Hasenglöckchen

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Hasenglöckchen

Bastard-Hasenglöckchen (Hyacinthoides ×massartiana Geerinck)[1]

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Scilloideae
Gattung: Hasenglöckchen
Wissenschaftlicher Name
Hyacinthoides
Heist. ex Fabr.

Die Hasenglöckchen (Hyacinthoides) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie Spargelgewächse (Asparagaceae). Der botanische Gattungsname Hyacinthoides ist aus dem Gattungsnamen Hyacinthus und dem griechischen oides für ähnlich hergeleitet. Heimatgebiete der Arten liegen im westlichen Europa und im nordwestlichen Afrika.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hyacinthoides-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden eiförmige Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Je Zwiebel werden nur wenige grundständige Laubblätter gebildet; sie sind einfach und parallelnervig.

Kapselfrüchte vom Spanischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica)

Auf einem Blütenstandsstängel stehen in einem endständigen, traubige Blütenstand viele Blüten zusammen mit zwei Tragblättern je Blüte. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgeformten Blütenhüllblätter sind nur kurz an ihrer Basis röhrig verwachsen. Sie sind 1,5 bis 2 cm lang und weiß über rosa bis blau. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit ein bis zehn Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Es sind Septalnektarien vorhanden. Der einfache Griffel endet in einer geschwollenen Narbe.

Die dreilappige und dreikammerige Kapselfrucht enthält 3 bis 30 schwarze, mehr oder weniger kugelige, ungeflügelte Samen.

Illustration des Atlantischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta)
Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) im Bestand

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei manchen Autoren gehören die Arten zur Gattung Scilla. Ein Synonym für Hyacinthoides Heister ex Fabricius ist Endymion Dum.

Es gibt nur etwa zwölf Hyacinthoides-Arten[2][3]:

Es gibt eine Reihe von Hybriden, die als Zierpflanzen verwendet werden:

  • Hyacinthoides ×variabilis P.D.Sell (Syn.: Hyacinthoides ×massartiana Geerinck) = Hyacinthoides non-scripta × Hyacinthoides hispanica. Sie neigen in den gemäßigten Breiten zum Verwildern und werden dann zu invasiven Pflanzen.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. McNeill: Hyacinthoides in der Flora of North America Volume 26, S. 315: – Online. (engl.)
  • Franz Speta: Die verwandtschaftlichen Beziehungen von Brimeura Salisb.: Ein Vergleich mit den Gattungen Oncostema Rafin., Hyacinthoides Medic. und Camassia Lindl. (Hyacinthaceae). In: Phyton (Horn). Band 26, Nr. 2, 1987, S. 247–310 (zobodat.at [PDF; 13,3 MB; abgerufen am 20. April 2023]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gregor Stolley: Die Gattung Hyacinthoides in Deutschland Datenblatt bei Offene Naturführer Abgerufen am 4. April 2016
  2. Hyacinthoides im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b Hyacinthoides. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 7. September 2018..

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundmann, Rumsey, Ansell, Russell, Darwin, Vogel, Spencer, Squirrell, Hollingsworth, Ortiz, Schneider: Phylogeny and taxonomy of the bluebell genus Hyacinthoides, Asparagaceae [Hyacinthaceae]. Taxon, Volume 59, Number 1, February 2010, pp. 68–82(15)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hasenglöckchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien