Herbert Baglione

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Herbert Baglione (* 1977 in São Paulo, Brasilien) ist ein international bekannter Graffiti-Künstler, der unter anderem auch in Deutschland an Projekten und Ausstellungen teilgenommen hat. Erste Graffiti Arbeiten von ihm im öffentlichen Raum gab es ab 1992. Er lebt und arbeitet in São Paulo.[1][2]

Seine Werke sind in Kunstsammlungen vertreten, unter anderem in der Sammlung Reinking.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baglione ist vor allem für seine ausdrucksstarken, vereinfachten Straßenbilder bekannt. Oft auch auf Dächern und Straßenoberflächen platziert und können somit in ihrer Gesamtheit meist nur aus der Luft betrachtet werden. Seine Bilder zeigen Adipositas und schmerzhafte Abmagerung – Extreme menschlicher Form, vereinfachte dramatische und ikonische menschliche Symbole, aufs Äußerste gestreckt und abgerundet. Sie veranschaulichen sein Interesse an Extremen und menschlicher Unvollkommenheit. Die Ästhetik und Bildsprache verändert und entwickelt Baglione ständig weiter, wobei er sein figürliches Thema jedoch beibehält. Er arbeitet fast ausschließlich mit einer monotonen Farbpalette von Schwarz-, Weiß- und Goldtönen. Hin und wieder weisen Bagliones Arbeiten stark minimalistische, simplifizierende Tendenzen auf, die jedoch mit kalligraphischen Elementen und seinem raffinierten, klar erkennbaren Stil einhergehen.

„Es ist am wichtigsten für einen Künstler, dass er im Betrachter das Verlangen und Freude darüber erweckt, mehr über ihn zu erfahren. Rein ästhetische Schönheit ist nicht genug.“

Herbert Baglione

„Mit dem Grundgedanken der Improvisation, versuche ich sowohl mit Materialien als auch mit Oberflächen zu arbeiten. Ich mag es nicht, immer wieder das Gleiche zu machen oder Dinge auf die gleiche Art und Weise durchzuführen.“

Herbert Baglione: In: Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. getting-up, Hamburg, 2002.[3]

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mural Global[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen von Mural Global, ein weltweites Wandmalprojekt zur Agenda 21, realisierte Herbert Baglione im Jahr 2001, gemeinsam mit den brasilianischen Graffiti-Künstlern Os Gêmeos, Vitché und Nina Pandolfo sowie mit den deutschen Graffiti-Künstlern DAIM, Loomit, Codeak und Tasek, ein 300 m² großes Wandbild in São Paulo. Das Wandbild liegt unter einem Viadukt des Beneficência-Portuguesa-Krankenhauses auf der Avenida 23 de Maio und beinhaltet das Thema Luft, Erde, Wasser und Feuer. 80 Wandbilder sind bisher im Rahmen des Wandmalprojektes Mural Global entstanden. Eine Initiative von Farbfieber e.V. Düsseldorf, unter Schirmherrschaft der UNESCO. Das Projekt wurde mit dem Innovationspreis Soziokultur 2002 des Fonds Soziokultur ausgezeichnet.[4][5]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. Ausstellungskatalog. 1. Auflage. Urban Discipline: Graffiti-Art, Nr. 3. getting-up, Hamburg 2002, ISBN 3-00-009421-0 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Februar 2013]).
  2. Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2503-3, S. 36 ff. (Ausstellungskatalog).
  3. Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. 1. Auflage. Urban Discipline: Graffiti-Art, Nr. 3. getting-up, Hamburg 2002, ISBN 3-00-009421-0 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Februar 2013] Ausstellungskatalog).
  4. Farbfieber e.V. (Hrsg.): Wem gehört die Welt? Mural-Global: Weltweites Wandmalprojekt zu Agenda 21. 1. Auflage. Klartext Verlag, Essen 2002, ISBN 3-89861-111-6, S. 156 ff.
  5. Mural Global. Sao Paulo - Hildesheim Hospital Beneficencia Portuguesa. Farbfieber e.V., 2002, archiviert vom Original am 4. Februar 2014; abgerufen am 4. Februar 2014.
  6. Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. Ausstellungskatalog. 1. Auflage. Urban Discipline: Graffiti-Art, Nr. 3. getting-up, Hamburg 2002, ISBN 3-00-009421-0 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Februar 2013]).
  7. Vosia. Upper Playground Publishing (in Englisch), USA, 2008. 2006, ISBN 978-0-9778854-5-9 (Katalog zur Einzelausstellung).
  8. Gegen die Wand. Wakin' up Nights bei de Pury & Luxembourg, Zürich. ArtNet, 20. März 2007, abgerufen am 27. Januar 2014.
  9. Galerie de Pury & Luxembourg (Hrsg.): Wakin' Up Nights. Ausstellungskatalog. 1. Auflage. Galerie de Pury & Luxembourg, Zürich 2007 (englisch).
  10. Gerhard Finckh, Toke Lykeberg: still on and non the wiser: an exhibition with selected urban artists. 1. Auflage. Publikat Verlag, Mainaschaff 2008, ISBN 978-3-939566-20-5 (Ausstellungskatalog).
  11. Ausstellung “Fresh air smells funny”. Street Art, Graffiti und Urbane Kunst in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Stadt Osnabrück, abgerufen am 18. Mai 2013: „Gezeigt werden Street Art, Graffiti und Urbane Kunst unter anderem mit Werken von Herbert Baglione (Brasilien), Boxi (Großbritannien), Brad Downey (USA), DAIM (Deutschland), D*Face (Großbritannien), Hera (Deutschland), Mark Jenkins (USA), Daniel Man (Deutschland), Os Gemeos (Brasilien), Pius Portman (Schweiz), Swoon (USA), Tilt (Frankreich), Vitché (Brasilien), Zevs (Frankreich), Zezao (Brasilien).“
  12. André Lindhorst, Rik Reinking: Fresh Air Smells Funny: an exhibition with selected urban artists. Ausstellungskatalog. 1. Auflage. Kehrer Verlag Heidelberg 2009, ISBN 978-3-939583-94-3.
  13. Call it what you like! Collection Rik Reinking. KunstCentret Silkeborg Bad, 2008, abgerufen am 27. Juni 2013 (englisch): „The exhibitions includes works of art by, among others: Till F. E. Haupt (DE), Mirko Reisser alias DAIM (DE), Rainer Splitt (DE), Banksy, (UK), ZEVS (FR), Otavio og Gustavo Pandolfo alias Os Gemeos (BRA), Herbert Baglione (BRA), Santiago Sierra (ESP), Katsuhiro Saiki (JP), Liam Gillick (GB), Barbara Kruger (USA), Toshiya Kobayashi (JP), Tony Ousler (USA) and Nan Goldin (USA).“
  14. Sven Nommensen, Iben From: Call it what you like!: Collection Rik Reinking. 1. Auflage. KunstCentret Silkeborg Bad, Dänemark 2008, ISBN 978-87-91252-23-5 (Ausstellungskatalog).
  15. Urban Art. Werke aus der Sammlung Reinking. Stiftung Neues Museum Weserburg Bremen, 2009, abgerufen am 25. Juni 2013: „Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Akim, Ash, Herbert Baglione, Banksy, Blu, Boxi, Bronco, Dave the Chimp, Brad Downey, Ben Eine, Shepard Fairey, Mark Jenkins, Kaws, Daniel Man, Miss Van, Mode 2, Os Gêmeos, Mirko Reisser (DAIM), Space Invader, Swoon, DTagno, Tilt, Vitché, Heiko Zahlmann, Zevs, Zezão“
  16. Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2503-3 (Ausstellungskatalog).