Heli Finkenzeller

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Heli Finkenzeller, eigentlich Helene Finkenzeller (* 17. November 1911 in München; † 14. Januar 1991 ebenda), war eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin, deren große Erfolge hauptsächlich auf volkstümlichen Komödien beruhten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte von Heli Finkenzeller zusammen mit Will Dohm auf dem Waldfriedhof München

Heli Finkenzeller war die Tochter eines Münchner Büroausstatters. Sie begann am Konservatorium eine Ausbildung zur Opernsängerin,[1] wechselte dann aber zu Schauspielerei. Ab 1933 nahm sie in ihrer Heimatstadt München Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg und trat an den Münchner Kammerspielen auf.[2] 1935 war sie erstmals im Kino zu sehen, in der Filmkomödie Ehestreik als Frau des von Hermann Erhardt gespielten Bürgermeisters.[3] Mit den Filmen Der Mustergatte (1937), Opernball (1939), verfilmt von Géza von Bolváry nach der gleichnamigen Operette von Richard Heuberger, Kohlhiesels Töchter (1943) in der Doppelrolle als Veronika und Annamirl Kohlhöfer und vor allem dem Filmschwank Das Bad auf der Tenne (1943), in dem sie an der Seite ihres Ehemanns Will Dohm spielte, wurde sie einem größeren Publikum bekannt. Finkenzeller stand 1944 auf der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Heli Finkenzeller oftmals in mütterlichen Rollen ihre Filmkarriere fort. So spielte sie an der Seite von Heinz Rühmann in der Familienkomödie Briefträger Müller (1953) und in dem verfilmten Buch-Klassiker von Erich Kästner Emil und die Detektive aus dem Jahr 1954. In dem in Holland entstandenen Filmdrama Ciske – ein Kind braucht Liebe (1955), einer preisgekrönten Romanverfilmung von Wolfgang Staudte, verkörperte sie die Rolle der Tante Jans. Eine tragende Rolle spielte sie auch in dem Filmdrama Suchkind 312 (1955), einer Verfilmung nach einem Roman von Hans-Ulrich Horster. 1956 wirkte Finkenzeller in der Filmkomödie Der erste Frühlingstag von Helmut Weiss mit, in der unter anderem Luise Ullrich, Paul Dahlke, Ingeborg Schöner, Matthias Fuchs und Angelika Meissner ihre Filmpartner waren.

Auf der Bühne war sie unter anderem im Musical Gigi am Theater des Westens in Berlin zu sehen. Mit Sprech- und Gesangsaufnahmen ist sie auch auf Schallplatten zu hören. Seit 1965 trat der ehemalige UFA-Star dann in zahlreichen Fernsehserien auf, darunter Unser Pauker (1965), Meine Schwiegersöhne und ich (1969), Der Kommissar (1974), Das Traumschiff (1981 + 1990), Der Gerichtsvollzieher (1981) und schließlich drei Jahre vor ihrem Tod noch in Lorentz & Söhne.

Heli Finkenzeller war von 1937 an bis zu dessen Tod im Jahr 1948 mit dem Schauspielerkollegen Will Dohm verheiratet. Sie starb 1991 an den Folgen eines Krebsleidens[1] und wurde auf dem Waldfriedhof München neben ihrem Ehemann Will Dohm beerdigt. Die gemeinsame Tochter des Paares ist die im deutschsprachigen Raum bekannte Schauspielerin Gaby Dohm (* 1943). Außerdem ging ein Sohn Michael Dohm aus der Ehe hervor.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sie war einer der großen Ufa-Stars. Schauspielerin Heli Finkenzeller erlag einer Krebserkrankung. Nachruf in Reutlinger Generalanzeiger vom 19. Januar 1991, S. 21
  2. Heli Finkenzeller im Munzinger-Archiv, abgerufen am 24. April 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Chronik des deutschen Films 1991. Abgerufen am 17. April 2022.
  4. Finkenzeller, Heli. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 375