Hohentauern

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Hohentauern
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hohentauern
Hohentauern (Österreich)
Hohentauern (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murtal
Kfz-Kennzeichen: MT (ab 1.7.2012; alt: JU)
Hauptort: Hohentauern
Fläche: 92,05 km²
Koordinaten: 47° 26′ N, 14° 29′ OKoordinaten: 47° 26′ 3″ N, 14° 29′ 1″ O
Höhe: 1274 m ü. A.
Einwohner: 382 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 4,1 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8785
Vorwahl: 03618
Gemeindekennziffer: 6 20 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Tauernstraße 15
8785 Hohentauern
Website: www.hohentauern.at
Politik
Bürgermeister Gernot Jetz (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)
5
2
2
Insgesamt 9 Sitze
Lage von Hohentauern im Bezirk Murtal
Lage der Gemeinde Hohentauern im Bezirk Murtal (anklickbare Karte)FohnsdorfGaalLobmingtalHohentauernJudenburgKnittelfeldKobenzMaria Buch-FeistritzObdachPöls-OberkurzheimPölstalPusterwaldSankt Georgen ob JudenburgSankt Marein-FeistritzSankt Margarethen bei KnittelfeldSankt Peter ob JudenburgSeckauSpielbergUnzmarkt-FrauenburgWeißkirchen in SteiermarkZeltwegSteiermark
Lage der Gemeinde Hohentauern im Bezirk Murtal (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Der Ort Hohentauern mit dem markanten Triebenstein
Der Ort Hohentauern mit dem markanten Triebenstein
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Hohentauern ist eine Gemeinde mit 382 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und ein Dorf im Bezirk Murtal in der Steiermark.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohentauern liegt am Triebener-Tauern-Pass in den Rottenmanner Tauern. Der Ort Hohentauern liegt in 1274 m Seehöhe. Höchste Erhebung ist der westlich gelegene Große Bösenstein (2448 m), östlich liegen die Gamskögel (2386 m).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[1]):

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde (Hohentauern), ebenso nur einem Zählsprengel.

Zuständiger Gerichtsbezirk ist Gerichtsbezirk Murau.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rottenmann (Bez. Liezen) Trieben (Bez. Liezen) Gaishorn am See (Bez. Liezen)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wald am Schoberpass (Bez. Leoben)
Pölstal Gaal

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekonstruiertes keltisches Dorf im Naturerlebnispark Keltenberg

Hier verlief die wichtige Römerstraße Virunum – Ovilava (Zollfeld – Wels), Teil der Via Norica von Aquilea (nahe Venedig) in das Ufernorikum (Donauraum). Auch die Poststation Tartursanis, die in der Tabula Peutingeriana genannt ist, wird meist mit dem „hohen“ Tauern identifiziert, ihre Lage ist unbekannt.

Ab dem 14. Jahrhundert entstand der Ort Hohentauern um Kirche und Tauernwirt, Haltpunkt der Säumer, der bis in das 19. Jahrhundert nur ein kleiner Kirchweiler war. Von Bedeutung waren zudem der Magnesit- und der Graphit-Bergbau im Ortsteil Bergbau (Sunk), mit Weiterverarbeitung im Magnesitwerk Trieben, der Anfang der 1990er Jahre wegen billigerer Konkurrenz aus anderen Ländern eingestellt wurde.[2] 2013 wurde der Magnesitabbau probeweise wieder aufgenommen.[3]

Die Pfarre Hohentauern, vorher Filiale von St. Lorenzen im Paltental, entstand 1892. Die politische Gemeinde Hohentauern wurde 1849/50 errichtet.[4] Bei der Gemeindestrukturreform in der Steiermark 2013–2015 war sie eine der Wenigen, die nicht zu einer Großgemeinde vereinigt wurden, und ist seither die kleinste Gemeinde der Steiermark.[5][5]

Bergpanorama im Herbst 2021 von der Skipiste Moscher Richtung Hengst und Großer Bösenstein
Alter Magnesitbergbau in Hohentauern

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Hohentauern

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hohentauern
  • Katholische Pfarrkirche Hohentauern hl. Bartholomäus
  • Die Bergbaustube: Montanmuseum im Gemeindehaus Hohentauern.[6]
  • Pfahlbaudorf Hohentauern am Weberteich: Keltenberg, Naturerlebnispark, der die Bedeutung des Altweges dokumentiert.[7]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Knappenkapelle Hohentauern gibt es 20 weitere Vereine und Ortsgruppen.

Wirtschaft und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wintertourismus: Das Schigebiet Hohentauern mit drei Schlepp- und einem Tellerlift liegt am Wirtsgupf.[8] Es beginnt im Ort und bei der Feriensiedlung Moscher. Weiters stehen gepflegte Langlaufloipen, Skitouren, Schneeschuhwandern und andere Angebote zur Verfügung
  • Sommertourismus: Rund um Hohentauern finden sich einige bewirtschaftete Hütten und Almen. Der geschlossene Magnesitbergbau kann teilweise besichtigt werden. In den Seen kann gefischt oder gebadet werden. Für Mountainbiker stehen verschiedene Wege zur Verfügung[9]
  • Durch Hohentauern führt der Zentralalpenweg, bezeichnet als österreichischer Weitwanderweg 02.
  • Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 32 Arbeitsstätten mit 96 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 148 Auspendler und 30 Einpendler. Es gab 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 8 im Haupterwerb), die zusammen 2.300 ha bewirtschafteten (1999).

Unterkünfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Hotels bieten Unterkünfte.[10][11] In Hohentauern gibt es eine Vielzahl von Chalets. Die größten Bereiche sind das Almdorf Hohentauern und das Feriendorf Hohentauern.[12][13]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Triebener Straße B 114, eine wichtige Straßenverbindung über den Triebener Tauern vom Mur- ins Ennstal.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hohentauern gibt es einen Kindergarten.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 9 Mitglieder.

Partei 2020[14] 2015[15] 2010[16]
Stimmen % Mandate St. % M. St. % M.
SPÖ 150 49,34 5 167 58,19 5 159 55,02
Liste Moscher....für Hohentauern 84 27,63 2
ÖVP 70 23,03 2 120 41,81 4 80 27,68
FPÖ 23 7,96
BZÖ 10 3,46
KPÖ 9 3,11
GRÜNE 4 1,38
CPÖ 3 1,04
PUMA 1 0,35

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 2007 Isolde Leitner (SPÖ)
  • 2008–2020 Heinz Wilding (SPÖ)[17][18]
  • seit 2020 Gernot Jetz (SPÖ)[17]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In goldenem Schild oben ein unten eingebogener schwarzer dreispitziger Berg mit erhöhter Mittelspitze, darunter parallel abgesetzt ein schwarzer Faden; aus dem rechten unteren Schildrand ragend ein schwarz bekleideter linker Unterarm, ein Schindermesser mit schwarzem Griff und goldener Klinge haltend, deren Spitze in den Mittelteil des Dreiberges ragt, die Klinge begleitet durch zwei gestürzte konturierte Fichtenzapfen.“[19][5]

Das Wappen wurde der Gemeinde mit Wirkung ab 1. Jänner 2015 verliehen (LGBl. 1/2015).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde
  • 1960: Ludwig Leitner (Bürgermeister von Hohentauern 1949–1960)
  • 1964: Johann Bammer (Landesrat)
  • 1983: Hans Gross (Landeshauptmann-Stellvertreter)
  • 1993: Abt Benedikt Schlömicher (Abt des Benediktinerstiftes Admont)
  • 1996: P. Blasius Kneuper (Pfarrer von Hohentauern 1963–2002)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Leitner: Hohentauern. Bilder aus vergangener Zeit. Hohentauern 2009.
  • E. Steinkogler: Hohentauern. Eigenverlag Hohentauern, 1988.

Reihe:

  • Alois Leitner (Hrsg.): Der Tauern. Beiträge zur Kultur und Heimatgeschichte Hohentauerns. Publikationsreihe, 1987 ff (früher: Unsere Heimatgemeinde – unser Zuhause [Beilage zum Pfarrblatt]); Heimatkundliche Blätter von Hohentauern (Titelverzeichnis, EnnsTalWiki).

Spezielleres:

  • Walter Brunner: Der Tauernwirt. 720 Jahre Geschichte eines obersteirischen Bauerngutes und Gasthauses. Collegium Columbinum, 2001 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Gerhard Karl Lieb, Wolfgang Sulzer: Regionalgeographische Aspekte der Paßlandschaft von Hohentauern. In: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Band 122, Graz 1992, S. 49–63 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hohentauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Karl-Heinz Krisch: Die Geschichte vom Bruch im Sunk. In: Joannea. Geologie und Paläontologie. 3, 2001, S. 5–43 (zobodat.at [PDF]).
  3. Bergbau in Hohentauern wieder aufgenommen. In: ORF.at, 15. Juli 2013.
  4. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  5. a b c Hohentauern feierte Gemeindewappen-Verleihung. Heinz Waldhuber auf meinbezirk.at, 25. Januar 2015. Jahrgang 2015. ZDB-ID 705127-x. S. 1.
  6. Die Bergbaustube – Montanmuseum in Hohentauern. steirischemuseen.at.
  7. Webseite Pfahlbaudorf Hohentauern.
  8. Skifahren. Webseite der Gemeinde, hohentauern.at.
  9. Dem Himmel ein Stück näher, auf der Webseite der Gemeinde Hohentauern
  10. Alpenhotel Lanz | Ihr ***Sterne-Hotel in Hohentauern. Abgerufen am 23. Juli 2022 (deutsch).
  11. Resort Moscher. Abgerufen am 23. Juli 2022 (deutsch).
  12. Familien-Chalets Steiermark - Almdorf Hohentauern - ALPS RESORTS. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  13. Feriendorf TauernGast in Hohentauern - die familiären Ferienhäuser am Tauern. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  14. Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 17. September 2022.
  15. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 17. September 2022.
  16. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 17. September 2022.
  17. a b Stefan Verderber: Hohentauern: Neuer Bürgermeister setzt auf junges Team. 24. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  18. Josef Fröhlich: Hohentauern"Tut mir im Herzen weh": Heinz Wilding hört als Bürgermeister auf. In: Kleine Zeitung. 11. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  19. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 18. Dezember 2014 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Hohentauern (politischer Bezirk Murtal). Verlautbarung im Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 7. Jänner 2015. Nr. 1, Jahrgang 2015. ZDB-ID 705127-x. S. 1.