Happiness Is a Warm Gun

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Happiness Is a Warm Gun
The Beatles
Veröffentlichung 22. November 1968
Länge 2 min 43 s
Genre(s) Rock, Progressive Rock
Autor(en) Lennon/McCartney
Album The Beatles

Happiness Is a Warm Gun (englisch für: Glück ist eine warme Waffe) ist ein Lied der britischen Band The Beatles, das am 22. November 1968 auf dem Album The Beatles (umgangssprachlich: Das weiße Album) veröffentlicht wurde.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stück wurde von John Lennon komponiert. Es erschien wie üblich unter dem Copyright von Lennon/McCartney. Der Titel wurde durch die Schlagzeile „Happiness Is a Warm Gun in Your Hand“ einer Waffenzeitschrift inspiriert, auf die George Martin Lennon aufmerksam gemacht hatte. Die Schlagzeile war eine Abwandlung des Titels eines Peanuts-Bandes aus dem Jahr 1962 (Charles Schulz, „Happiness Is a Warm Puppy“).[1] In einem Interview mit dem Musikmagazin Rolling Stone aus dem Jahr 1971 äußerte sich Lennon zu seiner Interpretation des Titels:

“I thought what a fantastic insane thing to say. A warm gun means, you’ve just shot something.”

„Ich dachte, was für eine fantastisch wahnwitzige Aussage. Eine warme Waffe bedeutet, dass man gerade auf etwas geschossen hat.“

John Lennon

Beim Schreiben des Textes erhielt Lennon Unterstützung durch Derek Taylor, damals Pressemanager der Beatles, Neil Aspinall und Peter Shotton, Jugendfreund Lennons und ehemaliges Mitglied der Quarrymen. Die drei steuerten verschiedene Phrasen bei, die Lennon in den Text einbaute. Von Taylor stammte beispielsweise die erste Zeile des Liedes: “She’s not a girl who misses much”.[1]

Happiness Is a Warm Gun gehört zu den Esher Demos, die Ende Mai 1968 im Haus von George Harrison aufgenommen wurden.

Am Rande einer Europa-Tournee der Doors soll Jim Morrison die Beatles am 23. September 1968 in Westminster während der Aufnahmen des Liedes besucht haben.[2]

Aufnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufnahmen für das Lied fanden vom 23. bis 25. September 1968 im Studio 2 der Abbey Road Studios statt. Der komplizierte Aufbau des Stücks mit seinen ungewöhnlichen Taktwechseln führte dazu, dass die Gruppe insgesamt 70 Takes benötigte, um die Rhythmusspur aufzunehmen. Die Instrumentierung bestand dabei aus E-Bass (Paul McCartney), Schlagzeug (Ringo Starr) und zwei E-Gitarren (John Lennon und George Harrison). Als Produzent fungierte Chris Thomas, verantwortlicher Tontechniker war Ken Scott. Es stellte sich heraus, dass Take 53 die beste Version für den ersten Teil, Take 65 die beste Version für den Rest des Stücks enthielt. Die Bänder wurden entsprechend geschnitten und zusammengefügt, um die Rhythmusspur zu erzeugen, auf der schließlich die fehlenden Passagen – unter anderem die Gesangsspuren – per Overdub-Verfahren ergänzt wurden.[3][4]

Es wurde eine Monoabmischung und eine Stereoabmischung hergestellt. Bei der Monoversion variiert die Abmischung der Orgel und des Basses im Vergleich zur gängigen Stereoversion.[5]

Verwendung in der Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 22. November 1968 erschien in Deutschland das 13. Beatles-Album The Beatles, auf dem Happiness Is a Warm Gun enthalten ist. In Großbritannien wurde das Album ebenfalls am 22. November veröffentlicht, dort war es das zehnte Beatles-Album. In den USA erschien das Album drei Tage später, am 25. November, dort war es das 16. Album der Beatles.
  • Am 25. Oktober 1996 wurde auf dem Kompilationsalbum Anthology 3 erstmals das Esher-Demo veröffentlicht.
  • Am 9. November 2018 erschien die 50-jährige Jubiläumsausgabe des neuabgemischten Albums The Beatles (Super Deluxe Box), auf dieser befindet sich eine bisher unveröffentlichte Version (Take 19) von Happiness Is a Warm Gun sowie das Esher-Demo in einer neuen Abmischung von Giles Martin und Sam Okell.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Walter Everett: The Beatles as Musicians. Revolver through the Anthology. New York: Oxford University Press, 1999, S. 182.
  2. Greg Shaw: The Doors On The Road. Omnibus Press, London 1997, S. 134. Von anderen Autoren aufgegriffene Gerüchte, dass Morrison an den Backgroundvocals des Songs Happiness Is a Warm Gun beteiligt gewesen sein soll („Bei dieser Aufnahme sang Jim bei den Backgroundvocals mit, seine Stimme wurde allerdings auf dem fertigen Mix fast unhörbar gemacht, weil man rechtliche Verwicklungen befürchtete.“ Rainer Moddemann: The Doors. Heel, Königswinter 2001, S. 58), stellt Greg Shaw hingegen als „unbegründet und in hohem Maße unwahrscheinlich“ dar.
  3. Ian MacDonald: Revolution in the Head. The Beatles’ Records and the Sixties. Chicago: Chicago Review Press, 2007, S. 318–319.
  4. Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. New York: Harmony Books, 1992, S. 300.
  5. The Usenet Guide to Beatles Recording Variations. Abgerufen am 16. April 2022.