HMS Thistle (N24)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Thistle
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Triton-Klasse
Bauwerft Vickers-Armstrong, Barrow
Bestellung 20. Juli 1937
Kiellegung 7. Dezember 1937
Stapellauf 25. Oktober 1938[1]
Indienststellung 4. Juli 1939
Verbleib Am 10. April 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 83,97 m (Lüa)
Breite 8,11 m
Tiefgang (max.) 3,60 m
Verdrängung aufgetaucht: 1325 tn.l.
getaucht: 1573 tn.l.
 
Besatzung 62 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
2 × Elektromotor
Maschinen­leistung 2.500 PS (1.839 kW)
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 8000 sm (14816 km) bei 10 kn
getaucht: 80 sm (148 km) bei 4 kn sm
Tauchtiefe, max. 90 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8,75 kn (16 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,25 kn (28 km/h)
Bewaffnung

HMS Thistle (Kennung: N24)[2] war ein U-Boot der britischen Royal Navy. Das Kriegsschiff wurde im Zweiten Weltkrieg eingesetzt und am 10. April 1940 von dem deutschen U-Boot U 4 versenkt, was der erste Kampfverlust der britischen T-Klasse-U-Boote war.

Einsatzgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Kriegsbeginn im September 1939 wurde das U-Boot vor der norwegischen Küste eingesetzt. Die Patrouillen der folgenden Monate verliefen weitgehend ereignislos.

Im April 1940 begannen die deutschen Streitkräfte mit dem Unternehmen Weserübung die Landungen in Dänemark und Norwegen. Der Royal Navy waren die deutschen Pläne bekannt, so dass im Vorfeld entlang der Anmarschroute der Invasionsflotte sämtliche zur Verfügung stehenden britischen U-Boote stationiert wurden, so auch die Thistle.

Am 9. April, dem Tag der Invasion, entdeckte die Thistle westlich von Stavanger das deutsche U-Boot U 4. Kommandant Haselfoot ließ das deutsche U-Boot um 17:05 Uhr bei 59° 0′ N, 5° 10′ O mit einem Fächer von vier Torpedos angreifen. Alle Torpedos verfehlten ihr Ziel und U 4 entkam.

Am Folgetag entdeckte dasselbe deutsche U-Boot 20 Seemeilen westlich von Stavanger bei 59° 0′ N, 5° 0′ O die Thistle zuerst. Der deutsche Kommandant Oberleutnant zur See Hans-Peter Hinsch zögerte nicht und befahl einen Torpedoangriff. Die deutschen Torpedos trafen ihr Ziel vernichtend. Die Thistle sank am 10. April 1940 mit der gesamten Besatzung.

Im Rahmen des norwegischen MAREANO-Projekts, das die geologische Struktur und Biologie der norwegischen Offshore-Gebiete erfasst, wurde im Frühling 2023 vor der Südwestküste Norwegens ein Wrack mit zerstörtem Turm am Meeresgrund in etwa 160 Metern Tiefe entdeckt. Ein zweiter Tauchgang im Oktober bestätigte, dass es sich um die HMS Thistle handelt, was von der Royal Navy bestätigt wurde.[3]

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lt.Cdr. Robert William Stirling-Hamilton (18. Oktober 1938–1940)[4]
  • Lt.Cdr. Wilfrid Frederick Haselfoot (1940–† 10. April 1940)[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thistle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hutchinson und Bagnasco geben keine Auskunft zu den Stapelläufen der U-Boote der T-Klasse. Die Angaben zu Stapelläufen stammen aus dem uboat.net.
  2. Thistle ist das englische Wort für Distel, der schottischen Wappenblume.
  3. Nadja Podbregar: Meeresforscher finden verschollenes U-Boot, 23. Oktober 2023, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  4. Robert William Stirling-Hamilton im uboat.net (engl.)
  5. Wilfrid Frederick Haselfoot im uboat.net (engl.)