Heterosmilax

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Heterosmilax

Heterosmilax japonica

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Stechwindengewächse (Smilacaceae)
Gattung: Heterosmilax
Wissenschaftlicher Name
Heterosmilax
Kunth

Die Pflanzengattung Heterosmilax gehört zur Familie der Stechwindengewächse (Smilacaceae). Die etwa 13 Arten kommen im tropischen und subtropischen Asien vor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heterosmilax-Arten wachsen als immergrüne, mehr oder weniger stark verholzende, ausdauernde Kletterpflanzen. Sie bilden Rhizome oder Knollen als Überdauerungsorgane. Die kahle Sprossachse ist nicht stachelig bewehrt (im Gegensatz zu Smilax).[1][2]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist je nach Art im unteren oder oberen Bereich geflügelt und besitzt eine Abszissions-Trennzone oberhalb der Basis und im unteren Bereich zwei Ranken. Die einfachen und ganzrandigen Blattspreiten sind meist eiförmig oder länglich-lanzettlich. Es liegt eine netzartige Nervatur mit fünf bis neun Hauptnerven vor, wobei die äußersten am Blattrand entlang verlaufen.[1][2]

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heterosmilax-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). In Achseln von Laubblättern oder schuppenähnlichen Tragblättern stehen über meist abgeflachten Blütenstandsachsen doldige Blütenstände, die viele Blüten enthalten. Die eingeschlechtigen, relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind zu einer flaschenförmigen Röhre verwachsen, die sich nur mit drei kurzen Blütenhüllblattzähnen öffnet. In den männlichen Blüten sind meist drei oder sechs, selten neun oder zwölf fertile Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind im unteren Bereich oder auf ihrer gesamten Länge röhrig verwachsen und bilden ein „Synandrium“. Die eiförmigen Staubbeutel sind frei und zeigen nach innen. In den weiblichen Blüten sind drei Fruchtblätter zu einem oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind ein oder zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer vorhanden. Die weiblichen Blüten enthalten drei sitzende, kurze Narben, die meist zurückgekrümmt sind und drei oder sechs nadelförmige Staminodien.[1][2]

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fleischigen, kugeligen Beeren färben sich bei Reife schwarz und enthalten ein bis sechs Samen. Die dunkelbraunen Samen besitzen ein ölhaltiges Endosperm.[1][2]

Chromosomenzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei drei untersuchten Arten wurden als Chromosomengrundzahlen n = 16 und Diploidie ermittelt.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind Saponine vorhanden.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Heterosmilax wurde 1850 durch Karl Sigismund Kunth in Enumeratio Plantarum Omnium Hucusque Cognitarum, 5, S. 270[3] aufgestellt. Typusart ist Heterosmilax japonica Kunth.[4] Der Gattungsname Heterosmilax setzt sich aus Hetero für verschieden und dem Gattungsnamen Smilax zusammen; dies bezieht sich darauf, dass diese beiden Gattungen zwar ähnlich sind, sich aber doch unterscheiden. Synonyme für Heterosmilax Kunth sind: Oligosmilax Seem., Pseudosmilax Hayata[5].[1][4][6]

Die Gattung Heterosmilax gehört zur Familie Smilacaceae, früher wurde sie in die Familie der Liliaceae eingeordnet. Eine Revision der Gattung Heterosmilax erfolgte durch Tetsuo Koyama in A Taxonomic Revision of the Genus Heterosmilax (Smilacaceae) in Brittonia, Vol. 36, Nr. 2, 1984, S. 184–205. Eine Eingliederung in die Gattung Smilax wird kontrovers diskutiert. Nach R. Govaerts gehören die Arten zur Gattung Smilax.[5]

Die Heterosmilax-Arten sind im tropischen und subtropischen Asien verbreitet. In China kommen etwa acht Arten vor, vier davon nur dort.[1]

Es gibt etwa 13 Heterosmilax-Arten:[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liang Songyun (梁松筠) & Tetsuo Koyama: Heterosmilax, S. 115 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 – Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5 (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
  • Tetsuo Koyama in A Taxonomic Revision of the Genus Heterosmilax (Smilacaceae) in Brittonia, Volume 36, Nr. 2, 1984, S. 184–205. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Liang Songyun (梁松筠) & Tetsuo Koyama: Heterosmilax, S. 115 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 - Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2000, ISBN 0-915279-83-5
  2. a b c d Tetsuo Koyama in A Taxonomic Revision of the Genus Heterosmilax (Smilacaceae) in Brittonia, Volume 36, Nr. 2, 1984, S. 184–205.
  3. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  4. a b Heterosmilax bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 30. März 2013.
  5. a b c d e f Heterosmilax. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 30. Juni 2018..
  6. Heterosmilax im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. März 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heterosmilax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien