Heinrich Klein (Politiker)

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Heinrich Klein (* 13. Dezember 1932 in Hergershausen; † 18. Dezember 1989 in Groß-Umstadt) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben und Beruf

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Nach der Mittleren Reife am Gymnasium absolvierte Klein ab 1951 eine Ausbildung bei der Deutschen Bundespost und arbeitete dort anschließend als Verwaltungsangestellter. Er bildete sich 1957/58 an der Akademie der Arbeit fort und war von 1958 bis 1962 als Redakteur einer politischen Monatszeitschrift sowie als Leiter der Pressestelle der SPD Hessen-Süd tätig. Von 1963 bis 1970 arbeitete er als Redakteur beim Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn. Heinrich Klein war evangelisch, verheiratet und hatte zwei Kinder.

Heinrich Klein war seit 1950 Mitglied der SPD und langjähriger Vorsitzender des SPD-Ortsvereins von Groß-Umstadt, wo er auch lebte.

Klein war von 1960 bis 1970 Kreistagsmitglied des Kreises Dieburg und wurde dort 1964 zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Er war von 1977 bis 1985 Kreistagsmitglied des Kreises Darmstadt-Dieburg und gehörte von 1970 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 21. Dezember 1970 dem Hessischen Landtag an. Dies erfolgte, da der damalige Landrat des Kreises Dieburg Pfeiffer tödlich verunglückt war und Klein dessen Nachfolge als Landrat von 1970 bis 1976 antrat.

Bei der Bundestagswahl 1976 wurde Heinrich Klein als Direktkandidat in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Hier war er seit 1982 Vorsitzender des Sportausschusses. Im Parlament vertrat er von 1976 bis 1983 den Bundestagswahlkreis Odenwald. Von 1983 bis 1989 war er über die Landesliste der SPD Hessen in den Bundestag eingezogen.

Öffentliche Ämter

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Klein amtierte von 1970 bis 1976 als Landrat des Kreises Dieburg. In seiner Amtszeit initiierte er ein großes Schulbauprogramm, das hessenweit für Aufsehen sorgte.[1] 1984 war er Mitglied der 8. und 1989 der 9. Bundesversammlung.

Die Stadt Groß-Umstadt ehrte ihn mit der Namensgebung der modernen Stadt-Sporthalle als Heinrich-Klein-Halle nahe dem Darmstädter Schloss, die bis zu 1200 Zuschauern Platz gibt und Heimat des ehemaligen Bundesliga Handballvereins MSG Groß-Umstadt ist. In seinem Heimatdorf ist im neuen Hergershäuser Quartier „In der alten Mühle“ der kleine Platz vor dem Bürgerhaus nach ihm benannt.[2]

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 465.
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 299 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 214.
  • Klein, Heinrich. (2) In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 642.

Einzelnachweise

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  1. Kreis-SPD gedenkt Heinrich Klein, Webseite des Bundestagsabgeordneten Jens Zimmermann vom 18. Dezember 2012, abgerufen am 9. Februar 2017
  2. Michael Prasch: Ein Platz erinnert an den letzten Dieburger Landrat, Artikel im Online-Angebot des Darmstädter Echos vom 23. Juli 2020; abgerufen am 23. November 2020