HaPo’el haMisrachi

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HaPo’el haMisrachi
hebräisch הפועל המזרחי
deutsch Arbeiter des Misrachi
Partei­vorsitzender Chaim-Mosche Schapira
Gründung 1922
Gründungs­ort Jerusalem
Fusion Juni 1956
(aufgegangen in: Mafdal (Nationalreligiöse Partei))
Aus­richtung Religiöser Zionismus

HaPo’el haMisrachi (hebräisch הפועל המזרחי, lit. Arbeiter des Misrachi) war eine zionistisch-orthodoxe Arbeiterpartei Israels und ein Vorgänger der Nationalreligiösen Partei (Mafdal).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HaPoel HaMisrachi wurde 1922 in Jerusalem unter dem zionistischen Slogan „Torah va'Avodah“ (Torah und Arbeit) als eine religiös-zionistische Organisation gegründet. Sie unterstützte die Gründung von Kibbuzim und Moshavim, da diese, ihrer Ansicht nach, durch die Halacha geboten seien. Der Name stammt von Misrachi ab, als ein Akronym für Merkaz Ruchani (hebräisch מרכז רוחני), lit. Geistiges Zentrum.

An der ersten Wahl in Israel nach der Unabhängigkeitserklärung am 25. Januar 1949 nahm die Partei in einem Wahlbündnis mit den Parteien Agudat Jisra’el, Poalei Agudat Jisra’el und HaMisrachi unter dem Namen HaChasit haDatit haMe’uchedet (Vereinigte Religiöse Front) teil. Das Wahlbündnis erlangte bei der Wahl 16 Sitze in der ersten Knesset, sieben davon stellte HaPoel HaMisrachi, und wurde somit die drittgrößte Fraktion in der Knesset nach Mifleget Poalei Eretz Israel (Mapai) und Mapam.[1] In der neugebildeten Regierung wurde Chaim-Mosche Schapira Gesundheitsminister, Minister für Einwanderung und Innenminister.[2] Aufgrund von unterschiedlichen Ansichten über den Religionsunterricht und die Auflösung des Ministeriums für Rationierung und Versorgung sowie die beabsichtigte Berufung eines Unternehmers als Minister für Handel und Industrie verließ die Vereinigte Religiöse Front die Regierungskoalition.[3] Nachdem die unterschiedlichen Ansichten geklärt waren, wurde, unter Beteiligung von HaPoel HaMisrachi, die zweite Regierung unter Leitung von David Ben-Gurion gebildet. Chaim-Mosche Schapira übernahm wieder die drei Ministerien.[4]

Zur zweiten Wahl am 30. Juli 1951 trat HaPoel HaMisrachi ohne Partner an und gewann acht Sitze in der Zweiten Knesset.[5] Bei der folgenden Regierungsbildung mit David Ben-Gurion als Ministerpräsident, übernahm Chaim-Mosche Schapira das Innenministerium und das Religionsministerium. Josef Burg übernahm das Gesundheitsministerium.[6] Bei den Neubildungen des Regierungskabinetts 1952[7] und 1954[8] während der zweiten Legislaturperiode übernahm Chaim-Mosche Schapira weiter das Religionsministerium und zusätzlich das Wohlfahrtsministerium. Josef Burg übernahm das Postministerium. In der vierten Regierung während der Legislaturperiode übernahm Chaim-Mosche Schapira zusätzlich zu den beiden vorgenannten Ministerien noch das Innenministerium und Josef Burg blieb Postminister.[9]

Bei der dritten Wahl am 26. Juli 1955 trat HaPo’el haMisrachi in einem Wahlbündnis mit der Partei HaMisrachi unter dem Namen Nationalreligiöse Front an.[10] Das Wahlbündnis gewann elf Abgeordnetenmandate in der dritten Knesset, davon entfielen neun Mandate auf HaPo’el haMisrachi, und wurde somit die viertgrößte Fraktion in der Knesset.[11] Im Juni 1956 fusionierten die Partner des Wahlbündnisses zur Nationalreligiösen Partei, die bis zur Gründung der Partei HaBajit haJehudi (Das Jüdische Haus) am 18. November 2008, es fusionierten die Parteien Nationalen Union (NU), Moledet, Tkuma und die Nationalreligiöse Partei, existierte.[12]

Abgeordnete in der Knesset[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knesset
(Anzahl Mandate)
Abgeordnete der Knesset Anmerkungen
Erste
(7)
Mosche Unna, Josef Burg, Eliyahu-Moshe Ganhovsky, Aharon-Ya'akov Greenberg, Serach Wahrhaftig, Mosche Kelmer, Chaim-Mosche Schapira Wahlbündnis von HaPo’el haMisrachi, Poalei Agudat Jisra’el, HaMisrachi und Agudat Jisra’el mit dem Namen HaChasit haDatit haMe’uchedet (Vereinigte Religiöse Front)[13]
Mosche Kelmer wurde am 11. März 1949 durch Eliyahu Mazur von der Agudat Jisra’el ersetzt.
Zweite
(8)
Chaim-Mosche Schapira, Mosche Unna, Jitzchak Rafa’el, Josef Burg, Serach Wahrhaftig, Eliyahu-Moshe Ganhovsky, Mosche Kelmer, Ja’akov-Micha’el Chasani
Dritte
(9)
Mosche Unna, Josef Burg, Aharon-Ya'akov Greenburg, Serach Wahrhaftig, Frija Zoaretz, Ja’akov-Micha’el Chasani, Mosche Kelmer, Jitzchak Rafa’el, Chaim-Mosche Schapira Wahlbündnis von HaPo’el haMisrachi und HaMisrachi unter dem Namen Nationalreligiöse Front. Während der dritten Legislaturperiode der Knesset wurde der Name auf HaPo’el haMisrachi-HaMisrachi geändert, bevor beide Parteien zur Nationalreligiösen Partei fusionierten.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Factional and Government Make-Up of the First Knesset. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014.
  2. Government 1. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  3. Timeline 1950. Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original am 8. Oktober 2008; abgerufen am 16. Februar 2014.
  4. Government 2. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 15. Februar 2014 (englisch).
  5. Factional and Government Make-Up of the Second Knesset. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014.
  6. Government 3. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  7. Government 4. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  8. Government 5. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  9. Government 6. In: Governments of Israel. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  10. a b National Religious Front. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).
  11. Factional and Government Make-Up of the Third Knesset. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014.
  12. Nationalreligiöse Partei aufgelöst. In: Israel Heute. 4. November 2008, abgerufen am 16. Februar 2014.
  13. United Religious Front. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 16. Februar 2014 (englisch).