Heimchen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. März 2008 um 22:08 Uhr durch Idioma-bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: lt:Naminis svirplys). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heimchen

Heimchen (Acheta domesticus)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Familie: Echte Grillen (Gryllidae)
Gattung: Acheta
Art: Heimchen
Wissenschaftlicher Name
Acheta domesticus
(Linnaeus, 1758)

Das Heimchen (Acheta domesticus) ist eine Grillenart. Acheta bedeutet „Sänger“ und domesticus „häuslich“. Dieser Name ist auf wesentliche Eigenschaften des Heimchens zurückzuführen. Das Heimchen kommt generell weltweit vor, doch es sucht sich seinen Unterschlupf bevorzugt in menschlichen Siedlungsgebieten (Synanthropie), da es dort die benötigte Wärme von ca. 25–30 Grad Celsius vorfindet. Das Heimchen kann dort bis zu einem Jahr alt werden. Währenddessen wächst es bis zu 2 cm und erhält eine hell- bis graubraune Farbe mit schwarzen Zeichnungen auf der Ober- und Unterseite (dorsoventral) des Abdomens. Obwohl sowohl die Männchen als auch die Weibchen voll ausgebildete Flügel besitzen, sind beide Geschlechter flugunfähig. Die Weibchen kann man sehr einfach an dem Legestachel (Ovipositor) am letzten Segment des Abdomens unterscheiden, die auch schon im subadulten Bereich erkennbar sind. Seine Nahrungsmittel sind organische Stoffe, weiche, abgestorbene Pflanzenreste, Aas und andere Insekten.

Acheta domesticus

Zur Fortpflanzung benötigen die Heimchen rund 30 Grad Celsius. Somit suchen sie hierfür wieder einen sehr warmen Ort, meist ist dieser in Häusern, Komposten oder auf Mülldeponien.

Während des Balzverhaltens (Paarungsverhaltens) lockt das Männchen das Weibchen durch lautes, langes Zirpen an, und die Paarung findet statt. Danach legt das Weibchen bis zu 100 Eier in die Erde, und nach einem Monat schlüpfen daraus die Larven. Diese jungen Heimchen müssen sich dann 10 mal häuten, und nach 4 bis 10 Monaten haben sie sich zu adulten und somit fortpflanzungsfähigen Heimchen entwickelt. Dabei ähneln die Larvenstadien schon von Anfang an den adulten Tieren, obwohl die Flügel erst mit der Imaginalhäutung erscheinen (Hemimetabolie).

Stridulationsgeräusch/?

Ein auffälliges Verhalten des Heimchens ist die Stridulation (die Lautäußerung). Dabei „singt“ nur das männliche Heimchen. Es kann zum Beispiel das Weibchen anlocken, den Paarungswunsch äußern oder sein Revier verteidigen. Jedes Mal werden andere „Gesänge“ ausgeprägt, welche spezifisch für die einzelne Handlung sind. Der „Gesang“ wird durch das Stridulationsorgan erzeugt. Zunächst bildet sich auf beiden Vorderflügeln eine Schrillleiste aus, welche asymmetrisch ist. Die Resonanzflächen sind die Flügelflächen. Wenn nun die Flügelflächen übereinander reiben, wird der „Gesang“ erzeugt. Daher auch der Name „Acheta domesticus“.

Heimchen sind sehr beliebte Futterinsekten in der Terraristik.

Literatur

  • Thomas J. Langner: Acheta domesticus (Linnaeus 1758), Heimchen. 2004

Weblinks

Commons: Heimchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien