Heidplätzchen

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Heidplätzchen
Koordinaten: 50° 58′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 57′ 52″ N, 7° 9′ 12″ O
Heidplätzchen (Bergisch Gladbach)
Heidplätzchen (Bergisch Gladbach)

Lage von Heidplätzchen in Bergisch Gladbach

Heidplätzchen ist ein Ortsteil im Stadtteil Bensberg von Bergisch Gladbach. Er bildet mittlerweile mit den umliegenden Ortschaften einen geschlossenen Siedlungsbereich, so dass er nicht mehr eigenständig wahrgenommen wird. Eine Straße ist ebenso benannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mittelalterliche Siedlungsname Heidplätzchen wird im Urkataster in der Form Auf’m Heidplätzchen verzeichnet. Das Gehöft Heidplätzchen gehörte zu den bäuerlichen Hofstellen, die nach der Errichtung der so genannten Wohnburg im 12. Jahrhundert unterhalb der Festungsanlage Altes Schloss Bensberg entstanden sind. In der ersten urkundlichen Erwähnung 1487, den Steuer-, Pacht- und Huldigungslisten, wird das Hofgut in Verbindung mit dem Steuer- und Gerichtsbezirk der Freiheit Bensberg erwähnt.

Die Bedeutung des Siedlungsnamens lässt sich nicht eindeutig klären. Das Bestimmungswort Heid kann im kirchlichen Sinne gedeutet werden für Nichtchristen als Heiden und damit als Hinweis auf vor- oder frühgeschichtliche Funde. Sodann versteht man unter Heide eine unfruchtbare mit Heidekraut, Ginster und Buschwerk bewachsene Fläche.[1]

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Heidplätzchen zu dieser Zeit Teil der Freiheit Bensberg im Kirchspiel Bensberg war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Heidplätzchen wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist ab der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 auf Messtischblättern regelmäßig als Heidplätzchen, ab 1941 ohne Namen verzeichnet.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Heidplätzchen Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1845[3] 28 3 Wirtshaus und Bauergütchen
1871[4] 76 12 Hofstelle
1895[5] 91 13 Wohnplatz

Noch heute ist an dem Standort eine Gaststätte vorhanden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 326, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.