Herrschaft Broich

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Wappen der Herren von Broich / de Brouch

Die Herrschaft Broich war im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit eine Unterherrschaft des Herzogtums Berg. Sie wurde im Jahr 1806 aufgehoben. Die Herren von Broich hatten ihre Residenz auf Schloss Broich. Es besteht keine Stammesverwandtschaft zu dem jülichschen Geschlecht derer von Broich.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herrschaft um 1790
Schloss Broich in Broich (Mülheim an der Ruhr), Sitz der Herrschaft Broich

Die Herrschaft deckte sich mit dem Kirchspiel und dem Amt Mülheim und umfasste in etwa die heutigen Stadtteile Alstaden, Styrum, Dümpten, Heißen, Speldorf, Broich, Altstadt I, Altstadt II, Menden und Holthausen, Fulerum, Haarzopf und Saarn, wobei beim Letzteren Mintard und Selbeck auszuklammern sind, die zum herzoglichen Amt Angermund gehörten.

Die Herrschaft grenzte an das Herzogtum Kleve, an die Gebiete des Reichsstifts Essen und der Reichsabtei Werden sowie an das Herzogtum Berg selbst. Innerhalb der Herrschaft befand sich das Zisterzienserinnenkloster Saarn und als Enklave die reichsunmittelbare Herrschaft Styrum, die sich im südlichen Styrum und im nördlichen Speldorf und Broich befand und als Residenz das Schloss Styrum aufwies.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stammwappen zeigt in Rot ein goldenes Schildchen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein roter Flug (oder ein wie der Schild bez. Flug)[1]

Das Wappen ist im Stadtwappen der Stadt Mülheim an der Ruhr erhalten.

Die Herren von Broich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie der Edelherren und Ritter von Broich
   0001093000 1 Burkhard I.
   0001140000 1 Dietrich I.
1140–1150 1 Burkhard II. ⚭ Uda
1166–1190 1 Dietrich III.
1241–1272 1 Burkhard III. ⚭ 1243 Gräfin Agnes von Isenberg, Tochter von Graf Friedrich von Isenberg
1250–1310 1 Dietrich IV. ⚭ Lysa von Mörs
1310–1317 1 Adolf
1320–1366 1 Burkhard V. ⚭ Lukardis
1348–1372 1 Dietrich V. ⚭ Katharina von Steinfurt

Offenbar heiratete mit Clarisse de Brouch eine Tochter von Dietrich III. von Broich in das luxemburgische Geschlecht Meysembourg ein. Clarisse und ihr Ehemann Wauthier de Meysembourg hatten einen Sohn namens Thierry sire de Brouch, Ritter, ca. 1270–1304, der das Wappen der Edelherren von Broich führte.[2]

Linie der Grafen von Limburg-Broich
1372–1397 2 Dietrich IV. ⚭ 3. Juli 1371 mit Lukardis, Erbtochter von Dietrich V. von Broich
1397–1437 2 Wilhelm I. ⚭ 24. April 1403 mit Gräfin Mechthild von Reifferscheidt
1400–1439 2 Dietrich V. ⚭ 3. März 1415 mit Henrika von Wisch
1439–1446 2 Heinrich ⚭ 1450 mit Gräfin Irmgard von Boineburg
1446–1473 2 Wilhelm II. ⚭ 1463 mit Jutta von Runkel
1473–1508 2 Johann ⚭ 1492 mit Elisabeth von Neuenahr

Linie der Grafen von Daun-Falkenstein
1508–1546 2 Wirich V. ⚭ 14. November 1505 mit Gräfin Irmgard von Sayn, Nichte und Adoptivtochter von Graf Johann von Limburg-Broich
1546–1554 2 Philipp ⚭ 28. September 1552 mit Maria Caspara von Holtey
1554–1598 2 Wirich VI. ⚭ 18. Dezember 1578 mit Gräfin Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein
1598–1613 2 Johann Adolf ⚭ 1611 mit Gräfin Anna Maria von Nassau-Siegen
1613–1682 2 Wilhelm Wirich ⚭ 1634 mit Gräfin Elisabeth von Waldeck

Linie der Grafen von Leiningen-Dagsburg
1682–1686 2 Emich Christian ⚭ 1664 mit Christine Luise, Tochter von Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein
1686–1698 2 Johann Carl August ⚭ 5. Dezember 1685 mit Gräfin Johanna Magdalena von Hanau
1698–1766 2 Christian Carl Reinhard ⚭ 27. November 1726 Gräfin Katharina Polyxena von Solms-Rödelheim
1766–1806 2 Marie Luise Albertine ⚭ 16. März 1748 mit Prinz Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt

1 – urkundliche Erwähnung
2 – Regierungsdaten

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Redlich: Mülheim a. d. Ruhr. Seine Geschichte von den Anfängen bis zum Übergang an Preußen 1815. Stadt Mülheim an der Ruhr im Selbstverlag, Mülheim an der Ruhr 1939.
  • Günther Binding: Schloss Broich in Mülheim/Ruhr (= Kunst und Altertum am Rhein. Nr. 23, ISSN 0075-725X). Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1970.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Peter: Kunst und Kultur der Wappen
  2. Armorial-Loutsch und [1]