Hans-Peter Bögel

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Hans-Peter Bögel; auch Hans Peter Bögel (* 1941 in Hamburg[1]) ist ein deutscher Schauspieler, Fernseh- und Hörspielsprecher sowie Radioregisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Peter Bögel hatte nach seinem Schauspielstudium in Hamburg zunächst verschiedene Theaterengagements. Seit 1975 ist er als freier Schauspieler, Sprecher und Regisseur für Rundfunk und Fernsehen tätig.

Er wirkte als Sprecher und Regisseur an zahlreichen Radio-Hörspielen und -Features vor allem des Süddeutschen Rundfunks und des Südwestfunks (SDR und SWF, seit 1998 SWR) mit. Beispielsweise sprach er in der Radio-Collage Die heiße Luft der Spiele (1972) von Ror Wolf oder dem Hörspiel Die Bienenkönige (1976) von Elfriede Jelinek. Auch an Der Herr der Ringe (1991) nach J. R. R. Tolkien, einer der aufwändigsten Hörspielproduktionen überhaupt, wirkte er mit. Bögel hat sich seit den 1970er Jahren außerdem regelmäßig für Kinderhörspiele engagiert und dabei gelegentlich auch Regie geführt. Zwei der so entstandenen Hörspiele erhielten 1985 und 1988 jeweils den terre des hommes Kinderhörspielpreis.

Seit Ende der 1970er Jahre hat sich Bögel zudem auf dem Hörbuchmarkt etabliert. Er hat unter anderem Das Parfum (1986) von Patrick Süskind, Anmerkungen zu Hitler (1987) von Sebastian Haffner und Jesus von Nazareth (2007) von Joseph Ratzinger eingelesen. Zu seinen sicherlich bemerkenswertesten Leistungen auf diesem Gebiet gehört die insgesamt 47-stündige Lesung von Golo Manns Wallenstein. Sein Leben (1986).

1988/1989 sprach er die Texte für die deutschsprachige Ausgabe der international bekannten Vogelstimmen-Platten von Jean-Claude Roché.

Einem Millionenpublikum ist Hans-Peter Bögel zudem als Off-Stimme aus zahlreichen Natur- und Geschichts-Dokumentarfilmen – etwa der ZDF-Reihe Terra X oder Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik – bekannt. Da er konsequent nicht als Synchronsprecher arbeitet, verbinden die Zuschauer mit seiner sonoren, ruhigen Stimme nicht das Gesicht bekannter internationaler Filmschauspieler. Als Schauspieler zu sehen war Bögel in Film und Fernsehen hingegen nur ganz selten. Er veranstaltet regelmäßig auch Lesungen.[2]

Von 1985 bis 2007 lehrte Bögel als Professor für Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart.[3][4]

Hans-Peter Bögel lebt in Stuttgart und Nordfriesland.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei unter seiner Regie entstandene Hörspiele erhielten den terre des hommes Kinderhörspielpreis[5]:

  • 1985: Himbeeren in Buddleia
  • 1988: Wie der Löwe den Igel gesund gemacht hat

Das vom Südwestrundfunk 2003 unter seiner Regie produzierte Hörfunk-Feature Deine Lügen starben nicht ... – Die Abrechnung des Niklas Frank (Autor: Thomas Gaevert) wurde als ARD-Beitrag für den Prix Europa 2004 nominiert und im Wettbewerb auf Platz 6 der zehn besten europäischen Hörfunkproduktionen gewählt.

Werk (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

– sofern nicht anders vermerkt, jeweils Beteiligung als Sprecher –

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörfunk-Features (Regie)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Teurer prachtvoller Old Shatterhand! – Marie Hannes und Karl May – Autor: Thomas Gaevert
  • 2002: Die Erde dreht sich links herum! – Science-Fiction in der DDR – Autor: Thomas Gaevert
  • 2003: Deine Lügen starben nicht... – Die Abrechnung des Niklas Frank – Autor: Thomas Gaevert
  • 2004: In die fremde Heimat – Geschichte und Vision des Hermann Blumenau – Autor: Thomas Gaevert
  • 2006: Ich kriegte es nicht raus – Berichte aus der Welt der Autisten – Autor: Thomas Gaevert
  • 2006: Schiefe Gedanken von Martiern, Menschen und Ameisen – Die phantastischen Welten des Kurd Laßwitz – Autor: Thomas Gaevert

Fernsehdokumentationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993: Stalin
  • 1997: Die große Flut (Noah's Flood)
  • 2000: ZDF-Expedition: Atlantis – Das ewige Rätsel
  • 2004: Auf dünnem Eis
  • 2004: Tauchfahrt in die Vergangenheit – Das Bermuda-Dreieck
  • 2005: Wartburg – Festung der Wildnis
  • 2006: Finnland – Bären, Elche, Riesenmarder
  • 2007: Die eilende Zeit
  • 2007: Auf der Spur der Küstenwölfe
  • 2007: Izbica – Drehkreuz des Todes
  • 2009: Expedition Humboldt – Ein deutsches Genie in Lateinamerika
  • 2009: Kroatien – Naturparadies zwischen Donau und Adria
  • 2009: Kluge Pflanzen
  • 2010: Das kreative Universum
  • 2010: Bama, der Gorillamann – Abenteuer in Kamerun
  • 2010: Terra X: Tod am Keltenhof – Der Fürst vom Glauberg
  • 2010: Terra X: Kampf um die Ostsee – Das Wrack der Hedvig Sophia
  • 2010: Lachsfieber
  • 2010: Insel im Sturm – Helgoland
  • 2011: Der Pakt mit dem Panda
  • 2012: Erlebnis Erde: Waschbären – Einwanderer aus Wildwest
  • 2013: Superhirn im Federkleid – Kluge Vögel im Duell
  • 2016: Faszination Anne-Sophie Mutter

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurzportrait bei der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH; abgerufen am 8. Mai 2022
  2. vgl. zum Beispiel Michael Saurer: „Maschinchen zum Laufen gebracht“. Ausstellung „Unter der Haut des Lichts“ im Landratsamt beendet/Rezitator Hans-Peter Bögel liest Werke von Heidenreich. In: Badische Zeitung vom 24. September 2008 (Online-Fassung; abgerufen am 5. Dezember 2010)
  3. Kurzporträt Bögels (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) bei www.hoerbuch-kritiken.de; abgerufen am 5. Dezember 2010
  4. als Professor für Schauspiel letztmals im Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 2007@1@2Vorlage:Toter Link/www.mh-stuttgart.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) aufgeführt; PDF, abgerufen am 5. Dezember 2010
  5. Deutscher Kinderhörspielpreis (terre des hommes Kinderhörspielpreis bis 1994). In: Jokan. Archiviert vom Original am 16. Dezember 2010; abgerufen am 12. August 2018.