Altenburg (Gemeinde Windhaag)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Altenburg (Katastralgemeinde)
Altenburg (Gemeinde Windhaag) (Österreich)
Altenburg (Gemeinde Windhaag) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Pol. Gemeinde Windhaag bei Perg
Koordinaten 48° 16′ 3″ N, 14° 41′ 16″ OKoordinaten: 48° 16′ 3″ N, 14° 41′ 16″ Of1
Gebäudestand 155 (2001f1)
Fläche d. KG 7,26 km²
Statistische Kennzeichnung
Katastralgemeinde-Nummer 43202
Zählsprengel/ -bezirk Windhaag bei Perg (41126 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0

BW

Altenburg (Rotte)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Perg (PE), Oberösterreich
Pol. Gemeinde Windhaag bei Pergf0
Koordinaten 48° 16′ 3″ N, 14° 41′ 16″ Of1
Höhe 338 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 39 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 17 (2001f1)
Postleitzahl 4322f1
Vorwahl +43/07264f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10281
Zählsprengel/ -bezirk Windhaag bei Perg (41126 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
39

BW

Filialkirche Altenburg

Die bis 1938 selbständige Ortsgemeinde Altenburg ist eine Katastralgemeinde mit 609 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023) sowie eine Ortschaft der Gemeinde Windhaag bei Perg mit 39 Einwohnern.

Die zur römisch-katholischen Pfarre Windhaag gehörende Filialkirche Altenburg ist wegen ihres unberührten Erhaltungszustandes eines der bedeutendsten Denkmäler des Mühlviertels.[1]

Das in der ehemaligen Schule untergebrachte Museum Altenburg beschäftigt sich mit der Geschichte Windhaags und insbesondere mit dem Gegenreformator Joachim Enzmilner, Graf von Windhag, sowie mit seiner Tochter, Eva Magdalena von Windhag, der ersten Priorin des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Windhaag.

Geographie und Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altenburg liegt auf 383 m ü. A. Die Katastralgemeinde Altenburg grenzt im Norden an die Katastralgemeinde Windhaag. Im Osten wird Altenburg von den Katastralgemeinden Innernstein und Münzbach der Gemeinde Münzbach und im Süden von allen drei Katastralgemeinden der Stadt Perg begrenzt. Im Westen reichen die Katastralgemeinden Lebing und Allerheiligen an Altenburg heran.

Vom nordwestlichen bis zum südwestlichen Rand der Katastralgemeinde etwa von der Kegelschmiede (heute Elektrizitätswerk Perg) bis kurz nach der Kuchlmühle begrenzt die Naarn das Gemeindegebiet. Der ebenfalls in die Naarn entwässernde Tobrabach wird im Oberlauf zunächst Modlerbach, dann Altenburgerbach bzw. Kropfmühlbach genannt.

Die Katastralgemeinde umfasst die Ortschaften bzw. Teile der Ortschaften Altenburg (39), Forndorf (122), Freindorf (38), Hochtor (174), Karlingberg (146), Kuchlmühle (8) und Pragtal (82) (die Angaben in Klammer beziehen sich auf die Einwohneranzahl zum 1. Jänner 2023). Zu diesem Stichtag lebten in der Katastralgemeinde Altenburg etwa 40 % der gesamten Bevölkerung der Gemeinde Windhaag.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1250 wurde Altenburg erstmals schriftlich erwähnt.[2]

Gemeinde Altenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz Verlegung der Pfarrrechte von Altenburg nach Windhaag im Jahr 1782 wurde zu dieser Zeit die Katastralgemeinde Altenburg eingerichtet und nach Aufhebung der Untertänigkeitsverhältnisse 1848 wurde Altenburg eine eigene Gemeinde, die erst 1938 nach Windhaag eingemeindet wurde.

Die Bürgermeister von Altenburg waren:

  • Mathäus Holzer (ab 27. Juli 1850 bis 28. Februar 1861)
  • Josef Steinkellner (ab 28. Februar 1861 bis 1. August 1894)
  • Franz Königshofer (ab 1. August 1894 bis 22. Oktober 1911)
  • Franz Steinkellner (ab 22. Oktober 1911 bis 27. Mai 1919)
  • Johann Königshofer (ab 27. Mai 1919 bis 1. November 1938)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Pfarrkirche und Pfarre Altenburg bei Windhaag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrhof Altenburg bei Windhaag

Die ehemalige Pfarrkirche Altenburg ist heute eine Filialkirche der Pfarre Windhaag bei Perg, da bereits 1782 die Pfarrrechte von Altenburg nach Windhaag verlegt worden waren.

Das ehemalige Pfarrhaus ist nach wie vor bewohnt und befindet sich in Privatbesitz. Die ehemalige Schule gehört der Gemeinde Windhaag und wird für museale Zwecke genutzt.

Auf und rund um die ehemalige Burgkirchenanlage befindet sich ein Park mit teilweise sehr steilen Pfaden und Stiegen. Auf der Südseite befindet sich unterhalb der Felskuppe eine Brücke über den Altenburgerbach sowie ein Wasserrad.

Schloss Pragtal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Schlösschen Pragtal mit Meierhof und Ziegelofen

An das Schloss Pragtal, das von Andreas Prager 1564 auf dem Gebiet von Altenburg erbaute wurde, erinnern heute nur noch die Schloss-Schanzen. Zum Bau des Landgutes wurde Quadersteinen der verlassenen Burg Mitterberg verwendet. Der Bau war ein stockwerkhoher Vierkant, der an jedem Eck ein Rondell hatte und außen von einem Erdwall umgeben war.

Zum Schlösschen gehörten neben der Meierschaft mit großem Grundbesitz ein Ziegelofen und Weingärten in der Umgebung. Die Ziegel für den Kloster- und Kirchenbau in Windhaag wurden in Altenburg gebrannt.

Beim Bau des Dominikanerinnenklosters Windhaag wurden Steine gebraucht, weshalb Eva Magdalena Enzmilner Schloss Pragtal bis auf ein Untertanhäusl in den 1680er-Jahren abbrechen ließ und später verkaufte.

Museum Altenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museum Altenburg mit Ausstellung zu Joachim Enzmilner

Das Museum Altenburg wurde 2002 in einem Gebäude eingerichtet, das bereits 1344 urkundlich von der Kirche erworben wurde. Um 1600 befand sich darin die Schule von Altenburg. Das Museum befindet sich gegenüber der ehemaligen Pfarrkirche und des ehemaligen Pfarrhofs.

Die Ausstellung ist der Geschichte Windhaags und Altenburgs sowie insbesondere der Geschichte des Grafen von Windhaag und seiner Tochter Eva Magdalena gewidmet.

Joachim-Enzmilner-Kulturparcours[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der markierte Enzmilner Kulturwanderweg beginnt beim Museum Altenburg und führt über Münzbach und Windhaag wieder zurück nach Altenburg. An insgesamt 50 Stationen wird geschichtliches Wissen vermittelt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Grüll: Altenburg im Machland. In: Linzer Volksblatt. 1931.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altenburg bei Windhaag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Altenburg, Filialkirche. (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) In: Bundesdenkmalamt: Aus der Tätigkeit des Landeskonservariats für Oberösterreich. Wien 2001, S. 149.
  2. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 3. Wien 1862, CLXXIII, S. 170 (archive.org – „C. de Altenburch“ in einer Urkunde um das Jahr 1250): „Berthold, Bischof von Passau, ersucht Konrad von Altenburg und die Brüder Ulrich und Pilgrim von Kapellen, dem Kloster Baumgartenberg jene Zehente wieder zurück zu verschaffen, die ihm C. der Hauser gewaltsam entzogen.“