Hor I.

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Namen von Hor
Holzstatue des Hor; Ägyptisches Museum, Kairo
(JE 30948 = CG 259)
Horusname
G5
Htp
ib
N19
Hetep-ib-taui
Ḥtp-jb-t3wj
Der das Herz der beiden Länder befriedigt
Nebtiname
G16
nfrxa
a
wY1
Z2
Nefer-chau
Nfr-ḫˁw
Vollkommen an Erscheinungen
Goldname
G8
nfrR8R8R8
Nefer-netjeru
Nfr-nṯrw
Vollkommenster der Götter
Thronname
M23
X1
L2
X1
raAwib
Au(t)-ib-Re
3w(t)-jb-Rˁ
Freude des Re
Eigenname
G5
Hor
Ḥr.(w)
Horus
Königspapyrus Turin (Nr.VII 17)
raAwZ7
t
Y1
Z2
ibZ1

Hor I. war ein altägyptischer König (Pharao) der 13. Dynastie (Zweite Zwischenzeit), der um 1732 v. Chr.[1] regierte. Seine Regierungsdauer ist unbekannt. Aufgrund der wenigen Funde, die ihn als Herrscher belegen, kann diese jedoch nicht sehr lang gewesen sein.

Grabmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hor wurde im Bezirk der Pyramide des Amenemhet III. direkt nördlich neben dessen Pyramide bestattet. Sein Grab wurde 1894 von Jacques de Morgan in einem Schachtgrab entdeckt. Dieses bestand aus dem eigentlichen Schacht und der davon abgehenden Grabkammer.

Plan des Grabes von König Hor

Die Mumie des Herrschers lag in einem undekorierten Sarkophag und einem inneren mit Goldblech beschlagenen Holzsarg. Daneben stand ein Kasten mit Insignien des Königs. Hier wurde auch die hölzerne Ka-Statue des Königs gefunden, die früher wohl mit Stuck und Blattgold überzogen war. Die Statue ist heute eines der Highlights im Ägyptischen Museum von Kairo.[2] Die Mumie des Hor hatte auch eine einst vergoldete Maske, deren Belag aber von Grabräubern entfernt worden war. Die Leiche war nur noch als Skelett erhalten. Der Kanopenkasten des Herrschers war mit dem Thronnamen von Amenemhet III. versiegelt. Dies gab zunächst Anlass zu der Vermutung, dass Hor ein Sohn von Amenemhet III. sein könnte, der mit diesem regierte und vor ihm starb. Spätere Forscher vermuten jedoch vielmehr, dass besagtes, noch in der 13. Dynastie gebräuchliche Siegel von der Nekropolenverwaltung stammte, denn Hor liegt neben der Pyramide von Amenemhet III.

Außerhalb seines Grabes ist der Herrscher kaum belegt. Er erscheint auf einem Block aus Tanis zusammen mit dem Horusnamen Chabau eines sonst schlecht belegten Herrschers, außerdem ist er von einer kleinen Plakette in Berlin[3] und einem beschrifteten Gefäßdeckel bekannt. In el-Lischt fand sich das Fragment einer Fayencekachel mit seinem Namen.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen von Beckerath: Untersuchungen zur politischen Geschichte der zweiten Zwischenzeit in Ägypten. Augustin, Glückstadt/ New York 1964, ISBN 3-87030-059-0, S. 44–45, 234–235 (XIII 14).
  • K. S. B. Ryhold: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period, 1800–1550 B.C. (= Carsten Niebuhr Institute Publications. Band 20). Museum Tusculanum Press, Kopenhagen 1997, ISBN 87-7289-421-0, S. 339–340 (File 13/15).
  • Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 168–196 (Online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datierung nach Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3.
  2. Inventarnummer des Ägyptischen Museums, Kairo: Journal d’Entrée (JdE) 30948.
  3. Ägyptisches Museum Berlin, Inventarnummer 7670.
  4. Dieter Arnold: The Pyramid Complex of Amenemhat I at Lisht. The Metropolitan Museum of Art, New York 2016, ISBN 978-1-58839-604-4, S. 59, Tafel. 93.
VorgängerAmtNachfolger
RensenebPharao von Ägypten
13. Dynastie
Amenemhet VII.