Bösingen (bei Rottweil)

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Wappen Deutschlandkarte
Bösingen (bei Rottweil)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bösingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 8° 33′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 8° 33′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Rottweil
Höhe: 649 m ü. NHN
Fläche: 22,45 km2
Einwohner: 3394 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km2
Postleitzahl: 78662
Vorwahl: 07404
Kfz-Kennzeichen: RW
Gemeindeschlüssel: 08 3 25 009
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bösinger Straße 5
78662 Bösingen
Website: www.boesingen.de
Bürgermeister: Peter Schuster
Lage der Gemeinde Bösingen im Landkreis Rottweil
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Karte

Bösingen ist eine Gemeinde im Landkreis Rottweil über dem oberen Neckar gelegen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bösingen liegt zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb westlich und oberhalb des Oberen Neckartals, im Dreieck der Städte Schramberg im Westen, Oberndorf am Neckar im Norden und Rottweil im Süden.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde grenzt im Süden an Villingendorf und die Rottweiler Exklave Hochwald, im Westen an Dunningen, im Norden an Schramberg und Oberndorf am Neckar und im Osten an Epfendorf.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Bösingen gehört die früher selbstständige Gemeinde Herrenzimmern.

  • Zur Gemeinde Bösingen in den Grenzen vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören das Dorf Bösingen, der Weiler Kasperleshof und die Höfe Herrenbühlhof und Waldhof.
  • Zur früheren Gemeinde Herrenzimmern gehören das Dorf Herrenzimmern und das Gehöft Stittholzhof. Im Gemeindeteil Herrenzimmern liegen die Ruine der Burg Herrenzimmern[2] sowie der Burgstall Lußburg/Nußburg und die abgegangene Ortschaft Hinterhofen.[3]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Landschaftsschutzgebiete befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde. Im Ostnordosten gehört der Anteil der Gemeinde am Taleinschnitt des Bendelbach, im Südosten der überwiegende Teil des Schlossbach-Taleinschnitts und das seines Zuflusses Weiherbach zum Landschaftsschutzgebiet Neckartal mit Seitentälern von Rottweil bis Aistaig. Westlich von Bösingen befinden sich die kleinen Landschaftsschutzgebiete Heckengelände im Gewand Zwirgel und Heckengelände zwischen Gewand Hub und Steigle.

Bösingen hat kleinere Anteile an zwei FFH-Gebieten, dem Neckartal zwischen Rottweil und Sulz im Osten und dem Gebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald im Nordwesten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Gemeinde Bösingen wurde am 1. Oktober 1974 durch die Vereinigung der Gemeinden Bösingen und Herrenzimmern neu gebildet.[5]

Mittelalter und frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Hochmittelalter lag das Gebiet im Herzogtum Schwaben. Die Geschichte der Herrschaftsverhältnisse in den darauffolgenden Jahrhunderten ist sehr verwickelt. Grundherren waren verschiedene Klöster, darunter Kloster Petershausen, als auch Adelsfamilien wie etwa die Herren von Zimmern. Im 18. Jahrhundert waren allein in Bösingen mehr als zwanzig verschiedene Grundherren vertreten. Was die Landesherrschaft anbelangte, so gehörten die Orte Bösingen und Herrenzimmern bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 zum Territorium der Reichsstadt Rottweil und fielen mit dieser, im Vorgriff auf den Beschluss de facto bereits am 8. September 1802, an Württemberg.

Württembergische Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurden die Orte dem Oberamt Rottweil zugeordnet. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die beiden Gemeinden 1938 zum Landkreis Rottweil. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 besteht der Gemeinderat aus 14 Mitgliedern.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit Januar 2023 Peter Schuster (parteilos).[6] Er wurde im zweiten Wahlgang am 6. November 2022 mit 52,1 Prozent der Stimmen gewählt.[7] Er folgte Johannes Blepp (CDU) nach, der von 2014 bis 2022 amtierte und seine Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl 2022 nach dem ersten Wahlgang zurückzog.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruine Herrenzimmern

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bauernmuseum in Bösingen

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruine Herrenzimmern im Ortsteil Herrenzimmern liegt über dem oberen Neckartal. Auf der Gemarkung liegen auch der Burgstall Nussburg und die Ältere Burg Herrenzimmern.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Autobahn A 81 verbindet Bösingen im Norden mit der Landeshauptstadt Stuttgart und im Süden mit dem Bodenseegebiet und der Schweiz. Die Ausfahrt Oberndorf am Neckar liegt auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee. Beide Ziele sind innerhalb von 45 Minuten erreichbar. Die Bahnlinie Stuttgart – ZürichMailand führt direkt durch das nahe gelegene Rottweil. Es gibt von dort aus stündliche Verbindungen nach Stuttgart oder Singen.

Ansässige Betriebe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tief- und Straßenbau Gebrüder Bantle GmbH & Co. KG
  • Bösinger Fleischwaren GmbH

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joshua Kimmich (* 1995), Fußballspieler, begann seine Laufbahn beim VfB Bösingen
  • Maximiliane Rall (* 1993), Fußballspielerin[9]
  • Natalie Hezel (* 1993), ehem. Fußballspielerin
  • Pius Jauch (* 1983), Dichter, Komponist, Sänger und Schauspieler
  • Herrmann Bantle (* 1928), Unternehmer Gebrüder Bantle GmbH & Co KG[10]
  • Harry Bodmer (aus dem Teilort Herrenzimmern), Einer-Kunstradfahren, Deutscher Meister 1985, 1987, 1990. Weltmeister 1988, 1989, 1991, 1992.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bösingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottweil (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 56). H. Lindemann, Stuttgart 1875, S. 345–351 (Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 520–522
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 515.
  6. Bürgermeister Bösingen: Was Peter Schuster bei seiner ersten Sitzung erlebt. In: schwarzwaelder-bote.de. 10. Januar 2023, abgerufen am 10. Februar 2023.
  7. Bürgermeisterwahl Bösingen 2022. In: staatsanzeiger.de. 8. November 2022, abgerufen am 8. November 2022.
  8. Bürgermeisterwahl Bösingen: Johannes Blepp zieht seine Kandidatur zurück. In: schwarzwaelder-bote.de. 19. Oktober 2022, abgerufen am 8. November 2022.
  9. Schwarzwälder Bote (Hrsg.): Fußball: Bösingen ist Sprungbrett in Fußballwelt - Schwarzwälder Bote. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
  10. Schwarzwälder Bote (Hrsg.): Dankbar bis heute, dass er im Mai 1945 wieder zurückkehren konnte. Jubiläum. Ehrenbürger Hermann Bantle feiert 90. Geburtstag. Erfolgreicher Unternehmer. Vielfältiges Engagement in Bösingen. 148 R 2, 30. Juni 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bösingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien