Helmut Schwarz (Chemiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Helmut F. Schwarz (* 6. August 1943 in Nickenich) ist ein deutscher Chemiker. Von Januar 2008 bis Dezember 2017 war er Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmut Schwarz erlernte zunächst den Beruf des Chemielaboranten, erwarb auf dem Zweiten Bildungsweg die Hochschulreife und studierte dann als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes[2] in Berlin Chemie. 1971 erwarb er das Diplom, 1972 wurde er promoviert, 1974 erlangte er die Habilitation, wobei Ferdinand Bohlmann sein Mentor war. Nach Forschungsaufenthalten am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und in Großbritannien ist er seit 1978 Professor an der TU Berlin, 1983 wurde er dort auf eine C4-Professur berufen.

Schwarz befasst sich mit dem Ablauf chemischer Vorgänge auf molekularer Ebene, insbesondere mit Reaktionen ionischer und radikalischer organischer und metallorganischer Spezies in der Gasphase. Seine Forschung leistet grundlegende Beiträge zum Verständnis katalytischer Prozesse mit Übergangsmetallverbindungen, ebenso wurden seine frühen Untersuchungen an Fullerenen in der Fachwelt vielfach beachtet.

Darüber hinaus war Schwarz maßgeblich an der Fortentwicklung der Massenspektrometrie beteiligt, einer in Chemie und Forensik häufig angewendeten Analysemethode.

Von 2010 bis 2015 war er Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Schwarz ist zudem Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech).[3] Er war von 2019 bis 2021 Vorsitzender des Universitätsrats der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Tätigkeiten als Editor und Mitglied von Editorial Boards[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarz war zwischen 1983 und 2010 Editor des International Journal of Mass Spectrometry und zwischen 1990 und 1994 Editor der Chemischen Berichte. Weiterhin war er Mitglied der Editorial Boards von Mass Spectrometry Reviews zwischen 1990 und 2003, der Helvetica Chimica Acta zwischen 1990 und 2002 und des Journal of the American Chemical Society zwischen 2007 und 2015. Gegenwärtig ist er Mitglied der Editorial Boards von „Advances in Physical Organic Chemistry“ (seit 2002).

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrendoktorate:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Schwarz (Autoren-Profil), in: Angewandte Chemie. International Edition 51, 2012, S. 5532–5534 (Autorenprofil anlässlich des 25. Artikels in der Angewandten Chemie, enthält unter anderem eine Beschreibung der „Top five papers“).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frühere Präsidenten. Alexander von Humboldt-Stiftung, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  2. Studienstiftung des deutschen Volkes: Jahresbericht 2017, S. 81.
  3. Helmut Schwarz. Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  4. Helmut Schwarz. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  5. Helmut Schwarz. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  6. Helmut Schwarz. Academia Europaea, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).
  7. Helmut F. Schwarz. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).
  8. Helmut Schwarz. National Academy of Sciences, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).
  9. Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), abgerufen am 15. Dezember 2021.
  10. Liebig-Denkmünze. Gesellschaft Deutscher Chemiker, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  11. Fank H. Field and Joe L. Franklin Award for Outstanding Achievment in Mass Spectrometry. American Chemical Society, abgerufen am 19. August 2019 (mit Liste der Preisträger).
  12. TU Berlin: Bundesverdienstkreuz für Helmut Schwarz; Presseinformation vom 9. Februar 2012.
  13. Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Februar 2012. Bundespräsidialamt, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  14. WATOC Schrödinger medal. World Association of Theoretical and Computational Chemists, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).
  15. Karl-Ziegler-Stiftung. Gesellschaft Deutscher Chemiker, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  16. 2018 Autumn Conferment of Decoration on Foreign Nationals. Außenministerium von Japan, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).