Horst Junginger

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Horst Junginger (* 8. April 1959 in Heidenheim an der Brenz) ist ein deutscher Religionswissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Junginger absolvierte ein Studium der Religionswissenschaften, Philosophie, Geschichtswissenschaft und Arabistik an den Universitäten Berlin und Tübingen, das er mit dem akademischen Grad M.A. 1991 abschloss. 1997 wurde er mit der Dissertation Von der philologischen zur völkischen Religionswissenschaft. Das Fach Religionswissenschaft an der Universität Tübingen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Dritten Reiches zum Dr. phil. promoviert.

Ab 2000 war er Stipendiat des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism in Jerusalem. Nach einzelnen Lehrverpflichtungen und Forschungsprojekten in Tübingen, Münster und Leipzig habilitierte er sich 2010 an der Universität Tübingen und erhielt die venia legendi für Religionswissenschaft. Von 2011 bis 2014 war er Vertretungsprofessor für Religionswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung ihrer Methodik und Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2014 bis 2016 bekleidete er eine Vertretungsprofessur für Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Leipzig, seit Januar 2018 ist er dort Stiftungsprofessor für Religionswissenschaft und Religionskritik.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Religionskritik, Wissenschafts- und Religionsgeschichte, Antisemitismusforschung und Neue religiöse Bewegungen. Er veröffentlichte mehrere Bücher sowie Beiträge in Sammelbänden/Handbüchern (u. a. Handbuch des Antisemitismus und Religion in Geschichte und Gegenwart), Fachzeitschriften und Tageszeitungen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: 19. Research Award des Stiftelsen Riksbankens Jubileumsfond

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von der philologischen zur völkischen Religionswissenschaft. Das Fach Religionswissenschaft an der Universität Tübingen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Dritten Reiches (= Contubernium. Band 51). Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07432-5.
  • (Hrsg. mit Martin Finkenberger): Im Dienste der Lügen. Herbert Grabert (1901–1978) und seine Verlage. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-932710-76-2.
  • (Hrsg.): The Study of Religion under the Impact of Fascism. Brill, Leiden 2008, ISBN 978-90-04-16326-3.
  • Religionswissenschaft, in: Jürgen Elvert, Jürgen Nielsen-Sikora (Hrsg.): Kulturwissenschaften und Nationalsozialismus. Steiner, Stuttgart 2009, S. 52–86
  • (Hrsg. mit Urban Wiesing, Klaus-Rainer Brintzinger, Bernd Grün, Susanne Michl): Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus (= Contubernium. Band 73). Steiner, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-515-09706-2.
  • Die Verwissenschaftlichung der „Judenfrage“ im Nationalsozialismus (= Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart. Band 19). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-23977-1.
  • (Hrsg. mit Andreas Åkerlund): Nordic ideology between religion and scholarship (= Zivilisationen & Geschichte. Band 24). Lang, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-64487-4.
  • Religionsgeschichte Deutschlands in der Moderne. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-534-25811-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]