Hermann Ameler

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Hermann August Ameler (* 26. Dezember 1811 in Herford; † 17. November 1904 ebenda) war ein evangelischer Pfarrer und preußischer Parlamentarier.

Superintendent Hermann Ameler

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn des angesehenen Herforder Amts-Wundarztes, Chirurgen und Augenarztes August Heinrich Ameler[1] besuchte Hermann Ameler das Friedrichs-Gymnasium in Herford und studierte ab 1831 Evangelische Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1832 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Bonn.[2] 1836/37 legte er das Examen ab und war ab 1836 zunächst als Privatlehrer in Rahden tätig. 1838 erhielt er die Ordination und wurde Pastor an der Jakobi-Kirche und der Johanniskirche in Herford. Von 1871 bis 1885 war er Superintendent im Kirchenkreis Herford.

Von 1840 bis 1860 leitete er auch die private Unterrichtsanstalt für „Töchter gebildeter Familien“, das heutige Königin-Mathilde-Gymnasium Herford. Am 7. August 1849 wurde Ameler für den Wahlkreis Minden II fraktionsloses Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Am 26. Oktober 1849 legte er sein Mandat bereits wieder nieder. 1897 trat er als Pfarrer endgültig in den Ruhestand ein. Ein im Juli 2018 von der Evangelischen Diakonie-Stiftung Herford errichtetes Pflegezentrum trägt seinen Namen.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwurf eines Statutes für einen Kleinkinderschul-Verein; In: Westfalia, eine Zeitschrift zur Belehrung und Unterhaltung hrg. von J. E. Berghaus, Band 1844, Nr. 48, S. 379–380 (Digitalisat ULB Münster)
  • Noth- und Hülfsbüchlein für Herford. Weihnachtsgabe für Jung und Alt von H. Ameler, Herford 1848, 2. Aufl.
  • Der Nothstand der Herforder Tagelöhner, seine Ursachen und seine Abhülfe; Leitartikel im Herforder Kreisblatt am 23. Dezember 1848
  • Predigt im Dankgottesdienste nach Vollendung des Turmhelms der Johannis-Kirche in Herford gehalten am 12. Oktober 1890; Bielefeld ca. 1890

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Erinnerung an Hermann Ameler, Superintendent a.D. und Pfarrer emert. Der Johannisgemeinde zu Herford (1811-1904); von der Mühlen Bielefeld 1905
  • Zur Erinnerung an Hermann Ameler, Superint. a.D. u. Pfarrer emeritiert ... zu Herford, geb. 26. Dez. 1811 in Herford, gest. 17. Nov. 1904 daselbst. Ein Lebensbild des Verewigten nebst der Reden zu seinem Gedächtnis; Menckhoff Herford 1905
  • Anke Hackethal: Pauperismus und Diakonie. Pastor Ameler und die sozialen Vereine in Herford um 1850. In: Josef Mooser, Regine Krull, Bernd Hey, Roland Gießelmann (Hrg.); Frommes Volk und Patrioten. Erweckungsbewegung und soziale Frage im östlichen Westfalen. 1800 bis 1900; Verlag Regionalgeschichte, Bielefeld 1989, S. 136 157
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 46.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf Vater Heinrich Ameler in: Westphalia, eine Zeitung für unbefangene Leser aus allen Ständen, Jg. 1830, 24. Stück, S. 189–191 Digitalisat ULB Münster
  2. Kösener Korpslisten 1910, 21/128