Helios (Satellit)

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Zeichnung eines Helios-I-Satelliten

Helios ist der Name einer französischen Konstellation von optischen Aufklärungssatelliten. Insgesamt vier Satelliten wurden von 1995 bis 2009 gestartet. Nutzungsrechte haben auch Belgien, Spanien, Italien und Deutschland.[1] Frankreich möchte das Helios-System durch die Composante Spatiale Optique (CSO), einem System aus drei militärischen Beobachtungssatelliten, ersetzten. Der erste dieser Satelliten – CSO 1 wurde Ende 2018 gestartet,[2] der zweite Ende 2020.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EADS Astrium erhielt von der französischen Beschaffungsbehörde DGA und der nationalen französischen Weltraumagentur CNES den Zuschlag als Hauptauftragnehmer für Helios, sowohl für die Satelliten als auch für das Nutzerbodensegment. Nach der Zusammenlegung von Astrium mit Airbus Military wird das Nutzerbodensegment seit 2014 vom Airbus Defence and Space weiter betrieben.[4]

Der erste Helios-1-Satellit wurde am 7. Juli 1995 ins All gebracht. Der erste Helios-II-Satellit wurde Ende 2004 gestartet, um den Ausfall von Helios 1B zu kompensieren. Dieser war am 3. Dezember 1999 gestartet und nach einem Fehler in der Stromversorgung im Oktober 2004 aus dem Helios-1A-Orbit entfernt worden. Helios 2B trat am 14. Dezember 2023 in die Erdatmosphäre ein und verglühte.[5]

Die Kosten für Helios IIA wurden mit einer Milliarde Euro veranschlagt.[6]

Fähigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die maximale Auflösung der Hélios-1-Satelliten beträgt 1 m, die Schwadbreite 10 km. Die Satelliten der Helios-II-Generation verfügen über eine verbesserte Auflösung von 35 cm[7], erhöhte Datenübertragungsrate sowie Infrarotsensoren für Nachtaufnahmen. Die Satelliten umkreisen die Erde in 700 km Höhe in einer sonnensynchronen Umlaufbahn.

Missionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mission Start (UTC) Trägerrakete NSSDC-ID
Helios 1A 7. Juli 1995 Ariane-40 1995-033A
Helios 1B 3. Dezember 1999 Ariane-40 1999-064A
Helios 2A 18. Dezember 2004 Ariane-5G+ 2004-049A
Helios 2B 18. Dezember 2009 Ariane-5GS 2009-073A

Helios-Zentralen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch bilaterale Abkommen können die Informationen des deutschen SAR-Lupe-Systems und der italienischen COSMO-Skymed-Satelliten von allen beteiligten Ländern abgerufen werden.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niklas Reinke: Geschichte der deutschen Raumfahrtpolitik. Konzepte, Einflussfaktoren und Interdependenzen: 1923-2002, München 2004, ISBN 3-486-56842-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Martin Greive, Thorsten Jungholt: Von der Leyens „katastrophaler“ Satelliten-Deal. In: welt.de. 5. April 2015, abgerufen am 14. Juli 2021.
  2. CSO-1 satellite successfully launched! Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).
  3. Stephen Clark: French military surveillance satellite launched by Soyuz rocket. In: Spaceflight Now. 29. Dezember 2020, abgerufen am 17. Februar 2021.
  4. Erfolgreicher Start des von Airbus gebauten, französischen militärischen Erdbeobachtungssatelliten CSO. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  5. HELIOS 2B. N2YO, abgerufen am 15. Dezember 2023 (englisch).
  6. Französischer Aufpasser: Ariane setzt Spionage-Satelliten Helios aus. Der Spiegel, 18. Dezember 2004, abgerufen am 16. Dezember 2009.
  7. AVIATION WEEK & SPACE TECHNOLOGY, 23. Feb 2009, S. 37
  8. Thomas Weyrauch: Ariane 5 bringt Helios 2B ins All. Raumfahrer.net, 20. Dezember 2009, abgerufen am 3. Januar 2010.