Hamel (Fluss)

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Hamel
Weser flussaufwärts mit Fluthamel (links) im Süden von Hameln

Weser flussaufwärts mit Fluthamel (links) im Süden von Hameln

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4572
Lage Niedersachsen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Weser → Nordsee
Quelle Alte Sickerhamel am Süntel
52° 11′ 0″ N, 9° 23′ 53″ O
Quellhöhe 350 m ü. NHN[1] 
..................................................
Hamelquelle in Hamelspringe:
52° 11′ 43,77″ N, 9° 24′ 29,2″ O
170 m ü. NHN
Mündung in Hameln in die WeserKoordinaten: 52° 6′ 33″ N, 9° 20′ 59″ O
52° 6′ 33″ N, 9° 20′ 59″ O
Mündungshöhe Fluthamel: 61,1 m ü. NHN[2] [3]
..................................................
Stadthamel (Nebenmündung):
52° 6′ 33″ N, 9° 20′ 59″ O
ca. 57 m ü. NHN
Höhenunterschied 288,95 m
Sohlgefälle 11 ‰
Länge 26,6 km[4] 
Alte Sickerhamel–Fluthamel
Einzugsgebiet 207,59 km²[5]
Abfluss am Pegel Afferde
AEo: 180 km²
NNQ
MNQ 1979–2002
MQ 1979–2002
Mq 1979–2002
MHQ 1979–2002
HHQ
120 l/s
380 l/s
1,78 m³/s
9,9 l/(s km²)
31,1 m³/s
55,6 m³/s
Abfluss an der Mündung[6]
AEo: 207,59 km²
MQ
Mq
2,01 m³/s
9,7 l/(s km²)
Mittelstädte Hameln

Die Hamel ist ein rechtsseitiger, über 26 km langer Nebenfluss der Weser im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss wird im Jahr 1309 (Hamele) erstmals schriftlich erwähnt. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort *hamala- für 'steil, abschüssig' ab. Die Benennung erfolgte wohl nach der Landschaftsgestalt mit Bezug auf den 440 m hohen Süntel.[7]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hamel hat im Norden des Süntel zwei Quellorte (im Wald am Hang und gestaltet im Tal in Hamelspringe) und in Hameln zwei Mündungsstellen, die Hauptmündung im Süden der Stadt und die historische nördlich der Altstadt. Zwischen Quell- und Mündungsgebiet umrundet sie den Süntel östlich durch das Deister-Süntel-Tal.

Gartenquelle und Sickerhamel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamelquelle in Hamelspringe

Die beiden Ursprünge haben sehr unterschiedlichen Höhenlagen: Die so auch genannte Hamelquelle liegt auf 170 m über dem Meer in einem Privatgarten des Dorfes Hamelspringe. Sie hat jedoch einen kleinen Zulauf, die hydrografisch mit der GKZ 4572111 erfasste Alte Sickerhamel. Die entspringt auf 350 m ü. NHN bei der Eulenflucht am Nordhang der Hohen Egge, deren Gipfel 435,2 m ü. NHN erreicht. Die Alte Sickerhamel rinnt zunächst fast in Falllinie den Berghang hinab, in dessen unterer Hälfte sie eine deutliche Erosionsrinne gegraben hat. Vom Waldrand wird sie heutzutage nordwärts zu einem nicht klassifizierten Graben aus dem Bärengrund geleitet, den sie fortsetzt und dann um zwei Ecken die nominelle Hamelquelle erreicht.

Um den Süntel nach Hameln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von dort fließt sie zunächst in Richtung Osten durch Bad Münder und dann südwärts durch Hachmühlen. Hinter Hachmühlen ändert die Hamel ihre Fließrichtung nach Südwesten und folgt nun der Bundesstraße 217 auf deren Südseite nach Hameln, die als Stadt ihren Namen trägt. Dabei durchquert sie die Orte Hasperde, Groß Hilligsfeld und Rohrsen.

Mündungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festungshamel am spitzwinkligen Glacis eines früheren Ravelin in Hameln

Am Rand eines Industriegebietes der Hamelner Südoststadt reguliert ein Wehr die Wasserverteilung auf die beiden künstlichen Mündungsarme. Der größte Teil ihres Mündungsabflusses von gut 2 m³/s gelangt in die Weser geradewegs durch die Fluthamel, die teilweise noch heute den Rand der städtischen Bebauung bildet und südlich des Weserhafens mündet. Ein begrenzter Teil des Wassers wird in die Stadthamel (GKZ: 457512) abgezweigt, die östlich der Altstadt nach Norden fließt und an deren Nordrand bei der Jugendherberge in die Weser mündet. Beim Ausbau Hamelns zur Festung im 17. Jahrhundert wurde sie entlang der Feldseite des Stadtwalls mit seinen Bastionen geführt, wie ihr Verlauf noch heute erkennen lässt, daher auch „Festungshamel“.

Zwischen den beiden Mündungen der Hamel verliert die Weser am Hamelner Weserwehr vier Meter an Höhe. Außerdem mündet hier gegenüber die Humme.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hamel führt hauptsächlich Wasser aus dem Süntel, zusätzlich nimmt sie auch Bäche aus dem Deister, dem Kleinen Deister, dem Nesselberg und dem Ith auf. Ihre Zuflüsse sind kleine Mittelgebirgsbäche:

  • Voßbeeke (Süntel)
  • Bredenbeeke (Deister)
  • Teufelsbeeke (Süntel)
  • Gelbbach (Nesselberg)
  • Sedemünder Mühlbach (Kl. Deister/Nesselberg)
  • Steinbach (Süntel)
  • Flegesser Bach (Süntel)
  • Herksbach (Süntel)
  • Remte (Ith)
Die historische Mündung im Norden Hamelns erreicht nur noch ein geringer Teil des Wassers.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hamel (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Topographische Karte: Hamelquelle. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 12. März 2023.
  2. Topographische Karte: Hamelmündung. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 12. März 2023.
  3. Am Oberwasser der Schleuse Hameln (Weser-km 135,13) PNP = 58,45 ü. NN, Mittelwasser = 240 cm, dazu 30 cm für das Gefälle der Flussstrecke ab der Mündung der Fluthamel (Weser-km 133,7). Die Stadthamel mündet unterhalb des Weserwehrs, also etwa 4 m tiefer als die Fluthamel.)
  4. Gezeichneter GPS-Track: Fluthamel–Hamel–Alte Sickerhamel
  5. Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen, Teil Weser, Fortschreibung Stand 13. Juli 2010 (PDF)
  6. Pegelwert Afferde vermehrt um den Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes (8,3/s.km² auf 27,59 km²), ermittelt für das einschließende Zwischeinzugsgebiet der Pegel Bodenwerder (Weser), Oelkassen (Lenne), Welsede (Emmer), Afferde (Fluthamel), Klein Berkel (Humme), Uchtdorf (Exter) und Vlotho (Weser), sowie aus dem Hydrologischen Atlas von Deutschland – Jährliche Abflusshöhe
  7. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Hamel“, Seite 207.