Hohenfeldkapelle

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Hohenfeldkapelle

Die Hohenfeldkapelle war eine Kapelle in Bad Camberg und dient heute als Stadtmuseum. Die Kapelle bildete einen Rest der Stadtmauer; darüber besteht sie aus Fachwerk, zum größten Teil verputzt und verschiefert. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist eines der Wahrzeichen Cambergs.

Sakrale Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hohenfeldkapelle wurde um 1661 durch Achatius von Hohenfeld erbaut. Anlass war sein Übertritt zu Kurtrier und zum Katholizismus. Das Gebäude ist die Hauskapelle der Familie. Es ist direkt an den Obertorturm angebaut und bildet eine Erweiterung des Amthofes. 1771 und 1865 erfolgten Umbauten und Veränderungen der Kapelle. Innen befindet sich eine neugotische Holzdecke und eine Westempore von 1865. Der Altar aus Eichenholz aus dem Jahr 1780 mit zwei Engeln, die von dem Bildhauer Johann Georg Bitterich (1729–1789) gestaltet wurden, sind der Dreifaltigkeit geweiht und stammen aus der Stadtkirche. Die beiden Seitenaltäre (gleichfalls 1780) stammen von dem Koblenzer Bildhauer Zilli und dem Schreinermeister Hilgert. Die Fenster zeigen Glasmalereien von Heiligen und die Wappen der Stifter, mehrere barocke Grabsteine und spätgotische Epitaphien an der Ostwand für Mitglieder der Familie Schütz, die unter der Kapelle beigesetzt sind, ergänzen das Interieur. Die letzte Messe wurde am 14. Juni 1938 am Dreifaltigkeitstag gelesen. Der kleine 5/8-Chor an der Südseite wurde 1865 gotisiert. Über den Eingängen befinden sich Familienwappen. An der Obertorstraße ist eine Ecknischenfigur des St. Wendelinus (1745) angebracht. Auf der Rückseite befinden sich Gedenkkreuze für den Schulgründer Hugo Schütz von Holzhausen und seinen Sohn, den Landtagsabgeordneten Friedrich Damian Schütz von Holzhausen.[1][2]

Profane Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Sanierung 1979/1980[3] folgte die Umwidmung der Kapelle – gemeinsam mit dem Obertorturm – zum Stadt- und Turmmuseum der Stadt Bad Camberg.[4] Eine weitere, durchgreifende Sanierung des Ensembles Amthof, obertorturm und Hohenfeldkapelle fand in dem Zeitraum von 2003 bis 2005 statt.[5]

Das Stadt- und Turmmuseum, welches von ehrenamtlichen Helfern des Vereins Historisches Camberg betreut wird und einen Überblick über wesentliche Bereiche des Lebens in Bad Camberg bietet, wird in der Regionalpresse als "echtes Kleinod in der Region" bezeichnet. Zudem sei die Hohenfeldkapelle "ein besonders schöner Part beim Besuch des Stadt- und Turmmuseums".[6] Der Besuch des Museums wird in der auf Eltern ausgerichteten Literatur empfohlen[7] wie als Abstecher auch jenen Wanderern, die im Rahmen der 44 Kilometern langen „Wanderrundtour 6“ der Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) Westlicher Taunus des Tourismusdachverbandes Taunus Touristik Service Zeit für touristisches Programm haben.[8]

Darüber hinaus wird die Hohenfeldkapelle auch für Ausstellungen benutzt wie z. B. im Rahmen der übergreifenden Kulturreihe "tArt-Orte"[9] 2010,[10] 2014[11] und 2015[12] oder für Konzerte wie beispielsweise vom evangelischen Posaunenchor 2014.[13] Zudem ist die Kapelle als Teil des Stadtmuseums regelmäßig am Tag des offenen Denkmals mit Sonderveranstaltungen beteiligt so wie etwa 2010,[14] 2011,[15] 2013[16] und 2017.[17]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bad Camberg – Am Amthof – ehem. Hohenfeldkapelle (Stadtmuseum). In: denkxweb.denkmalpflege-hessen.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  2. Verein Historisches Camberg: Hohenfeldkapelle. In: verein-historisches-camberg.de. 14. Juni 1938, abgerufen am 15. November 2017.
  3. Bernhard Peter: Die Hohenfeld-Kapelle in Bad Camberg. In: welt-der-wappen.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  4. Bad Camberg: Sehenswertes. In: bad-camberg.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  5. Amthof, obertorturm & Hohenfeldkapelle - Bad Camberg. In: sundp-architekten.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  6. Petra Hackert: Reise in die Geschichte – Nassauische Neue Presse. In: Nassauische Neue Presse. 10. April 2015, abgerufen am 15. November 2017.
  7. Heike K. Ewald, Michael Köhler: Taunus mit Kindern: 400 Ausflüge, Aktivitäten und Adressen für Ferien und Freizeit. Peter Meyer Verlag, 2013, ISBN 3-89859-035-6 (Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche). (Leseprobe mit 29 Seiten, PDF).
  8. Auf geht’s zum Wandern und Besichtigen. In: weiltalweg.de (ursprünglich erschienen am 01.11.2014 in der Taunus-Zeitung). 1. November 2014, abgerufen am 15. November 2017.
  9. pp: Ganz viele „tArt-Orte“. In: Nassauische Neue Presse. 1. April 2015, abgerufen am 15. November 2017.
  10. Broschüre tArt-Orte 2010 (PDF; 2,4 MB). Abgerufen am 15. November 2017.
  11. Heidelinde Zepf-Hebel: Vita & Ausstellungen Heidelinde Zepf-Hebel. In: atelierzepf.com. 1. November 2015, abgerufen am 15. November 2017.
  12. Verena K. Barisch: Kurzbiographie. In: verena-k-barisch.de. 29. Oktober 2017, abgerufen am 15. November 2017.
  13. Petra Hackert: Ab nach Bad Camberg! In: Frankfurter Neue Presse. 15. August 2014, archiviert vom Original am 16. November 2017; abgerufen am 15. November 2017.
  14. Kulturdenkmäler im Kreis öffnen die Türen. In: landkreis-limburg-weilburg.de. Abgerufen am 15. November 2017.
  15. DenkMal – Zeitung zum Tag des offenen Denkmals in Hessen (PDF; 962 kB), 11. September 2011, S. 12. Abgerufen am 15. November 2017.
  16. Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 08. September 2013 – Kulturdenkmäler im Kreis öffnen die Türen. In: oberlahn.de. 7. September 2013, abgerufen am 15. November 2017.
  17. Programm zum Tag des offenen Denkmals 2017 – Hessen (Memento vom 16. November 2017 im Internet Archive) (PDF), S. 40. Abgerufen am 15. November 2017.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hohenfeld-Kapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 17′ 53,1″ N, 8° 16′ 18″ O