Hirschfeld-Eddy-Stiftung

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Stiftung für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender
Rechtsform Treuhandstiftung
Gründung Juni 2007 in Berlin
Sitz Berlin
Geschäftsstelle Almstadtstraße 7, 10119 Berlin
Zweck Aufklärung über die Menschenrechtssituation und Abbau von Vorurteilen sowie Unterstützung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender
Vorsitz Günter Dworek (Stiftungsratsvorsitzender)
Geschäftsführung Klaus Jetz
Personen Axel Hochrein
Website www.hirschfeld-eddy-stiftung.de

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ist eine im Juni 2007 in Berlin gegründete Stiftung, die sich für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender einsetzt.

Die Initiative für die weltweit erste und einzige Stiftung, deren Fokus die Menschenrechte von LGBT ist, ging vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) aus, der einer von weltweit drei Verbänden 2006 offiziell Beraterstatus bei den Vereinten Nationen erhalten hat und mit der Stiftungsgründung an diese Intensivierung seiner Menschenrechtsarbeit anknüpfen will. Er unterstützt das Projekt auch organisatorisch.[1]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziele der Stiftung sind die Unterstützung der internationalen Menschenrechtsarbeit, die Unterstützung von Menschenrechtsverteidigern sowie Aufklärung und der Abbau von Vorurteilen.

Namensgebung und Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Stiftung gibt Aufschluss über das Konzept und das Programm der Stiftung. Mit der Namensgebung wird an zwei Personen erinnert: an den deutschen Arzt, Sexualwissenschaftler, Sexualreformer und Bürgerrechtsaktivisten Magnus Hirschfeld (1868–1935) sowie an die lesbische Menschenrechtsaktivistin Fannyann Eddy (1974–2004) aus Sierra Leone, die dort 2004 einem Mordanschlag zum Opfer fiel. Dadurch soll verdeutlicht werden, dass der Kampf für die Menschenrechte von LGBT zwar in Europa begann, heute aber auf allen Kontinenten stattfindet.

Auf der Website der Stiftung heißt es dazu: „Was Magnus Hirschfeld 1897 mit der von ihm begründeten weltweit ersten Bürgerrechtsorganisation für Homosexuelle begonnen hat, wird heute von vielen Menschen auf allen Kontinenten weitergetragen – oft mit hohem persönlichem Risiko. Auch diese Gefährdung von Menschenrechtsverteidigern will die Hirschfeld-Eddy-Stiftung bewusst machen und der Bedrohung durch internationale Öffentlichkeitsarbeit entgegenwirken. Für diesen tapferen und nicht selten lebensgefährlichen Kampf gegen Unterdrückung steht der Name von Fannyann Eddy.“

Veröffentlichungen der Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy Stiftung setzt sich zur Aufgabe, Akteure für Menschenrechte für Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen zu sensibilisieren.

Deutsche Übersetzung der Yogyakarta Principles. Principles on the application of international human rights law in relation to sexual orientation and gender identity. Die deutsche Bundesregierung betrachtet diese Prinzipien „als einen wichtigen Beitrag der Zivilgesellschaft“.[3]

  • Band 2 (2011): Yogyakarta Plus.[4]

Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle in der internationalen Praxis.

  • Band 3 (2012): Vom Verbot zur Gleichberechtigung.[5]

Die Rechtsentwicklung zu Homosexualität und Transsexualität in Deutschland. Festschrift für Manfred Bruns.

Pflege des Erbes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung engagiert sich auch in der Pflege des Erbes und der Erinnerung an die Namensgeber der Stiftung sowie für die kollektive Entschädigung der Homosexuellen für das von den Nationalsozialisten begangene Unrecht.

Die Stiftung mahnte anlässlich der Neubenennung des Magnus-Hirschfeld-Ufers gegenüber vom Schloss Bellevue in Berlin „die Restitution für die Zerschlagung der gesamten Lesben- und Schwulenbewegung“ an. Axel Hochrein, Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, sagte: „Der Kampf gegen Homophobie und Verfolgung muss weitergeführt werden.“ Allein zehn Jahre hatte der LSVD Berlin-Brandenburg für die Namensgebung des Hirschfeldufer gekämpft. Hochrein erinnerte daran, dass Deutschland vor dem Hintergrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung trage, sich für die Rechte von Homosexuellen und Transgender einzusetzen.[6]

Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt wurde eine Reise von afrikanischen Aktivisten nach Deutschland organisiert.[7] Kooperationen mit Partnerorganisationen aus der Türkei, Uganda, Lettland, Südafrika, Israel, Iran, Nicaragua, Ukraine gehören zur Arbeit der Stiftung.[8] Innerhalb Deutschlands beteiligt sie sich aktiv an Veranstaltungen zu Entwicklungshilfe, internationaler Zusammenarbeit und Außenpolitik.

Internationaler Beirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kuratorium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Ziele der Stiftung (Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive)
  2. http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/fileadmin/images/schriftenreihe/yogyakarta-principles_de.pdf Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Band 1: Die Yogyakarta-Prinzipien
  3. Bewertung und Einschätzung der Yogyakarta-Prinzipien durch die Bundesregierung (PDF)
  4. http://www.hirschfeld-eddy-stiftung.de/fileadmin/images/schriftenreihe/LayoutYYplus_2011-10-10_web.pdf Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Band 2: Yogyakarta Plus
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hirschfeld-eddy-stiftung.de Schriftenreihe der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, Band 3: Festschrift für Manfred Bruns
  6. queer.de: Umbenannt: Hirschfeld-Ufer in Berlin
  7. Das Auswärtige Amt Menschenrechtsbeauftragter und Hirschfeld-Eddy-Stiftung: Strafbarkeit von Homosexualität weltweit abschaffen, 22. November 2010
  8. Förderungen 2008 – 2012 (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive)