Hammerschmiede (Ehingen)

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Hammerschmiede
Gemeinde Ehingen
Koordinaten: 49° 6′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 49° 6′ 11″ N, 10° 34′ 47″ O
Höhe: 445 m ü. NHN
Einwohner: 15 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91725
Vorwahl: 09835
Hammerschmiede (Bayern)
Hammerschmiede (Bayern)

Lage von Hammerschmiede in Bayern

Moosweiher bei Hammerschmiede
Moosweiher bei Hammerschmiede

Hammerschmiede ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ehingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt am Moosgraben, der nordwestlich des Ortes den Kreutweiher und östlich des Ortes den Hammer- und Moosweiher speist und ein linker Zufluss des Lentersheimer Mühlbachs ist, und am Hammerschmiedsgraben, der im Ort als rechter Zufluss in den Moosgraben mündet. Unmittelbar nördlich verläuft ein Abschnitt des Limes. Im Osten liegt das Waldgebiet Hammerschmiedschlag.

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2221 (1,4 km nördlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,4 km westlich), die nach Brunn (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Lentersheim (2,3 km südlich) verläuft.[3]

Hammerschmiede liegt am Limesweg des Fränkischen Albvereins, einem Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Germanen laut Dietwulf Baatz spätestens um 260 n. Chr.[4] die Anlagen des Kastells Dambach überrannt hatten, war dieses Gebiet lange Zeit unbewohnt. Im Jahre 1720 entstand auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells eine Getreidemühle mit Weiher und Sägegatter, die später als Hammerschmiede zur Herstellung von Werkzeugen aus Eisen wie Schaufeln und Pickel genutzt wurde. Der Betrieb wurde im Zweiten Weltkrieg eingestellt. Neben der Hammerschmiede entstand eine Ziegelei. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden dort Dachziegel und Backsteine hergestellt sowie Kalk gebrannt.

Hammerschmiede hieß ursprünglich Kreutmühle. Sie lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einer Hammerschmiede mit Mahl- und Schleifmühle und einer Ziegelhütte. Grundherr beider Anwesen war das Kastenamt Wassertrüdingen.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[7]

Infolge des Gemeindeedikts wurde Hammerschmiede dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Lentersheim und der Ruralgemeinde Dambach zugewiesen.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Hammerschmiede am 1. Mai 1978 nach Ehingen eingemeindet.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 11 12 10 10 18 14 12 8 4 11 15
Häuser[9] 1 1 1 2 2 1 1 2
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Dambach) gepfarrt.[5] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Beatae Mariae Virginis (Großlellenfeld) gepfarrt,[18] heute ist die Pfarrei Heilig Geist (Wassertrüdingen) zuständig.[20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hammerschmiede (Ehingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Ehingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2. S. 64
  5. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 435.
  6. Johann Bernhard Fischer: Kreutmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 382 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 3, Sp. 210). Hiernach gab es eine Untertansfamilie.
  7. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 552f.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 36 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 251 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1004, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1101 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1167 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1205 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1034 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 760 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  20. Pfarrverband Wassertrüdingen. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 21. März 2023.