Hofkirchen bei Hartberg

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Hofkirchen (Ehemalige Gemeinde)
Ortschaft Hofkirchen bei Hartberg
Historisches Wappen von Hofkirchen
Historisches Wappen von Hofkirchen
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Katastralgemeinde Hofkirchen
Hofkirchen bei Hartberg (Österreich)
Hofkirchen bei Hartberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (HF), Steiermark
Koordinaten 47° 13′ 48″ N, 15° 52′ 3″ OKoordinaten: 47° 13′ 48″ N, 15° 52′ 3″ Of1
Höhe 422 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 689 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 169 (2001f1)
Fläche d. KG 6,66 km²
Postleitzahl 8224 Kaindorf
Vorwahl +43/3334 (Kaindorf)
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 62272
Ortschaftskennziffer 15139
Katastralgemeinde-Nummer 64204
Zählsprengel/ -bezirk Hofkirchen bei Hartberg (62272 003)
Bild
Lage der ehemaligen Gemeinde Hofkirchen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Gemeinde bis 2014, seit 1. Jänner 2015 Teil von Kaindorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
f0
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Ehemalige Gemeinde
689

Hofkirchen bei Hartberg ist eine Katastralgemeinde und ehemalige Gemeinde mit 689 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023[1]) im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark (Österreich). Seit 2015 ist sie Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit den Gemeinden Dienersdorf und Kaindorf zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen „Kaindorf“ weiter.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkirchen bei Hartberg liegt im oststeirischen Hügelland ca. 10 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Hartberg und ca. 35 km nordöstlich der Landeshauptstadt Graz. Die Gemeinde grenzt im Norden an den Naturpark Pöllauer Tal. Der Osten des Gemeindegebietes wird von der Pöllauer Safen durchflossen, deren Nebenflüsse die Gemeinde entwässern.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Hofkirchen bei Hartberg bestand nur aus einer gleichnamigen Ortschaft, die einzige Katastralgemeinde heißt Hofkirchen (ohne Zusatz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Herrenhof von Konrad von Safen, von dem die Besiedlung der umliegenden Gemeinden ausging, befand sich in Hofkirchen. Zu ihm gehörte auch die Kirche Sankt Stephan. Nach dem Aussterben der Herren von Safen im 12. Jahrhundert ging das Eigentum auf die Stubenberger, Neuberger und Stadecker über. Die Stubenberger erhielten das heutige Gemeindegebiet, was 1396 urkundlich durch Nennung der Güter Dreihöf, Moihöf und Hofkirchen erfolgte. 1459 wurde Hofkirchen an die Neuberger verkauft, im Jahre 1504 an die Grundherrschaft Pöllau. 1850 wurde Hofkirchen schließlich eine selbständige Gemeinde. Seit 2007 ist die Gemeinde Teil der Ökoregion Kaindorf.

Bevölkerungsentwicklung der ehemaligen Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1939
Einwohner 510 479 517 518 526 517 518 480
Jahr 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2014
Einwohner 479 503 505 533 597 594 629 639
Quelle: Statistik Austria

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

von bis Name des Bürgermeisters[3]
1854 1858 Johann Gartlgruber
1858 1860 Johann Amesbauer
1860 1887 Egidius Haubenhofer
1887 1895 Matthäus Pußwald
1895 1908 Josef Hofer
1908 1912 Franz Schippel
1912 1921 Franz Krobath
1921 1924 Franz Schippel
1924 1938 Johann Gratzer
1938 1945 Alois Jeitler
1945 1965 Johann Gratzer
1965 1975 Peter Gölles
1975 1998 Josef Trieb
1998 2003 Johann Safner
2003 2014 Herbert Mauerhofer

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat bestand aus neun Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

Letzter Bürgermeister war Herbert Mauerhofer (ÖVP). Letzter Vizebürgermeister war Peter Prem (ÖVP).

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2005 2000 1995 1990
Stimmen % Mandate St. % M. St. % M. St. % M.
ÖVP 335 78 8 267 68 7 297 78 8 357 92 9
SPÖ 57 13 1 38 10 0 54 14 1
FPÖ 38 9 0 90 23 2 30 8 0 30 8 0
Wahlbeteiligung 86 % 88 % 92 % 98 %

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:

In Blau eine wachsende Spitze von Rauten aus Hermelin und roten, silbern facettierten Rauten.

Mit Wirkung vom 1. Jänner 1994 hat die Steiermärkische Landesregierung der Gemeinde Hofkirchen bei Hartberg das Recht verliehen, ein eigenes Wappen zu führen.

Regionalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gehörte zur LEADER-Region Oststeirisches Kernland und war seit 2007 Teil der Ökoregion Kaindorf.

Am 20. November 2011 stimmten die Wahlberechtigten der Gemeinden Dienersdorf, Ebersdorf, Großhart, Hartl, Hofkirchen bei Hartberg, Kaindorf und Tiefenbach bei Kaindorf darüber ab, ob diese sieben Gemeinden anlässlich der Gemeindestrukturreform der Steiermark 2010–2015 zu einer Großgemeinde zusammengelegt werden sollen. Bei einer Wahlbeteiligung von insgesamt 65,66 % wurden 3351 gültige Stimmen gezählt. Von diesen sprachen sich lediglich 436 Wähler (13 %) für eine Zusammenlegung der Gemeinden aus, während 2915 Wähler (87 %) gegen eine Fusion stimmten. Damit wurde den Plänen der Steiermärkischen Landesregierung eine deutliche Absage erteilt.[4]

Ein Konzept von 2012/13 sah die Fusion von Dienersdorf, Hofkirchen und Kaindorf zu einer Gemeinde von etwa 2.000 Einwohnern vor.[5][6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkirchen bei Hartberg liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen. Die Straßen ins Pöllauer Tal verlaufen am östlichen und am westlichen Gemeinderand. Die Wechsel Straße B 54 von Hartberg nach Gleisdorf ist etwa drei Kilometer entfernt. Die Entfernung zur Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz beträgt etwa zwölf Kilometer. Sie kann über die Anschlussstelle Sebersdorf/Bad Waltersdorf (126) erreicht werden.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Hofkirchen befindet sich eine kleine Volksschule mit circa zehn Schülern je Klassenstufe. Die weiterführenden Schulen befinden sich in Hartberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gotische Kirche St. Stefan
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Kaindorf

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gotische Kirche Sankt Stefan wurde im 15. Jahrhundert erbaut und immer wieder erweitert, wobei der gotische Stil erhalten geblieben ist. In den Außenmauern aus Bruchsteinmauerwerk sind die alten Gerüstlöcher noch erkennbar.

Im Chorbereich und den Seitenaltären befinden sich Wandmalereien aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das heutige Kirchenpflaster stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Sakristei wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Im Turm befinden sich zwei Glocken: eine aus dem 16. Jahrhundert, die andere aus dem Jahr 1925, da ihre Vorgängerin im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen worden ist.

Neben der Kirche befindet sich der Eingang zur Frauenhöhle. Vom Zugang ist nur noch ein kurzes Stück erhalten. Die Höhle diente während der Türkenkriege als Versteck für Frauen und Kinder.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2008 fand die Heißluftballon-Weltmeisterschaft der FAI in Hofkirchen statt und wurde durch den örtlichen Ballonsportclub ausgerichtet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hofkirchner Gemeindechronik. Vertrieb durch das Gemeindeamt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hofkirchen bei Hartberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 21. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Kaindorf und der Gemeinden Dienersdorf und Hofkirchen bei Hartberg, alle politischer Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 6. Dezember 2013. Nr. 153, 35. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 682–683.
  3. Gemeinde Hofkirchen bei Hartberg: Chronik (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hofkirchen-hartberg.steiermark.at, abgerufen am 14. Jänner 2015
  4. Wiener Zeitung: Befragte oststeirische Gemeinden gesamt zu 87 Prozent gegen Fusion, 20. November 2011. (Memento vom 24. November 2011 im Internet Archive)
  5. Die neue Gemeindestruktur der Steiermark (Memento vom 29. Juli 2013 im Internet Archive). Liste Endversion A01, 2012 (pdf, gemeindestrukturreform.steiermark.at; 97 kB).
  6. Karte in Präsentation der Ergebnisse der Gemeindestrukturreform (Memento des Originals vom 22. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kleinezeitung.at. kleinezeitung.at, 21. Jänner 2013. Stand der Karte 13. Jänner 2013