einem Hut gleich aufgesetzt wurde. Eine Besonderheit waren die beiden von Arkaden gesäumten Innenhöfe, von denen einer wegen Platzmangel umgewandelt wurde. In ihm entstanden zwei aufeinandergesetzte würfelförmige Räume, in denen kleinere Gruppen unterrichtet werden können. Im Erdgeschoss des ehemaligen Hofes wurde auch eine kleine moderne Mensa eingerichtet.

Beim Betreten der Schule fällt der Blick auf eine massive Bronzetafel an der Wand, auf der die Worte des griechischen Dichters Pindar die Leser mahnen wollen, dass der Krieg dem Unerfahrenen zwar als süße Herausforderung erscheinen mag, dem aber, der ihn erlebt hat, als Schrecken unvergesslich bleibt.

Zweige und Wahlmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haupteingang im der Ansbacher Altstadt zugewandten Ostflügel an der Reuterstraße 9

Neben dem sprachlichen/humanistischen Zweig mit Latein ab der 5. Klasse, Englisch als zweiter Sprache und dann wahlweise Altgriechisch oder Französisch ist auch der Ausbildungsweg über den musischen Zweig möglich.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerade von Seiten der „Musen“, wie die Schüler des musischen Zweigs schulintern genannt werden, werden Konzerte angeboten. Großen Erfolg konnte die Rockoper nox antea (lat., „die Nacht davor“) in den Jahren 1994/1995 erzielen. Weitere von der Schule organisierte und dargebotene Oratorien waren Der verlorene Sohn (1982) sowie Exodus (1987/1988).

Daneben sorgte auch die Theatergruppe durch ihre Aufführungen für Aufmerksamkeit. Höhepunkte waren beispielsweise die Aufführungen der antiken Stücke Lysistrate von Aristophanes und Antigone von Sophokles.

Amoklauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. September 2009 ereignete sich an dieser Schule ein Amoklauf, der unter dem Namen Amoklauf von Ansbach bekannt wurde.[5]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Lehrkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Schülerinnen und Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gymnasium Carolinum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gymnasium Carolinum Ansbach auf den Seiten des Kultusministeriums Bayern (km.bayern.de, abgerufen am 13. Dezember 2023)
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Schulverzeichnis 2013/14. Juli 2014, S. 96–97 (PDF [abgerufen am 7. August 2014]). PDF (Memento vom 8. Oktober 2014 im Internet Archive)
  3. Schulleitung. In: gymnasium-carolinum.de. Abgerufen am 26. November 2022.
  4. Hermann Dallhammer, Werner Bürger: Ansbach: Geschichte einer Stadt. Hercynia, Ansbach 1993, ISBN 978-3-925063-35-0.
  5. Spiegel Online: Amoklauf von Ansbach (abgefragt am 10. Dezember 2009)
  6. a b Rudolf Fritsch: Karl Georg Christian von Staudt – Mathematische und biografische Notizen. In: Rudolf Seising, Menso Folkerts, Ulf Hashagen: Form, Zahl, Ordnung. Studien zur Wissenschafts- und Technikgeschichte. Festschrift für Ivo Schneider zum 65. Geburtstag. Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08525-4, S. 381.