Haus Watereck

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Haus Watereck
Haus Watereck um 1680

Haus Watereck um 1680

Staat Deutschland
Ort Vierlinden
Burgentyp Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 51° 33′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 51° 32′ 35,9″ N, 6° 44′ 8,8″ O
Haus Watereck (Nordrhein-Westfalen)
Haus Watereck (Nordrhein-Westfalen)

Haus Watereck (auch Waterheck, Waterick oder Waterhuck)[1] war ein mittelalterlicher Rittersitz, eine Wasserburg, im Duisburger Stadtteil Vierlinden (Watereckstraße 16), Stadtbezirk Duisburg-Walsum.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Watereck lag dort, wo sich heute die nach dem Haus benannte Watereckstraße befindet. Wie das nahegelegene Haus Hückelhoven im benachbarten Stadtteil Overbruch war auch Haus Watereck zum ausgehenden Mittelalter noch mit Wehrtürmen versehen. Die Wassergräben speisten sich aus dem Brusbach.

Haus Watereck war ein altes Lehnsgut der Grafen von Kleve. Es war ein landtagsfähiges Rittergut im Herzogtum Kleve, das heißt, es hatte einen Wert von mindestens 6.000 Talern.[2] Wie Haus Hückelhoven war Haus Watereck vom 14. bis zum 16. Jahrhundert im Lehnsbesitz der Herren von Hiesfeld (auch Hystvelt oder Hysfelt). Im Jahre 1492 wird Bernhard Hystfelt angen Waterheck als Besitzer urkundlich erwähnt.[2][3] Durch Heirat kam Haus Watereck von den Herren von Hiesfeld an die Herren von Boeningen. Erbtochter Sandrina von Boeningen heiratete 1601 Peter Quadt zum Hafe, wodurch Watereck an die Herren Quadt kam.[4][5] Besitzer waren unter anderem Heinrich Wilhelm Quadt zu Waterheck, dessen Söhne, die Gebrüder Johann Georg von Quad zu Waterheck († 1674, kinderlos) und Peter Adolf von Quad zu Waterheck († 1680), sowie dessen Sohn.[6] Später gelangte das Haus an den Hofrat Scholten zu Wesel. Damals gehörten nur noch 60 Morgen Land zum Haus.

1755 wurde Watereck von Senator Arnold Huyssen aus Essen erworben, der es in Pacht an Wilm Bruckermann, genannt Waterick, vergab.[2] Um 1875 übernahm Familie Overlöper das Grundstück. Zu diesem Zeitpunkt existierten aber nur noch einige Ruinen der alten Gebäude, heute ein Burgstall.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Richter: Das Overbruch in Walsum. In: Jahrbuch Kreis Dinslaken 1974, S. 70–73. Nach Abhandlungen von Dr. Rommel, Prof. Dr. Stampfuß und Bernhard Schleiken.
  • Erich Richter: Erinnern Sie sich? Alte Motive aus dem Walsumer Stadtarchiv – Das Rittergut Waterheck.
  • Rudolf Stampfuß: Alte Herrensitze. In: Walsum - Vom Dorf zur Industriegemeinde; Walsum 1955, S. 45–46.
  • Bernhard Schleiken: Walsum - Höfe, Kirche und Kommende, Walsum/Ravensburg 2001 (Materialien zur Walsumer Geschichte, Band 1), S. 121–129.
  • Volker Herrmann: Walsum – Archäologie und Geschichte eines Duisburger Ortsteils. In: Duisburger Denkmalthemen Nr. 8, Duisburg 2010, S. 11. (PDF (1,25 MB))

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, RKG 1630 (E 614/1935).
  2. a b c R. Stampfuß: Walsum - Vom Dorf zur Industriegemeinde; Walsum 1955, S. 45f.
  3. B. Schleiken: Walsum - Höfe, Kirche und Kommende, Walsum/Ravensburg 2001, S. 123.
  4. Johann Diederich von Steinen: Westphälische Geschichte mit vielen Kupfern. 3. Teil, Lemgo 1757, S. 561 ff. (Google Bücher).
  5. Vgl. Walther Zimmermann, Hugo Borger (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 3: Nordrhein-Westfalen (= Kröners Taschenausgabe. Band 273). Kröner, Stuttgart 1963, DNB 456882847, Seite 634.
  6. Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, RKG 1595 (E 571/1888), 1596 (E 574/1891) und 4513 (Q 51/63).