Hartenstein (Sachsen)

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Wappen Deutschlandkarte
Hartenstein (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hartenstein hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 12° 40′ OKoordinaten: 50° 40′ N, 12° 40′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 360 m ü. NHN
Fläche: 36,7 km2
Einwohner: 4486 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08118
Vorwahl: 037605
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 090
Stadtgliederung: Kernstadt; 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 9
08118 Hartenstein
Website: www.stadt-hartenstein.de
Bürgermeister: Martin Kunz (Bürgerliche Wählervereinigung)
Lage der Stadt Hartenstein im Landkreis Zwickau
KarteBernsdorfCallenbergCrimmitschauCrinitzbergDennheritzFraureuthGersdorfGlauchauHartensteinHartmannsdorfHirschfeldHohenstein-ErnstthalKirchbergLangenbernsdorfLangenweißbachLichtensteinLichtentanneLimbach-OberfrohnaMeeraneMülsenNeukirchen/PleißeNiederfrohnaOberlungwitzOberwieraReinsdorfRemseSchönbergSt. EgidienWaldenburgWerdauWildenfelsWilkau-HaßlauZwickauSachsenThüringenVogtlandkreisErzgebirgskreisChemnitzLandkreis Mittelsachsen
Karte

Hartenstein ist eine Landstadt südöstlich von Zwickau, an der Zwickauer Mulde im Landkreis Zwickau gelegen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im Westerzgebirge.

Nachbargemeinden Hartensteins
Gemeinde Mülsen Stadt Oelsnitz Stadt Stollberg
Stadt Wildenfels Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Gemeinde Langenweißbach Stadt Aue-Bad Schlema Bergstadt Lößnitz

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt setzt sich aus den Stadtteilen Hartenstein, Thierfeld (seit 1. Januar 1994), Zschocken (seit 1. Januar 1996) und Stein (seit 1. Oktober 1934) zusammen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Marktplatz in Richtung Oberstadt mit „Weißem Roß“
Schloss Hartenstein vor der Zerstörung 1945 (Modell von Herbert Göppert)
Hartenstein, Luftaufnahme (2018)
Marktplatz

Hartenstein wurde erstmals 1378 als Städtlein bezeichnet und soll eine Gründung der Meinheringer sein, die bereits im 12. Jahrhundert entlang der Handelsstraße von Zwickau nach Böhmen die Burg Hartenstein in der gleichnamigen Grafschaft Hartenstein errichteten. Die Stadt kam danach unter die Hoheit der Burggrafen von Meißen, wurde 1406 an die Herren von Schönburg verpfändet und ging 1414 in deren Besitz über. Sie und die niedere Grafschaft verblieben ihnen auch, als 1559 der obere Teil der Grafschaft Hartenstein von Kursachsen angekauft wurde.

Seit 1701 war die Stadt Hauptort der Herrschaft Schönburg-Hartenstein, einer Linie der Fürsten von Schönburg, bis sie nach dem Rezess mit dem Haus Wettin 1740 endgültig unter kursächsische Herrschaft kam. (Eine Linie der Fürstenfamilie führte bis ins 20. Jh. den Familiennamen Schönburg-Hartenstein.)

1921 ging Hartenstein in die Geschichte der Puppenspielkunst ein: Der aus Bad Ems stammende Max Jacob, Angehöriger der Wandervogelbewegung, gründete die Hartensteiner Puppenspiele; nach der Übersiedlung der Puppenspieltruppe ins nahegelegene Hohnstein wurde sie unter dem Namen Hohnsteiner Puppenspiele weltberühmt. Der Gründungsort dieses bedeutenden Puppentheaters ist aber Hartenstein.

Die zum Schloss umgebaute Burg Hartenstein wurde bei einem amerikanischen Bombenangriff am 20. April 1945 fast vollständig zerstört. In der Nähe von Hartenstein befindet sich die Prinzenhöhle, ein Schauplatz im sächsischen Prinzenraub.

Entwicklung der Einwohnerzahl
  • 1834: 1708
  • 1885: 2629
  • 1933: 2973
  • 1998: 5330
  • 1999: 5383
  • 2000: 5335
  • 2001: 5198
  • 2002: 5146
  • 2003: 5095
  • 2004: 5089
  • 2005: 5056
  • 2008: 4934
  • 2012: 4717
  • 2013: 4721
  • 2018: 4563
  • 2019: 4540
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[2]
Wahlbeteiligung: 69,8 % (2014: 55,0 %)
 %
40
30
20
10
0
39,3 %
34,5 %
26,3 %
n. k. %
BWV
FVH
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+2,7 %p
−2,5 %p
+7,9 %p
−8 %p
BWV
FVH

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Bürgerliche Wählervereinigung (BWV): 6 Sitze
  • CDU: 6 Sitze
  • Feuerwehrverein Hartenstein e. V. (FVH): 4 Sitze
Sitzverteilung im
Hartensteiner Gemeinderat 2019
   
Insgesamt 16 Sitze
  • BWV: 6
  • FVH: 4
  • CDU: 6

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum neuen Bürgermeister wurde am 11. Oktober 2020 im zweiten Wahlgang Martin Kunz (Bürgerliche Wählervereinigung) mit 53,7 % der gültigen Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,7 %. Kunz hatte schon im ersten Wahlgang mit 37,3 % vor drei Mitbewerbern die meisten Stimmen erhalten.[3] Zuvor war Andreas Steiner (parteilos) Bürgermeister von Hartenstein gewesen.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Martin Kunz BWV 53,7
2015 Andreas Steiner CDU 94,4
2008 98,0
2001 51,6

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hartenstein besitzt eine eigene Anschlussstelle an der nördlich des Stadtgebiets entlangführenden Bundesautobahn 72 (Anschlussstelle 12 Hartenstein). Durch die Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau ist sie auch an das Schienennetz angebunden. Auf ihr verkehrt die DB Erzgebirgsbahn.

Auf der Gemarkung von Hartenstein befindet sich der Standort des stillgelegten Schachts 371 der SDAG Wismut.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ev.-luth. Kirche Hartenstein
Ev.-luth. Freikirche Hartenstein (Zionskirche)

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Wilhelm Berger (1844–1911), konservativer Politiker, MdL (Königreich Sachsen), Bürgermeister in Hartenstein
  • Erich Matthes (1888–1970), völkischer Verleger und erzgebirgischer Heimatforscher
  • Max Jacob (1888–1967), Gründer der Hartensteiner, später Hohnsteiner Puppenspiele
  • Wolf Butter (* 1949), Klarinettist, Komponist, Schauspieler

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Steche: Hartenstein. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 12. Heft: Amtshauptmannschaft Zwickau. C. C. Meinhold, Dresden 1889, S. 22.
  • Richard Oertel: Bausteine zur Geschichte der Stadt Hartenstein und deren Umgebung", 5 Bände, Hartenstein 1924 u. 1925.
  • Michael Wetzel: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702–1878. Sozialstruktur – Verwaltung – Wirtschaftsprofil. Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-03-4.
  • Hartenstein. In: Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band 31). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1980, S. 95–99.
  • Stadtverwaltung Hartenstein: Schloßstadt Hartenstein mit Thierfeld und Zschocken, Horb am Neckar 2004 und 2005.
  • Stadtverwaltungen Hartenstein und Wildenfels. Hartenstein und Wildenfels, Schlema 2003.
  • Neue Sächsische Kirchengalerie. Die Parochie Hartenstein. Leipzig 1902.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hartenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 in Hartenstein
  3. Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen 2020 in Hartenstein
  4. Fachwerkhaus Hartenstein, ausgegeben am 7. April 2011.
  5. http://www.skisprungschanzen.com/DE/Schanzen/GER-Deutschland/SN-Sachsen/Hartenstein/0969/