Holstuonarmusigbigbandclub

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Holstuonarmusigbigbandclub

Der Holstuonarmusigbigbandclub beim Heimatsound-Festival 2014
Allgemeine Informationen
Herkunft Bregenzerwald, Österreich
Genre(s) Neue Volksmusik
Gründung 2003
Auflösung 2017
Website www.hmbc.at
Letzte Besetzung
Andreas Broger
Gesang, Trompete, Flügelhorn, Mellophon, Beatboxing
Bartholomäus Natter
Gesang, Tenorhorn, Tuba, Posaune, Euphonium, Helikon, Didgeridoo, Tamburin, Beatboxing, Trompete, Sousaphon
Johannes Bär
Gesang, Gitarre
Ossi Weber
Gesang, Tuba, Tenorhorn, Posaune
Stefan Bär
Steirische Harmonika, Saxophon, Gesang
Stefan Hörtnagl
Ehemalige Mitglieder
Gesang, Gitarre, Akkordeon
Philipp Lingg (bis 2015)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Lieble
  AT 12 27.05.2011 (10 Wo.)
Hearad
  AT 10 19.09.2014 (1 Wo.)
Singles[1]
Vo Mello bis ge Schoppornou
  AT 2 
Gold
Gold
13.08.2010 (38 Wo.)
  DE 66 14.01.2011 (5 Wo.)

Der Holstuonarmusigbigbandclub (kurz HMBC oder Holstuonar) war eine österreichische Band der Neuen Volksmusik aus Vorarlberg, die 2003 gegründet wurde. Bekannt wurde sie vor allem durch das Lied Vo Mello bis ge Schoppornou (hochdeutsch von Mellau bis nach Schoppernau), das im Sommer 2010 in die Charts einstieg und in Österreich bis auf Platz 2 vorstieß. Die Musik der Gruppe ist eine Mischung aus vorarlbergerischer Volksmusik und modernem Pop mit Einflüssen aus Jazz, Funk, Reggae und Hip-Hop. In den meisten ihrer Lieder sangen sie in vorarlbergischem Dialekt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die namensgebenden Holstuonar waren Almbauern, die sich abends in der Stube zusammenfanden und Hausmusik machten.[2] Die Band bestand aus fünf Mitgliedern, die an den österreichischen Musikhochschulen studierten bzw. studieren. Johannes Bär aus Andelsbuch studierte Trompete am Mozarteum Salzburg, Stefan Bär aus Langenegg studierte am Vorarlberger Landeskonservatorium.[3] Andreas Broger kommt aus Mellau und studierte am Tiroler Landeskonservatorium Instrumental- und Gesangspädagogik Saxofon Klassik. Der ebenfalls aus Mellau stammende Bartholomäus Natter studiert Trompete am Mozarteum Salzburg. Philipp Lingg aus Schoppernau lebt heute in Wien und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Musikwissenschaft und Musikerziehung.

Den ersten Auftritt absolvierte die Band einen Tag vor Silvester 2003. Seither stieg sie von der regionalen zur nationalen Bekanntheit in der österreichischen Musikszene auf. Die beiden ersten Alben Querschlager (2007) und free sin (2008) beinhalten fast ausschließlich Coverversionen von bekannten deutschsprachigen Schlagern und internationalen Popsongs.

Mit Vo Mello bis ge Schoppornou, einem der ersten von der Band geschriebenen Songs, gelang der Durchbruch. Das Lied ist in der Mundart des Hinter-Wälderischen gesungen und selbst für Vorarlberger nicht immer problemlos verständlich.[3] Es handelt von einem durchzechten Abend und dem Heimweg, welcher in Ermangelung öffentlicher Verkehrsmittel teils per Autostopp mit einem deutschen Koch und teils durch einen langen Fußmarsch absolviert wird, bei dem die Füße weh tun.

Das 2009 entstandene Lied breitete sich 2010 von Vorarlberger Radiosendern in andere Bundesländer aus, wurde schließlich von überregionalen Radiostationen gespielt und stieß Mitte Oktober 2010 in den österreichischen Singlecharts bis Platz 2 vor.[4] Zur Verbreitung trug auch das im Frühjahr 2010 produzierte Video bei. Die am 9. Juli 2010 auf YouTube eingestellte offizielle Version erreichte Ende Oktober 2010 eine Million Aufrufe.[5] In Bayern wurde das Lied Ende des Jahres von den Hörern der Radiosendung von Moderator Matthias Matuschik auf Bayern 3 zum „Liebling des Jahres“ gewählt.[6] Im Jänner 2011 folgte der Einstieg in die deutschen Singlecharts.

Anfang November 2010 wurde bekannt, dass Fans den HMBC via Facebook für die Österreichische Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2011 vorgeschlagen hatten.[7] Die Band entschloss sich allerdings, nicht an der Vorentscheidung teilzunehmen.[8]

Am 26. April 2011 präsentierte der HMBC seine zweite Single Vorreasso, vorkouft, as louft. Zwei Wochen später, am 13. Mai 2011, erschien das Album Lieble. Bei der Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards am 1. Mai 2012 wurde Vo Mello bis ge Schoppornou mit dem Titel „Song des Jahres“ ausgezeichnet. Im selben Jahr brachte der holstuonarmusigbigbandclub am 26. Oktober die erste Live-CD grüsele live auf den Markt.[9]

Am 21. Februar 2014 veröffentlichte die Band als Dankeschön für die Fans und als Vorgeschmack auf das im Herbst 2014 erscheinende vierte Studioalbum das Video Life after Facebook.[10] Die erste Single des neuen Albums, die am 2. Mai 2014 veröffentlicht wurde, trägt den Titel Wild West Coast of Austria und ist eine Hommage an die Heimat der Musiker.[11] Kurz darauf wurde dann das Album hearad präsentiert.

Im März 2015 zog sich Philipp Lingg aus dem HMBC zurück. Als neue Bandmitglieder wurden Ossi Weber und Stefan Hörtnagl vorgestellt.[12]

Im April 2016 veröffentlichte der HMBC sein neues Album Crazy live. Darauf zu hören ist ein Live-Mitschnitt eines Konzertes sowie die Single Crazy night.[13] Zum Song "Crazy night" haben die Musiker zudem das Musikvideo "Crazy night" veröffentlicht.[14]

Wie im November 2016 angekündigt, gab HMBC nach mehr als 15 Jahren Bandgeschichte, über 1000 Konzerten im In- und Ausland, einem Amadeus Austrian Music Award und einem Gold Award am 28. Mai 2017 ihr letztes Konzert am Bahnhof Andelsbuch.[15]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: Querschlager
  • 2008: free sin
  • 2011: Lieble
  • 2012: grüsele live
  • 2014: hearad
  • 2016: Crazy live

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Vo Mello bis ge Schoppornou
  • 2011: Vorreasso, vorkouft, as louft
  • 2011: What Happened to the Edelweiß I Gave You Last Night?
  • 2014: Wild West Coast of Austria
  • 2016: Crazy night

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Holstuonarmusigbigbandclub – Sammlung von Bildern

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Chartquellen: Österreich - Deutschland
  2. Die Presse am Sonntag, „Crossover im Bregenzerwald“, 7. November 2010 (Memento vom 7. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,8 MB)
  3. a b APA: HMBC knackt Millionengrenze auf YouTube, 1. November 2010
  4. Ö3 Austria Top 40 - Singlecharts; Woche 40/2010, 15. Oktober 2010
  5. "Vo Mello ..." knackt Millionengrenze, vorarlberg.orf.at, 1. November 2010
  6. Matuschkes Liebling des Jahres - Ihr habt entschieden (Memento vom 3. April 2011 im Internet Archive), Bayern 3, 29. Dezember 2010
  7. HMBC to Eurovision for Austria?
  8. Night of the Alps – Open Air Festival vom 8. bis 10. Juli 2011 auf der Point am Tegernsee
  9. grüsele live überall erhältlich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2014; abgerufen am 27. Oktober 2012.
  10. Joachim Mangard: ROFL* mit dem HMBC. Wann&Wo, 23. Februar 2014, abgerufen am 23. Februar 2014.
  11. Geraldine Reiner: Eine Hommage aus Käse und Mist. 3. Mai 2014, abgerufen am 3. Mai 2014.
  12. HMBC kommt zurück auf die Bühne – mit neuer Besetzung. VOL.at, 6. März 2015, abgerufen am 3. April 2015.
  13. http://www.amazon.de/Crazy-Live-Hmbc-Holstuonarmusigbigbandclub/dp/B01E6B1IAE/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1461006262&sr=8-3&keywords=crazy+live
  14. http://diezeitschrift.at/content/crazy-live
  15. https://www.vn.at/menschen/2017/05/29/die-holstuonar-gaben-ihr-abschiedskonzert.vn