Heliamphora minor

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Heliamphora minor

Heliamphora minor

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Schlauchpflanzengewächse (Sarraceniaceae)
Gattung: Sumpfkrüge (Heliamphora)
Art: Heliamphora minor
Wissenschaftlicher Name
Heliamphora minor
Gleason
Das Hochplateau des Auyan-Tepui

Heliamphora minor ist eine fleischfressende Pflanze und die kleinste Art aus der Gattung der Sumpfkrüge (Heliamphora). Die Pflanze ist nur von einem Tafelberg aus Venezuela bekannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 10 bis 15 Zentimetern langen Schläuchen und einer Breite von 3 bis 5 Zentimetern an der Öffnung wirkt Heliamphora minor eher gedrungen. Der untere Teil des Schlauchs ist leicht bauchig, der obere Teil zylindrisch bis leicht trichterförmig. Die Einschnürung zwischen den beiden Teilen ist meist wenig ausgeprägt.[1]

Die Pflanze ist innen dicht mit feinen Härchen besetzt, diese sind 0,1 bis 0,5 Millimeter lang. Diese feinen Härchen sind mit freiem Auge kaum sichtbar oder fehlen ganz und die Innenseite der Schläuche wirkt größtenteils glatt.[2] Dieses Merkmal kann zur Unterscheidung von der ebenfalls kleinen, aber deutlich länger behaarten Heliamphora pulchella herangezogen werden. Am Rand der Öffnung sitzt ein Saum von 1 bis 3 Millimeter langen Härchen, die nach innen zeigen und verhindern, dass ein Insekt aus der Falle krabbelt. Ein weiterer Ring aus 4 bis 5 Millimeter langen Härchen befindet sich auf der Innenseite im Mittelteil der Falle.

An der Vorderseite des Blattes befindet sich ein 5 bis 15 Millimeter langer Einschnitt, der als Überlauf für das Regenwasser dient. Der helmförmige Deckel sitzt auf einem kleinen Stiel, er misst 0,5 bis 1 Zentimeter im Durchmesser. Bei genügend Licht färben sich die Schläuche rot.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heliamphora minor ist ein Endemit des Auyan-Tepuis im Nationalpark Canaima im Süden von Venezuela.

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heliamphora minor wurde erstmals 1937 von George Henry Hamilton Tate entdeckt.[3] Die Erstbeschreibung geht auf die Arbeit von Henry Allan Gleason zurück, der 1939 die Flora des Auyan-Tepui beschrieben hatte.[4] Julian Alfred Steyermark beschrieb 1984 eine Form Heliamphora minor f. laevis.

Vorkommen auf dem Chimantá-Massiv und den umliegenden Tepuis wie dem Aprada- und dem Akopan-Tepui, die früher Heliamphora minor zugerechnet wurden, wurden 2005 unter dem Namen Heliamphora pulchella als eigene Art abgetrennt.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henry A. Gleason, Ellsworth P. Killip: The Flora of Mount Auyan-Tepui, Venezuela. In: Brittonia. Bd. 3, Nr. 2, 1939, ISSN 0007-196X, S. 141–204, (JSTOR:2804811; Erstbeschreibung).
  • Stewart McPherson: Pitcher Plants of the Americas. The McDonald & Woodward Publishing Company, Blacksburg VA 2007, ISBN 0-939923-74-2, S. 146–149.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stewart McPherson: Pitcher Plants of the Americas. The McDonald & Woodward Publishing Company, Blacksburg VA 2007, S. 146–149.
  2. Andreas Wistuba, Thomas Carow, Peter Harbarth, Joachim Nerz: Heliamphora pulchella, eine neue mit Heliamphora minor verwandte Art aus der Chimanta Region, Venezuela. In: Das Taublatt. Heft 53, 2005, ISSN 0942-959X, S. 42–50, hier S. 42, (Erstbeschreibung von Heliamphora pulchella, deutsche Übersetzung).
  3. Adrian Slack: Carnivorous Plants. 3rd imprint. MIT Press, Cambridge MA 2000, ISBN 0-262-69089-6, S. 24.
  4. Henry A. Gleason, Ellsworth P. Killip: The Flora of Mount Auyan-Tepui, Venezuela. In: Brittonia. Bd. 3, Nr. 2, 1939, S. 141–204.
  5. Andreas Wistuba, Thomas Carow, Peter Harbarth, Joachim Nerz: Heliamphora pulchella, eine neue mit Heliamphora minor verwandte Art aus der Chimanta Region, Venezuela. In: Das Taublatt. Heft 53, 2005, S. 42–50.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heliamphora minor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien