Herbert Bastian

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Herbert Bastian, 2012
Verband Deutschland Deutschland
Geboren 10. Dezember 1952
Emmersweiler, Saarland
Titel Internationaler Meister (2005)
Aktuelle Elo‑Zahl 2223 (März 2024)
Beste Elo‑Zahl 2413 (Juli 2005 bis Januar 2006)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Herbert Bastian (* 10. Dezember 1952 in Emmersweiler) ist ein deutscher Schachspieler, -lehrer und -funktionär.

Schachspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Bastian als er für den Münchener SC 1836 spielte.

Bastian trägt seit 2005 den Titel Internationaler Meister des Weltschachverbandes FIDE. Die Normen hierfür erreichte er 1981 bei einem Großmeister-Turnier in Baden-Baden, im Februar 2004 bei der Deutschen Meisterschaft in Höckendorf und im März 2005 in der französischen 2. Liga.[1]

Im Jahre 1972 nahm er erstmals an einer Deutschen Einzelmeisterschaft teil, und zwar in Oberursel.[2] 1976 gewann er den Dähne-Pokal. Im Juli 1981 siegte er in Baden-Baden gegen Viktor Kortschnoi, der damals zur Weltspitze zählte.[3] 1982 wurde er in Bad Neuenahr geteilter Zweiter zusammen mit Peter Ostermeyer bei der Deutschen Meisterschaft, die Manfred Glienke gewann.[4] 1983 nahm Bastian mit der deutschen Nationalmannschaft an der Mannschaftseuropameisterschaft in Plowdiw teil.[5] Im März 2002 gewann der Saarländer den Dorint-Cup in Bad Brückenau, im Dezember 2004 das R2C2-Weihnachtsopen in Paris. Im April 2010 wurde er in Homburg zum 20. Mal Saarländischer Schach-Einzelmeister, seinen ersten Titel errang er 1972.

Sein erster Verein war der SC Emmersweiler, dem er 1966 beitrat. Von 1982 bis 1992 spielte Bastian für München 1836 in der deutschen Schachbundesliga, wobei er in der 1. Liga nur einen Wettkampf versäumte. Inzwischen spielt er in der Oberliga Südwest für die Schachvereinigung Saarbrücken, mit der er auch schon in der 2. Bundesliga spielte. In den französischen Ligen Nationale 1 und Nationale 2 spielt er seit 2002 für den Lothringer Verein Épinal am zweiten und am Spitzenbrett.

Seit 1991 betreut er die Rubrik Schachecke in der Saarbrücker Zeitung, die er von Otto Benkner übernahm, der sie seit 1948 betreut hatte.

Schachfunktionär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastian, 2012 beim Start der Dortmunder Schachtage, links Wladimir Kramnik

Bastian war von 1992 bis 2016 Präsident des Saarländischen Schachverbandes. Er ist Sprecher des Arbeitskreises der Landesverbände und zusätzlich Mitglied der Ausbildungskommission des Deutschen Schachbundes (DSB). Er ist auch als Inhaber eines A-Trainerscheins in der Trainerausbildung engagiert. 1998 war er einer der Initiatoren und Mitgestalter des Schachsportabzeichens. Im Mai 2009 kandidierte er für das Amt des DSB-Präsidenten, unterlag jedoch im ersten Wahlgang dem Amtsinhaber Robert von Weizsäcker.[6] Bei der erneuten Kandidatur im Juni 2011 vermochte er sich mit 127 zu 78 Stimmen gegen Hans-Jürgen Weyer durchzusetzen.[7] Nachdem bei der Wahl zum DSB-Präsidenten am 27. Mai 2017 weder Bastian noch sein Gegenkandidat Ullrich Krause im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erhielten, trat Bastian zum zweiten Wahlgang nicht mehr an.[8]

Beim FIDE-Kongress in Tromsø 2014 wurde Bastian zu einem der Vizepräsidenten des Weltschachbundes gewählt.[9] Im Dezember 2017 verlieh ihm der Deutsche Olympische Sportbund die Ehrennadel.[10] Im Jahre 2020 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.[11]

Außerschachliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptberuflich unterrichtete Bastian Physik und Mathematik an der Leonardo-da-Vinci-Gemeinschaftsschule in Riegelsberg und war Assistent für Experimentalphysik an der Universität Saarbrücken.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schach – Grundkurs 1 (Regeln). Arbeitsheft B49671, Stiftung Deutsches Schulschach.
  • Schach – Grundkurs 2 (Eröffnungen). Arbeitsheft B49681, Stiftung Deutsches Schulschach.
  • Schach – Grundkurs 3 (Mittelspiel). Arbeitsheft B49925, Stiftung Deutsches Schulschach, 2005.
  • Schach – Grundkurs 4 (Endspiel). Arbeitsheft B51179, Stiftung Deutsches Schulschach, 2014.
  • Beiträge zur Schachdidaktik in Jugendschach 02/2006, ISSN 0944-1697.
  • Die geheime Leidenschaft des Gaspard Monge, in: SCHACH, 10/2017, S. 32–43.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herbert Bastian – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IM-Antrag bei der FIDE (englisch)
  2. 53. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1972 in Oberursel auf TeleSchach
  3. Theo Schuster: 3. Schachfestival Baden-Baden 1981. Schach-Echo 1981, Heft 15, Titelseite.
  4. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1982 in Bad Neuenahr auf TeleSchach (Kreuztabelle und Partien)
  5. Herbert Bastians Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  6. Robert von Weizsäcker im Amt bestätigt. Bericht von André Schulz bei ChessBase vom 25. Mai 2009.
  7. Herbert Bastian ist neuer DSB-Präsident. Meldung bei ChessBase vom 4. Juni 2011.
  8. Deutscher Schachbund bei Twitter
  9. Herbert Bastian ist Vizepräsident der FIDE!. Meldung von Michael Woltmann auf der Website des Deutschen Schachbundes vom 13. August 2014.
  10. DOSB-Ehrennadel für verdiente Persönlichkeiten des Sports. Mitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes vom 2. Dezember 2017.
  11. Namen der Ordensträgerinnen und Ordensträger, Bekanntgabe des Bundespräsidenten vom 1. November 2020.