Hans-Jürgen Sasse

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Hans-Jürgen Sasse (* 30. April 1943 in Berlin; † 14. Januar 2015[1]) war ein deutscher Sprachwissenschaftler.

Leben

Sasse studierte Allgemeine Sprachwissenschaft, Indogermanistik, Semitistik und Balkanologie in Berlin, Thessaloniki und München. 1970 wurde er in München im Fachbereich Semitistik mit seiner Dissertation Linguistische Analyse des arabischen Dialekts der Mhallamiye in der Provinz Mardin (Südosttürkei) promoviert. Von 1972 bis 1977 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft in München. 1975 wurde er mit der Schrift Die Morphophonologie des Galab-Verbs für das Fach Allgemeine Sprachwissenschaft habilitiert und 1977 zum ordentlichen Professor erhoben. 1987 folgte er einem Ruf an die Universität zu Köln als Nachfolger Hansjakob Seilers am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft. Sein Nachfolger in München wurde Michael Job. Nach 21 Jahren als Lehrstuhlinhaber in Köln wurde Sasse zum Wintersemester 2008/2009 pensioniert. Sein Nachfolger wurde Nikolaus P. Himmelmann.

Sasse war Mitbegründer der Initiative „Dokumentation bedrohter Sprachen“ der Volkswagen-Stiftung, Gründungspräsident der Gesellschaft für Bedrohte Sprachen e.V. und seit 2001 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.

Forschungsschwerpunkte

Sasse beschäftigte sich im Bereich der Allgemeinen Sprachwissenschaft mit grammatischen Relationen und lexikalischen Kategorien (Wortarten), mit Universalienforschung, mit Diskurs und Grammatik, mit Morphosyntax, mit historischer Linguistik und Rekonstruktion, mit Sprachkontakt und Sprachtod sowie mit Lexikonforschung. Von den Sprachen und Sprachfamilien forschte er zu den Balkansprachen (besonders Neugriechisch und Albanisch), afroasiatischen Sprachen (besonders Semitisch und Kuschitisch) und nordamerikanischen Sprachen, besonders zum Irokesischen. Zahlreiche Feldforschungsaufenthalte in aller Welt unterstrichen seine Arbeit.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Allgemeine Sprachwissenschaft, Website der Universität zu Köln, abgerufen am 17. Januar 2015.