Hans-Georg Lietz

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Hans-Georg Lietz (* 26. August 1928 in Stolp, Pommern; † 11. Mai 1988 in Rostock[1]) war ein deutscher Schriftsteller und Industriekaufmann. Lietz war in der Zeit der DDR Autor von Romanen, Kriminalgeschichten, Hörspielen und Drehbüchern.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lietz war der Sohn eines Hilfsarbeiters. Er besuchte kurzzeitig die Handelsschule in Stolp, wurde dann aber zum Militärdienst eingezogen. Nach 1945 arbeitete er als Bote, Lager- und Landarbeiter und nahm schließlich eine Lehre als Industriekaufmann auf. Nach dem Besuch der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät[2] studierte er Kunstgeschichte. In dieser Zeit entstanden seine ersten Kurzgeschichten, Erzählungen, Reportagen und Glossen für verschiedene Zeitschriften. Nach dem Besuch des Literaturinstitutes „Johannes R. Becher“ in Leipzig nahm er verschiedene Tätigkeiten auf, die sich in seinen literarischen Werken wiederfinden lassen. So arbeitete er als Hochseefischer, Straßenbahnschaffner, Einkäufer, Abteilungsleiter, Kraftfahrer und Artist.[3] Seit 1967 lebte Lietz als freischaffender Schriftsteller in Rostock und Roggow bei Rerik.[4] In diesem Jahr trat er auch dem Deutschen Schriftstellerverband (ab 1973 Schriftstellerverband der DDR) bei.[5] Im Jahre 1972 war Lietz Vorsitzender des Deutschen Schriftstellerverbandes im Bezirk Rostock.[6] Lietz veröffentlichte fast alle seiner Romane im VEB Hinstorff Verlag. 1979 erhielt er den Kulturpreis des Bezirkes Rostock.[5] Lietz war Vorsitzender des Bezirkslektorats für schreibende Arbeiter im Bezirk Rostock und leitete den Zirkel Schreibender Arbeiter an der Neptunwerft in Rostock.[7] Seine letzten Lebensjahre verbrachte Lietz in Tessin bei Rostock.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen, Romane und Sachbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte mit dem Pflug ; In: Hertha Schlesinger (Hrsg.): Uns' Kalenner. Mecklenburger Volkskalender auf das Jahr 1955. Hinstorff 1954
  • Der letzte Hafen ; Hinstorff (1964)
  • Die Sache mit dem Motor ; In Neues Deutschland vom 5. Dezember 1964, S. 10
  • Die gestohlene Show : (Erzählung) In: Neue deutsche literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 14 (1966), H. 8, S. 12–29
  • Endlose Straßen ; Hinstorff (1966)
  • Über dem Abgrund: ein Kraftfahrer erzählt ; Verlag Kultur u. Fortschritt (1967) ; Auskopplung aus Endlose Straßen für die Reihe Krimi Abenteuer Phantastik (Heft 45)
  • Die Todesspirale ; Hinstorff (1969)
  • Der Grauschimmel : (Erzählung) In: Neue deutsche Literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 18 (1970), H. 5, S. 19
  • Ein Bäumchen für das Fest : (Erzählende Prosa) In: Frank Beer (Hrsg.): Der Weltkutscher und andere Geschichten für Kinder und große Leute – (1973), S. 129–135
  • Am Elefantenbein : (Erzählung) In: Neue deutsche Literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 10 (1975), H. 10, S. 66–77
  • Der große Nevermann ; Hinstorff (1976)
  • Von der Pferdebahn zum Gelenkwagen: Chronik des VEB Nahverkehr Rostock ; VEB Nahverkehr Rostock, (1981)
  • Zirkus und kein Ende : In: Sinn und Form 3/1983 ; Ruetten und Loening (1983)
  • Das Hexenhaus ; Hinstorff (1984)
  • Die Puppen tanzen ; In: Jürgen Grambow (Hrsg.): Wirklich ist nur der Ozean. Eine maritime Sonate. ; Hinstorff (1984)
  • Das letzte Haus am Platz ; Hinstorff (1987) ; ISBN 3-356-00059-4

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwölf Ansichten : (Porträt des Schiffbaumeisters Horst Schuchna) In: Armin Zeißler, Hans-Jürgen Geisthardt (Hrsg.) Im Spiegel dein Gesicht : 14 Nachfragen ; Hinstorff (1971), S. 109–121; am 5. September 1971 als Reportage im Deutschlandsender gesendet
  • Die Pest in Marseille (1983)

Drehbücher und Vorlagen für Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Redaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwischenprüfung für Turandot : Geschichten u. Gedichte. Redaktion: Ute Fichtner, Hans-Georg Lietz, Ingrid Prignitz in Zusammenarbeit mit dem Bezirkskabinett für Kulturarbeit im Bezirk Rostock. Hinstorff (1970)
  • Inmitten der anderen. Anthologie schreibender Arbeiter des Bezirkes Rostock. Redaktion: Hans-Georg Lietz (1976)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Ebert: Lebensspiralen. (Über: Die Todesspirale.) In: Neue deutsche Literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 18 (1970), H. 12, S. 171–172
  • Werner Standfuss: Erzählen. (Über Der grosse Nevermann.) In: Neue deutsche Literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 25 (1977), H. 9, S. 141–144
  • Hasso Mager: Mittlere Schärfe. (Über: Das Hexenhaus.) In: Neue deutsche Literatur : ndl ; Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik – 33 (1985), H. 1, S. 148–152
  • Gunnar Müller-Waldeck, Jürgen Grambow: Auf Dichters Spuren: literarischer Wegweiser durch Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, 2003, S. 277, ISBN 3-356-01018-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Autor Hans-Georg Lietz verstorben. In: Neues Deutschland vom 12. Mai 1988, S. 6
  2. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Hans Georg Lietz im Rostocker Matrikelportal
  3. Gerda Uhlisch: Das Wort: Germanistisches Jahrbuch DDR - UdSSR. Zentralstelle für Lehr- und Organisationsmittel des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen, 1987, S. 213
  4. Gunnar Müller-Waldeck, Jürgen Grambow: Auf Dichters Spuren: literarischer Wegweiser durch Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, 2003, S. 261, ISBN 3-356-01018-2
  5. a b Werner Schuder, Joseph Kürschner: Kürschners deutscher Literatur-Kalender. de Gruyter, 1984, S. 746, ISBN 3-11-009677-3
  6. Hans-Georg Lietz: Die Todesspirale. In: Die Roman-Zeitung, Volk und Welt, Berlin, 1972, Band 265, S. 95
  7. Immer ein Herz für schreibende Talente. In Neues Deutschland vom 22. Januar 1977, S. 11
  8. Gunnar Müller-Waldeck, Jürgen Grambow: Auf Dichters Spuren: literarischer Wegweiser durch Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, 2003, S. 318, ISBN 3-356-01018-2