Heteroneura

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Heteroneura

Notocelia uddmanniana

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
ohne Rang: Eumetabola
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
ohne Rang: Heteroneura
Wissenschaftlicher Name
Heteroneura
Tillyard, 1918

Heteroneura ist ein Taxon der Schmetterlinge (Lepidoptera) aus der Unterordnung Glossata. Es umfasst mehr als 99 % aller bekannten Schmetterlingsarten und ist das Schwestertaxon von Exoporia.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Monophylie ist anhand folgender Autapomorphien begründet: Die Flügeladern Sc und R der Hinterflügel sind bereits kurz nach der Flügelbasis verwachsen, die Ader Rs ist ungeteilt. Die Männchen haben ein aus mehreren Borsten zusammengesetztes „verbundenes“ Frenulum. Das Jugum der Vorderflügel ist zurückgebildet und zeigt nur etwas über den Flügelumriss hinaus. Der dorsale Arm des Tentoriums ist bei den Imagines stark zurückgebildet. Der Rücken des Prothorax trägt die mittige Sklerotisierung hinter den paarweise angeordneten „Hauptwarzen“ und die Brücke zwischen den Hüften (Coxen) der Vorderbeine ist ausgebildet. Das Mesosternum hat eine durch die Naht abgegrenzte querverlaufende Furche („Mesoclidium“), welche mit der Prospina verwachsen ist. Es sind zwei getrennte vordere Einführungen für die Mesofurco-Metafurca-Muskeln ausgebildet. Der Arm des Metaprescutum und das erste Sternum am Hinterleib sind verdeckt.[1]

Die Embryonalentwicklung zeigt die „fault-type“-Ausbildung von Amnion und Serosa. Das Keimblatt ist ins Eidotter getaucht und eine temporäre epithelartige Membran, die durch die äußere Eigelb-Kerne/Vitellophagen gebildet wird, fehlt.

Obige Autapomorphien rechtfertigen nach Kristensen (2003) die Monophylie des Taxons, obwohl bei den Weibchen der Exoporia und der Ditrysia ähnliche Genitalstrukturen ausgebildet sind. Diese scheinen sich jedoch durch Konvergenz ausgebildet zu haben. Auch das Fehlen von mit Muskeln und Hakenkränzen versehenen Bauchbeinen bei den Raupen der Nepticuloidea wird mit einer vermutlichen Weiterentwicklung auf Grund der endophagen Lebensweise begründet.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Heteroneura sind noch nicht vollständig ergründet und es liegen derzeit mehrere unterschiedliche Ansätze dazu vor. Auch ist unklar, ob die Ditrysia und die verbleibenden Überfamilien als Monotrysia Schwestergruppen bilden. Molekulargenetische Untersuchungen legen zumindest nahe, dass die Ditrysia inklusive der Tischerioidea ein Monophylum bilden. Die Subtaxa der Heteroneura werden aus diesem Grund nur aufgelistet:[1]

Molekularphylogenetische Studie (März 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine groß angelegte Studie, die im März 2013 veröffentlicht wurde, hat die Ordnung der Schmetterlinge auf Verwandtschaftsbeziehungen untersucht.

Das Kladogramm bezüglich Heteroneura sieht wie folgt aus:[2]

 Heteroneura 

Nepticuloidea (u. a. Zwergminiermotten)


 Eulepidoptera 


Andesianidae


   

Adeloidea alias Incurvarioidea (u. a. Langhorn-, Yucca-, Miniersack- und Erzglanzmotten)



   


Schopfstirnmotten (Tischeriidae)


   

Palaephatidae.2 (u. a. Azaleodes und Ptyssoptera)



   

Palaephatidae.1 (u. a. Palaephatus)


   

Ditrysia (restliche Familien und Überfamilien)






Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Niels P. Kristensen: Lepidoptera, moths and butterflies. In: Maximilian Fischer (Hrsg.): Handbook of Zoology. 1. Auflage. Band 4Arthropoda: Insecta, Teilband 35. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015704-7 (englisch).
  2. Jerome C. Regier, Charles Mitter u. a.: A Large-Scale, Higher-Level, Molecular Phylogenetic Study of the Insect Order Lepidoptera (Moths and Butterflies). In: PLoS ONE. 8, 2013, S. e58568, doi:10.1371/journal.pone.0058568.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niels P. Kristensen: Lepidoptera, moths and butterflies. In: Maximilian Fischer (Hrsg.): Handbook of Zoology. 1. Auflage. Band 4Arthropoda: Insecta, Teilband 35. de Gruyter, Berlin / New York 1998, ISBN 3-11-015704-7 (englisch).