Hermesdorf (Wißmannsdorf)

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Hermesdorf
Ortsgemeinde Wißmannsdorf
Koordinaten: 50° 0′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 49° 59′ 49″ N, 6° 26′ 56″ O
Höhe: 259 m ü. NHN
Eingemeindung: 10. Juni 1979
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06527
Hermesdorf (Rheinland-Pfalz)
Hermesdorf (Rheinland-Pfalz)

Lage von Hermesdorf in Rheinland-Pfalz

Hermesdorf ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Wißmannsdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermesdorf liegt im Tal der Prüm, die am östlichen Ortsrand vorbeifließt. In unmittelbarer Nähe zum Ort münden der Hermesdorfer Graben und der Bergbach in die Prüm. Durch den Ort verlaufen die L 7 und die L 9. Zum Ortsteil gehört der Weiler Im Wäldchen.[1] Nachbarorte sind im Norden Wiersdorf, im Osten Rittersdorf im Süden Wißmannsdorf und im Westen Koosbüsch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf eine frühe Besiedelung des Gemeindegebietes weist der Fund von römischen Brandgräbern hin. Diese wurden 1911 östlich des Ortes auf einem flachen Bergrücken entdeckt. Es handelt sich um ein Feld von 10 auf 10 m. Geborgen wurden einige gut erhaltene Gefäße sowie einige Metallfunde. Ferner fand man drei Brandbestattungen in rechteckigen Gruben von 1,20 zu 0,90 m. Die entsprechenden Funde kamen dem Rheinischen Landesmuseum Trier zu. Nach ersten Untersuchungen handelte es sich um reich ausgestattete Gräber, jedoch ohne Steinumstellungen und Aschenkisten. Die Keramikfunde konnten dem 1. Jahrhundert n. Chr. zugeordnet werden. Bemerkenswert sind zudem mehrere gestempelte südgallische Sigillaten claudisch-neronischer Zeit.[2]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1103. Eine Kapelle ist für das Jahr 1713 belegt. Bis zur französischen Besatzung gehörte das Dorf zur damals luxemburgischen Herrschaft Hamm.[3]

Am 10. Juni 1979 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Hermesdorf mit seinerzeit 310 Einwohnern mit der Gemeinde Wißmannsdorf zur neuen Ortsgemeinde Wißmannsdorf zusammengelegt.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Hermesdorf ist einer von drei Ortsbezirken der Ortsgemeinde Wißmannsdorf. Auf die Bildung eines Ortsbeirats wurde verzichtet. Der Bezirk wird durch eine Ortsvorsteherin politisch vertreten.[5]

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bettina Wolff wurde am 19. Juni 2019 Ortsvorsteherin von Hermesdorf.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 52,63 % für fünf Jahre gewählt worden.[7]

Wollfs Vorgänger Johann Winter hatte das Amt seit 1984 ausgeübt.[8]

Wappen von Wißmannsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der heute übergeordneten Gemeinde Wißmannsdorf wurde in Anlehnung an die drei Ortsteile der Gemeinde entworfen und stellt diese ebenfalls symbolisch dar.

Wappenbegründung: Das Wappen ist dreigeteilt, als Symbol für die drei Wißmannsdorfer Ortsteile. Für den Patron der Pfarrkirche, den heiligen Martin, wurde das silberne Schwert im Wappen aufgenommen, für den Patron der Kapelle zu Hermesdorf, den Evangelist St. Lucas die drei roten Schildchen, während das Eichenblatt mit Eichel redendes Zeichen für den Ortsteil Koosbüsch ist und auf die Bezeichnung Casnus zurückgeht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Lukas und Fides, Spes und Caritas
  • Römisch-katholische Filialkirche St. Lukas und Fides, Spes und Caritas von 1952/53
  • Brückenstraße mit einigen denkmalgeschützten Gebäuden
  • Schaftkreuz von 1781 in Rokokoform, 1984 saniert
  • Wegekreuz von 1741 mit Muschelnische innerhalb der Ortslage

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wißmannsdorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermesdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 104 (PDF; 2,6 MB).
  2. Römische Gräber Hermesdorf. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 10. März 2021.
  3. Eintrag zu Sankt Lukas und Fides, Spes et Caritas (Hermesdorf) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 11. März 2016.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 201 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Kommunalwahlen 2019. Ortsgemeinde Wißmannsdorf. In: es Gemänenbleedchen – Neuigkeiten und Mitteilungen aus den Gemeinden Brecht und Wißmannsdorf und aus unseren Vereinen, 14. Jahrgang, Ausgabe 12/2019. Ortsgemeinden Brecht und Wißmannsdorf, 8. Juni 2019, S. 1, abgerufen am 30. Juli 2021.
  6. Ämter in der Gemeinde neu besetzt. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 30. Juli 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, drittletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 30. Juli 2021.
  8. Bürgerengagement und ehrenamtlicher Einsatz. Verleihung der Landesehrennadel an Johann Winter. In: Kreisnachrichten, Ausgabe 18/2017. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 6. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2021; abgerufen am 30. Juli 2021.