Harikanassou

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Landgemeinde Harikanassou
Landgemeinde Harikanassou (Niger)
Landgemeinde Harikanassou (Niger)
Landgemeinde Harikanassou
Koordinaten 13° 16′ N, 2° 51′ OKoordinaten: 13° 16′ N, 2° 51′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Dosso
Departement Boboye
Einwohner 23.567 (2012)

Harikanassou (auch: Harkanassou) ist eine Landgemeinde im Departement Boboye in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trockental Dallol Bosso in der Landgemeinde Harikanassou
Vieh an einem Oberflächengewässer in der Landgemeinde Harikanassou

Harikanassou liegt am Trockental Dallol Bosso und am Übergang der Sahelzone zur Großlandschaft Sudan. Die Nachbargemeinden sind Koygolo im Norden, Kiota im Osten, N’Gonga im Süden, Kouré im Südwesten und Dantchandou im Nordwesten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 32 Dörfer, 22 Weiler und 7 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Harikanassou.[2]

In der Trockenzeit wandert die letzte freilebende Population von Westafrikanischen Giraffen aus Kouré in das Gebiet von Harikanassou.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde Harikanassou ging als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem westlichen Teil des Kantons Harikanassou/Kiota hervor.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 23.567 Einwohner, die in 3340 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 19.976 in 2790 Haushalten.[4]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 1416 Einwohner in 196 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 1485 in 209 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 908 in 122 Haushalten.[5]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Zarma und Fulbe.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hof des Rathauses von Harikanassou

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 6 PNDS-Tarayya, 2 RNDP-Aneima Banizoumbou, 1 ANDP-Zaman Lahiya, 1 MNSD-Nassara und 1 PJP-Génération Doubara.[7]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 32 Dörfer in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße beim Dorf Niabéré Bella in der Landgemeinde Harikanassou

Durch die Lage im Tal des Dallol Bosso liegt der Grundwasserspiegel nur wenige Meter unter der Erdoberfläche, was die Anlage von bewässerten Gemüsegärten ermöglicht. Diese werden von den Frauen der Gemeinde bewirtschaftet, die dort Salate, Bohnen, Kürbisse, Zwiebeln und Tomaten anbauen. Viele der männlichen Einwohner hingegen gehen in der Trockenzeit in die Stadt oder ins Nachbarland Nigeria, um dort Arbeit zu finden.[8] Im Hauptort wird ein Markt abgehalten.[9] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[10]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und in der Siedlung Kouringuel Mayaki vorhanden.[11] Der CEG Harikanassou ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[12] Beim Centre de Formation aux Métiers de Harikanassou (CFM Harikanassou) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[13]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amadou Seyni Maïga (* 1942), Offizier, Politiker und Diplomat, traditioneller Herrscher von Kiota und Harikanassou

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ayatoulaye Djibo Boukari, Issa Abdou Yonlihinza: Investissement des migrants dans la commune rurale de Harikanassou, région de Dosso. Mémoire de Master. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harikanassou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 91–92, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Jolijn Geels: Niger. Bradt, Chalfont St Peter 2006, ISBN 1-84162-152-8, S. 134.
  4. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  5. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 92 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  6. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  7. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  8. Swissaid Spiegel. Nr. 2, April 2007, S. 4.
  9. Cadre de Gestion Environnementale et Sociale (CGES). Rapport définitif. (PDF) Ministère de l’agriculture et de l’élevage, République du Niger, August 2020, S. 37, abgerufen am 21. Februar 2021 (französisch).
  10. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  11. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  12. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 89, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).