Hochsteiermark
Koordinaten: 47° 33′ N, 15° 34′ O
Die Hochsteiermark, auch Obersteiermark Ost, umfasst die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Leoben und Teile Liezens im nördlichen Teil des österreichischen Bundeslands Steiermark.
Zum Namen
Hochsteiermark ist ein in den späteren 1990ern eingeführter touristischer Begriff für den Ostteil der Obersteiermark. Der Grund war, dass es für das Gebiet keinen historischen Landschaftsnamen gibt: In der Steiermärkischen Raumplanung nennt man die Region gemäß dem Landesentwicklungsprogramm 2009[1] Obersteiermark Ost. Im Gegensatz dazu wird als Obersteiermark geographisch gesehen – der gesamte nördliche alpine Teil der Steiermark bezeichnet, und als Oststeiermark nur der Osten des südlichen rand- und außeralpinen Raumes in verschieden weitem Ausmaß.
Regionsprofil
Landschaftlich umfasst die Region:
- das untere Tal der obersten Mur von Kraubath über Bruck bis Röthelstein
- das Liesingtal bis zum Schoberpass
- das Trofaiacher Becken, Vordernberg bis Präbichl
- das Erzbachtal mitsamt Eisenerz und weiter bis Hieflau∗ im östlichen Gesäuse an der Enns
- das Lamingtal mit Tragöß und Grünen See
- Hochschwabgruppe
- das gesamte Mürztal mit seinen Nebentälern, insbesondere Aflenzer Tal, steirischem Semmeringgebiet und den Nordtälern der Fischbacher Alpen
- oberes Salzatal und steirisches Mariazellerland
- Nachbarregionen
- PR … steir. Planungsregion, TR … steir. Tourismusregion, KR … niederösterr. Kleinregion
Eisenwurzen∗∗ (Niederösterreich) |
Semmering–Rax (KR, Niederösterreich) | |
Liezen∗ (PR) Murtal (TR) |
Wechselland (KR, Niederösterreich) | |
Obersteiermark West (PR) |
Graz und Graz-Umgebung (TR) Steirischer Zentralraum (PR) |
Thermenland Steiermark (TR) Oststeiermark (PR) |
- ∗Hieflau gehört zum Bezirk Liezen und orientiert sich auch im Raum Nationalpark Gesäuse
- ∗∗Südliches Mostviertel: KR Ybbstal–Eisenstraße und Großes Erlauftal; zur Eisenwurzen zählen auch steirische und oberösterreichische Gebiete
Die Hochsteiermark hat rund 3250 km², und ist damit die zweitgrößte der steirischen Regionen, davon sind nur 490 km² Dauersiedlungsraum (etwa 15 %), as das alpine Gepräge des Raumes zeigt. Mit einer Bevölkerungsdichte von 51 EW/km² liegt sie unter dem steirischen Durchschnitt (74, Österreich 100), Die Bevölkerungsdichte im Dauersiedlungsraum beträgt aber 332 EW/km² (Steiermark 233, Österreich 259), was die semi-urbane Konzentration in der Mur–Mürz-Furche darstellt.
Regionale Zentren sind die Städte Leoben (25.140 EW), Kapfenberg (22.182 EW), Bruck an der Mur (15.970 EW) und Mürzzuschlag (8047 EW), regionales Nebenzentrum auch Mariazell (3718 EW, alle Stand 1. Jänner 2023). Als teilregionale Versorgungszentren haben Aflenz Kurort, Kindberg, Krieglach, Langenwang, Mautern, Mitterdorf, Neuberg, Niklasdorf, St. Marein, St. Michael, Thörl und Trofaiach Bedeutung.
Tourismusregion
Hochsteiermark | |
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Rechtsform | Verein |
Organisationstyp | Tourismusverband |
Gründung | 18. Dezember 2003 |
Sitz | Bruck an der Mur, Wienerstraße 46 |
Zweck | Regionaler Interessensverband |
Geschäftsführer | Claudia Flatscher |
Mitglieder | 49 Gemeinden / 25 Tourismusverbände |
Website | www.hochsteiermark.at |
Heute firmiert die Hochsteiermark als eine der acht steirischen Tourismusregionen[2] nach Steiermärkischem Tourismusgesetz 1992. Unter diesen ist sie flächenmäßig Größte. Im Unterschied zum Ennstal konzentriert Tourismus sich hier auf einige traditionelle Hotspots im Nordosten, insbesondere das Semmeringgebiet und die Wiener Hausberge, am Hochschwab und auf das Mariazellerland, während gerade die Mürz-Furche und die Erzberg-Gegend mit ihrer industriellen Tradition keine wirklichen Urlaubsregionen sind, und ihr touristisches Angebot erst in jüngsten Jahren entwickeln. Hier spielt insbesondere die Industriekultur eine wichtige Rolle, etwa im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen und der zugehörigen Route Eisenstraße, die bis Leoben führt. Das Salzatal fokussiert auf naturnahen Erlebnistourimus im Rafting- und Paddelsport. Auch die Fischbacher Alpen sind inzwischen zunehmend ein Zentrum das sanften Tourismus im Naherholungsraum Graz und abseits der Tourismushochburgen. Daher vermarktet sich die Region als „verschlafener Geheimtipp“.[2]
Träger der Marke ist der Tourismusregionalverband Hochsteiermark mit Sitz in Bruck an der Mur.[3] Zu diesem 2003 gegründeten Verein gehören 49 Gemeinden und 25 Tourismusverbände.[3]
Literatur
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 16 – Landes- und Gemeindeentwicklung: Regionsprofil Obersteiermark Ost. Wien, aktuelle Fassung: Oktober 2011 (pdf, raumplanung.steiermark.at).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Steiermärkisches Landesgesetzblatt Nr. 75/2009.
- ↑ a b Hochsteiermark auf steiermark.com.
- ↑ a b Firma Tourismusregionalverband Hochsteiermark in Krieglach. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at