Heimatschutzverein Montafon

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Heimatmuseum in Schruns

Der Heimatschutzverein Montafon, seit 2005 so genannt, ist ein Verein mit Sitz in Schruns. Er erstreckt seine Tätigkeit auf die zehn Gemeinden des Standes Montafon.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anregung zur Gründung des Vereins ging 1906 von einem langjährigen Schrunser Sommergast aus: Der Germanist Anton Emanuel Schönbach aus Graz (* 1848 in Rumburg, Nordböhmen; † 1911 in Schruns) schlug einem Kreis von Interessierten vor, Natur- und Kulturgüter der Region zu sammeln. Daraufhin wurde eine freie Gesellschaft gegründet und mit der Sammeltätigkeit begonnen.[2] Mit der Gründung des „Vereins für Heimatschutz im Tale Montafon“ im Jahr 1912 wurden die musealen Tätigkeiten dann intensiviert. 1921 konnte unter dem langjährigen Obmann Johann Wiederin im alten Schrunser Frühmesshaus in der Silvrettastraße das Montafoner Heimatmuseum eröffnet werden. Dieses fiel 1972 der Straßenverbreiterung bzw. dem Neubau des Hauses des Gastes weichen. Von 1973 bis 1979 war der Schrunser Künstler Konrad Honold Obmann des Heimatschutzvereins Montafon. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass das Heimatmuseum nicht in einem Neubau, sondern an seinem heutigen Platz, in einem historischen Haus aus dem 15. Jahrhundert am Schrunser Kirchplatz, untergebracht ist.

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Satzung ist sein Zweck, die Eigenart des Tales Montafon zu erhalten. Insbesondere der Schutz des Landschaftsbildes, der Trachten, Sitten und Gebräuche des Tales. Außerdem macht er sich zur Aufgabe, die überlieferte bodenständige Bauweise zu pflegen und die bestehenden historisch interessanten Bauten zu erhalten.
Diese Ziele sollen durch Vorträge, Veröffentlichungen und durch die Erteilung von Gutachten erreicht werden. So setzt sich der Verein unter anderem nachhaltig für den Schutz der Maisäßbauten, der Alpbewirtschaftung und für die Mundartpflege ein.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein zählt 2019 rund 1000 Mitglieder und gehörte zu den größten kulturellen Vereinigungen des Landes Vorarlberg. Der Verein ist mit dem Stand Montafon Träger der vier Montafoner Museen, dem

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Museumsleitung oblag viele Jahre dem ehrenamtlichen Vorstand. Im Jahre 2000 stellte der Stand Montafon den Kunsthistoriker Andreas Rudigier als kulturwissenschaftlichen Bereichsleiter an. Er war bis 2012 Geschäftsführer und Obmann des Vereines und somit Leiter der Museen. Im Juni 2011 wurde der Historiker Michael Kasper zum neuen Leiter der Montafoner Museen bestellt und 2012 auch zum Obmann des Heimatschutzvereins gewählt.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Strasser: Montafoner Heimat-Museum Schruns. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 1991.
  • Manfred Dönz: Muntafuner Wärter, Spröch und Spröchli. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2001, ISBN 3-902225-01-7
  • Friedl Haas: Das Montafonerhaus und sein Stall. Eine Studie mit zahlreichen Skizzen und Federzeichnungen. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2001, ISBN 3-902225-00-9
  • Barbara Keiler, Klaus Pfeifer (Hrsg.): Plazadels und Wachters Dieja. Maisäß-Siedlungen im Gauertal. Montafoner Schriftenreihe 2, Heimatschutzverein im Tale Montafon, Schruns 2001, ISBN 3-901833-13-7
  • Andreas Rudigier, Beatrice Zamora (Hg.): Das spätromanische Vortragekreuz von Bartholomäberg. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2002, ISBN 3-902225-03-3
  • Hans Netzer: Silbertaler Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2003, ISBN 3-902225-06-8
  • Helga Nesensohn-Vallaster: Der Lawinenwinter 1954. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2004, ISBN 3-902225-10-6
  • Karsten Wink (Hg.): Ausgrabungen im Montafon, Diebschlössle und Valkastiel. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2005, ISBN 3-902225-16-5
  • Andreas Brugger: Vom Pioniergeist zum Massensport. 100 Jahre Skisport im Montafon. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2006, ISBN 978-3-902225-24-5
  • Edith Hessenberger, Michael Kasper: Lebenswelten junger Menschen im Montafon. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2006, ISBN 978-3-902225-23-8
  • Brigitte Truschnegg, Ernst Zech: Lorüns. Dorfgeschichte in Schrift und Erzählung. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2006, ISBN 3-902225-22-X
  • Hubert Malin, Bernhard Maier, Monika Dönz-Breuß (Hg.): Der Montafoner Standeswald. Geschichte und Gegenwart eines kommunalen Forstbetriebes. Heimatschutzverein Montafon, Schruns 2007, ISBN 978-3-902225-25-2
  • Edith Hessenberger (Hg.): Grenzüberschreitungen. Von Schmugglern, Schleppern, Flüchtlingen. Aspekte einer Grenze am Beispiel Montafon-Prättigau. (= Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe 5.) Schruns 2008, ISBN 978-3-902225-31-3
  • Edith Hessenberger, Andreas Rudigier, Peter Strasser, Bruno Winkler (Hg.): Mensch & Berg im Montafon. Eine faszinierende Welt zwischen Lust und Last (= Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe 8), Schruns 2009. ISBN 978-3-902225-37-5
  • Michael Kasper (Hg.): Röbi und Rongg. Beiträge zum Maisäß- und Alpwesen in Gargellen (= Montafoner Schriftenreihe 22), Schruns 2009. ISBN 978-3-902225-35-1
  • Edith Hessenberger, Michael Kasper, Andreas Rudigier, Bruno Winkler (Hg.): Jahre der Heimsuchung. Historische Erzählbilder von Zerstörung und Not im Montafon (= Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe 12), Schruns 2010. ISBN 978-3-902225-41-2
  • Michael Kasper, Klaus Pfeifer (Hg.): Netza, Monigg und Sasarscha. Traditionelle Berglandwirtschaft in Gortipohl (= Montafoner Schriftenreihe 23), Schruns 2011. ISBN 978-3-902225-46-7
  • Friedrich Juen, Michael Kasper, Andreas Rudigier (Hg.): ViaValtellina. Montafon (= Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe 16), Schruns 2012. ISBN 978-3-902225-48-1
  • Johann Trippolt, Michael Kasper (Hg.): „Still-Leben“. Max Alwin und Christian Lucas von Cranach (= Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe 18), Schruns 2013. ISBN 978-3-902225-53-5
  • Jochen Hofmann, Christian Wolkersdorfer: Der historische Bergbau im Montafon (= Montafoner Schriftenreihe 24), Schruns 2013. ISBN 978-3-902225-51-1
  • Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Feste im Alpenraum. Migros-Presse, Zürich 1997, ISBN 3-9521210-0-2, S. 105, Schruns Funkensonntag

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Onlineauftritt des Standes Montafon Heimatschutzverein Montafon
  2. montafon. 1906_2006 (Memento des Originals vom 3. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/activepaper.tele.net (PDF; 6,0 MB)
  3. Onlineauftritt des Standes Montafon Montafoner Museen
  4. Loccata Beschreibung Heimatmuseum Schruns, Beschreibung kulturhistorischer Wanderwege
  5. Montafon: Kasper neuer Museumsleiter ORF Vorarlberg, 15. Juni 2011

Koordinaten: 47° 4′ 30″ N, 9° 54′ 42″ O